[…] und melde mich aus einem ziemlich entspannten Monat zurück. Am 14.08. habe ich den Post „Je mehr Bücher desto besser?“ veröffentlicht und seitdem ich mich damit und mit den ganzen lieben Kommentaren dazu […]
Meine Fantasien
Hallo! Ich habe in diesem Jahr 100 Bücher gelesen.
Als ich mein 100. Buch dieses Jahr beendet habe, habe ich darüber nachgedacht, dass ich mir gar kein Leseziel gesetzt habe, ich habe Anfang 2016 gar nicht gesagt „Ich möchte dieses Jahr mindestens 100 Bücher“ und eigentlich ist mir auch egal, wie viel ich lese.
Trotzdem schreibe ich in einen Monatsrückblick, ich sei enttäuscht von mir selbst, weil ich „nur“ 8 Bücher gelesen habe. Aber wen kümmert es denn, ob ich 8 oder 80 in einem Monat lese?
Ist es besser, wenn ich mehr lese? Macht es mich selbst zu etwas besseren? Kann ich damit etwas erreichen? Bringt es mich weiter? Verleiht es mir eine Superkraft, mit der ich fliegen kann?
Nein, nein, nein, nein und traurigerweise nein.
Dass ich in Bloggerkreisen über Bücher diskutiere ist für mich mittlerweile ganz normal. Dass meine Freunde nicht so begeisterte Leser sind, wie ich es bin, ist für mich auch normal. Aber vor einigen Wochen hat eine gute Freundin mich gefragt, welches Buch ich ihr empfehlen könnte. Ich habe ihr „Ich fürchte mich“ von Tahere Mafi empfohlen, weil ich wusste, dass sie auf Dystopien steht. Jetzt hat sie die ganze Reihe beendet und mich ständig auf dem Laufenden gehalten, was ihre Emotionen zu dem Buch angeht. Ganz aufgeregt hat sie mir von ihrer Liebe zu Warner und ihrem immer größer werdenden Hass zu Adam erzählt und ich habe immer nur genickt und gelächelt.
Und damit wären wir beim Punkt: Ich weiß gar nicht mehr, was meine Emotionen zu dem Buch waren.
Ich habe die Reihe vor ungefähr 11 Monaten gelesen und fand sie klasse, so viel weiß ich noch. Aber was habe ich noch gefühlt, was hat mich begeistert, was fand ich doof? Ich weiß es einfach nicht mehr. Klar, ich habe die Rezension, aber das ist einfach nicht das gleiche, wie sich eine Woche lang über die Charaktere des Buches unterhalten zu können, weil es einen einfach so in den Bann gezogen hat.
Ich lese so viele Bücher, ich kann mich jetzt schon nicht mehr erinnern, was in „Elfenbann“ passiert ist und das habe ich gerade mal vor einem Monat gelesen, geschweige denn an Bücher von vor 3 Monaten oder letztem Jahr.
Ist es nicht viel schöner, wenn ich ein Buch lese und mich dann eine Woche lang darüber freuen kann, als dass ich 10 lese und mich nach einer Woche nicht ehr daran erinnere?
Ich komme in diesem Post zu gar keinem Abschluss, wie ich merke. Ich sitze hier schon ein paar Minuten und starre einfach den halb fertigen Eintrag an, weil ich denke, dass jetzt vielleicht ein Abschlussfazit ganz gut wäre, aber ich finde einfach keins.
Also leite ich die Frage an dich weiter: Je mehr Bücher, desto besser?
Lele Horan says
Wow, das sind Gedanken über die ich voher nicht wirklich nachgedacht habe.
Ich denke, dass jeder sein eigenes Maß finden muss. Ich schaffe momentan ungefähr 4 Bücher im Monat und finde es sehr schade, dass ich nicht mehr schaffe. Dafür weiß ich bei den meisten Büchern was dort passiert ist und all das was du geschrieben hast. Ich muss dazu sagen, dass mir sowohl die besonders guten, als auch die richtig schlechten im Kopf geblieben sind. Diejenigen an die ich mich kaum noch erinnere sind meistens die mittleren Bücher, die ich auch getrost vergessen kann.
Es ist wirklich eine gute Idee mal über diese Frage nachzudenken, bei all den Wettbewerben (wie viele Bücher man in soundso vielen Tagen schafft) die es so beim Bücherbloggen gibt.
Liebe Grüße, Lele von lifeofaboredgirl.wordpress.com
LaraAntonia says
An die ganz schlechten Bücher erinnere ich mich traurigerweise immer noch ganz lange 😀
Ja, da hast du Recht 🙂
Dana says
Interessanter Post, der eine faszinierende Idee aufwirft.
Ich muss sagen, ich setze mir höchstens aus Spaß ein Ziel und eigentlich ist es mir egal, wie viele Bücher ich lese. Ich wünsche mir eher, mehr zu lesen, um in mehr Geschichten eintauchen zu können.
Ich vermute mal, es ist normal, dass man sich nach Monaten nicht mehr an Details aus einem Buch erinnern kann und ich persönlich bezweifle, dass das zwingend daran liegt, wie viele Bücher man liest – denn es gibt auch einprägsamere Bücher und weniger einprägsame. Szenen, die eher im Gedächtnis bleiben als andere. Bei "Das Lied der Träumerin" konnte ich mich nach Jahren noch an eine Szene erinnern, Großteile der Handlung habe ich dagegen neu entdeckt.
Was vielleicht noch eher ein Problem sein könnte, wäre, dass Szenen durcheinander geraten, wenn sich Bücher im Gedächtnis vermischen. Ebenfalls vor Jahren habe ich "Die Rebellion der Maddie Freeman" und "Neva" gelesen. Ich weiß bei beiden die Handlung höchstens vage und wenn dann mal Erinnerungen an Szenen aufblitzen, weiß ich nicht mehr, welches Buch das nochmal war.
Wie bei Lele prägen sich mir auch vor allem die richtig guten und die richtig schlechten Bücher ein, aber ich denke, teilweise ist es auf gewöhnliche Erinnerungsschwäche zurückzuführen, dass man sich nicht mehr genau an Szenen erinnern kann, auch wenn es mich bei Re-Reads von Büchern, die ich vor wirklich langer Zeit gelesen habe, oft überrascht, wie viel ich neue entdecke.
Vielleicht fördern zu viele Bücher tatsächlich, dass man andere stärker vergisst. Andererseits – das Gehirn ist ja kein Speicherplatz, der irgendwann voll ist, es werden immer wieder neue Synapsen geknüpft, von daher kann es eher passieren, dass wir einfach nicht mehr so intensiv über Bücher und Szenen nachdenken, dass sie sich festsetzen.
Liebste Grüße ♥
LaraAntonia says
Oh ja, das mit den Vermischungen kommt mir auch bekannt vor 😀
Danke für deinen tollen Kommentar 🙂
lenasbücherwelt says
Vor ungefähr einem halben Jahr habe ich auch darüber nachgedacht. Das Ganze fing damit an, dass unter einem Lesemonat ( mit +30 gelesenen Büchern von mir) ein Kommentar stand, in dem der Schreiber kritisiert hat, dass ich so viel lese. Nach dem Motto: So kann man nichts verarbeiten, so denkt man nicht weiter darüber nach, so bleibt das Buch nur ein "Stück Papier"… Das Ganze hat mich in dem Moment schon getroffen, aber als ich darüber nachgedacht habe, ist mir wieder klar geworden, dass ich nicht lese um viel zu lesen, sondern einfach wie es mir beliebt. Da können am Ende des Monats dann 5, aber eben auch 30 Bücher zusammen kommen. Und wenn es dann sehr viele Bücher werden, kann es sein, dass einige mir eben nicht im Kopf bleiben. Das ist mir dann aber auch egal. Bei den richtig Guten vergesse ich so schnell aber in der Regel nichts! 🙂
LaraAntonia says
Ich kann verstehen, dass dich das in dem Moment getroffen hätte, wäre bei mir genauso geblieben. Bei mir ist es genau so, wenn ich Lust darauf habe, lese ich etwas und in meinem Fall sind das im Durchschnitt mehr als 10 Bücher monatlich 😀
Solange die guten Bücher im Gedächtnis bleiben, ist es ja schön 🙂
Elli says
Diese Frage habe ich mir ehrlich gesagt, noch nie so wirklich gestellt…wobei ich auch »unzufrieden« bin, wenn ich weniger als sechs Bücher lese (das ist nämlich mein Durchschnittswert). Doch mittlerweile lese ich nicht um des Lesens willen, sondern um mich mehr mit der Geschichte auseinanderzusetzen, (was dazu geführt hat, dass ich Bücher nun viel kritischer betrachte). Bei manchen Büchern kann ich mich noch genauestens daran erinnern, was passiert ist (auch wenn es zum Teil 5 Jahre zurückliegt) bei anderen kann ich mich nicht einmal an den Namen der Protagonistin erinnern. Vielleicht hängt das damit zusammen ob bzw. welche Gefühle man beim lesen gehabt hat? *grübel*
Auf jeden Fall ein interessanter Post, der zum Nachdenken anregt! ♥︎
Liebste Grüße, Elli
dielesende.blogspot.de
LaraAntonia says
Seitdem ich blogge bin ich auch immer total kritisch Büchern gegenüber, was genau ist gut, was gefällt mir nicht, was hätte anders gemacht werden können etc.
Oh, das mit den Namen ist bei mir immer als erstes weg :D:D
🙂
Victoria Townsend says
Hallo,
ein sehr interessantes Thema, was du hier ansprichst. Es stimmt, dass, wenn man sehr viele Bücher in kurzer Zeit liest, es passieren kann, dass man sich an einzelne nicht mehr so richtig erinnert. Ich persönlich achte eigentlich gar nicht so sehr darauf, wie viele Bücher ich im Monat oder so lese und setze mir auch kein richtiges Ziel. Es werden halt einfach so viele wie es eben werden. Manche Bücher lese ich schnell durch, für andere lasse ich mir etwas länger Zeit. Damit ich ein Buch aber noch eine Weile in Erinnerung behalte, mache ich es so, dass ich, nachdem ich das Buch beendet habe, mir erst einmal etwas Zeit nehme darüber nachzudenken und das Gelesene zu verarbeiten. Und erst wenn ich mich bereit dazu fühle, beginne ich dann mein nächstes Buch.
Es ist mir im Grunde also völlig egal, wie viele Bücher ich lese, Hauptsache ist, ich verbringe eine schöne Zeit mit ihnen. Denn jedes Buch hat es verdient, dass ich mir Zeit dafür nehme und es nicht nur schnell "abarbeite" 🙂
Liebe Grüße
Victoria
LaraAntonia says
Ziele setze ich mir auch nicht, ich merke häufig erst beim Schreiben des Monatsrückblickes, wie viele ich eigentlich gelesen habe 🙂
Ich denke auch nicht, dass man Bücher "abarbeiten sollte", da hast du wirklich Recht 🙂
Fruitiiiee says
Hi Lara! 🙂
Die Idee zu dem Post finde ich wirklich total interessant, denn mit dieser Frage habe ich mich nie besonders beschäftigt.. aber ich kann nur sagen DANKE!
Wenn man sich meinen Blog anschaut, sieht man eine Bloggerin, die gerne Rezensionen schreibt und sich auch gerne über Bücher unterhält, aber wenn man mal auf meine Statistik schaut, wird man stutzig. Ich beende wirklich sehr wenig Bücher als Bloggerin mit einem Bücherblog, was mich in manchen Momenten traurig macht und auch peinlich berührt… aber dieser Post drückt genau das aus, was ich die ganze Zeit suche: es ist wirklich egal wie viele Bücher man liest! Man muss nicht besonders viele Bücher lesen damit die Qualität eines Blogs oder einer Bloggerin steigt, bzw dadurch wird der Blog und die Bloggerin auch nicht schlechter!
Ich finde dein Post zeigt eine ganz tolle und zauberhafte Seite an dir und du beantwortest deine Frage eigentlich schon mit deinem Text auch wenn du dir dessen nicht bewusst bist: jeder Mensch ist einzigartig und perfekt, genauso wie sein Blog! Es ist wirklich egal wie viele Bücher man liest, denn was zählt, ist das Lesen überhaupt und das verbindet uns alle gemeinsam! ♥
Love, Fruitie ♥
LaraAntonia says
Freut mich, dass ich dich ein wenig aufmuntern konnte 🙂
Danke danke, aw dein Kommentar freut mich wirklich richtig, oh mein Gott. 🙂 ♥
Fruitiiiee says
ich habe dir zu danken, für deinen inspirierenden und super tollen Post! ♥
Alexander Diers says
Danke für deine klaren Worte.
Ich merke selber oft, dass ich meine Monatsrückblicke für dieses Jahr häufig mit dem Fazit "nächster Monat wird besser" beende. Doch es läuft zur Zeit alles super bei mir, und wenn ich eben mla weniger lese, dafür aber viel mit Freudnen und Familie mache oder einfach andere Dinge tue ist das noch lange nichts Negatives.
Vor allem kann ich mir den Inhalt tatäschlich besser merken bzw. mich stärker ins Buch einfinden und es so auch intensiver genießen.
Lesen sollte entspannen und wie bei einem Film oder Spiel die Möglichkeit geben, in eine andere Welt einzutauchen. Das möchte ich mir erhalten und keinen Zwang daraus entwickeln lassen.
LaraAntonia says
Danke 🙂
Natürlich ist es auch manchmal viel besser und schöner, mit Freunden und Familie was zu machen, als immer nur zu lesen 🙂
Hörnchens Büchernest says
Hey Lara,
ich kann dich so gut verstehen! Mir geht es auch sehr oft so, dass ich einfach nicht mehr weiß was bei einem Buch, was ich vor einem oder zwei Monaten gelesen habe, passiert ist.
Lieben Dank für diese tollen Gedankensplitter :-*
Sandra
LaraAntonia says
Bitte 🙂 <3
Lottasbuecher says
Hey Lara,
in meinem ersten Jahr und ich glaube auch in meinem zweiten Jahre als Bloggerin habe ich mir oftmals viel Stress gemacht viele Bücher zu lesen und die Panik Content liefern zu müssen und so weiter und so fort. Mittlerweile lese ich entspannt und dann mich gut an die meisten Bücher erinnern,die mich begeistern konnten. Die "Shatter me"-Reihe hat es mir zum Beispiel angetan und ich habe mich genauso gefühlt wie deine Freundin. Wenn ich dran denke.. hach Warner. 😉 Nun ja, was solls. Also ja, vielleicht ist manchmal weniger mehr.
Liebst, Lotta
LaraAntonia says
Ja genau, das hatte ich anfangs auch total. Mittlerweile lass ich es einfach laufen und momentan läuft es halt sehr gut bei mir 😀
die Schneeflocke says
Hallo Lara 🙂
Ein interessanter und auch sehr schöner Beitrag. Ich weiß genau was dein Anstoß war und glaub mir: Du bist – was man ja auch an den anderen Beiträgen sieht – nicht die Einzige die sich mit dem Thema auseinander setzt. Ich werde dazu in den nächsten Tagen auch einen Beitrag verfassen. In meinem Video "Krieg dem SuB" habe ich mich ganz am Ende kurz darüber ausgelassen, weil ich gelesen habe 'Wer so viel liest der würdigt die Bücher doch nicht'. Für mich ist das ein Gerücht. Und darum muss ich aufpassen wie ich diese Gedanken von mir in Worte fasse. Nicht das sich nachher noch jemand auf den Schlips getreten fühlt.
Ich lese recht viel im Monat, aber ich habe so wohl die Zeit als auch die Lust dazu.
Bin gespannt was dabei heraus kommt. Mach dir nicht zu viele Gedanken und lass das Lesen einfach laufen 🙂 Denn es ist egal wie viel man liest, so lange es einem Spaß macht und beglückt.
Ich habe sogar nebenbei noch andere Hobbys denen ich nachkomme und das zum Teil täglich 🙂
Ich wünsche dir noch mal alles Gute und bin froh zu sehen, dass sich noch mehr Personen den Kopf darüber zerbrechen.
Ganz liebe Grüße
Flocke 😉
LaraAntonia says
Ich denke auch nicht, dass der Satz "Wer so viel liest (…)" stimmt. Es ist ja schon noch so, dass es für mich total besondere Bücher gibt, die ich dann auch würdige. Nur gibt es eben auch Bücher, die ich nicht so mag und deswegen nicht würdige.
Danke für den tollen Kommentar 🙂