Inhalt
Das wird der spannendste Sommer ihres Lebens: Sprachferien in Granada! Karla kann ihr Glück gar nicht fassen. Zusammen mit Naldo, dem charmanten Neffen ihrer Gastmutter, erkundet sie die Stadt. Im Schatten der glanzvollen Festung Alhambra belauscht Karla ein seltsames Gespräch zwischen zwei Frauen. In derselben Nacht wird eine der beiden, eine Nonne, ermordet aufgefunden. Als die Polizei Karla mit dem Phantombild der Täterin konfrontiert, traut sie ihren Augen nicht: Die Person auf dem Bild ist sie selbst. Wie kann das sein? Auf der Suche nach Antworten stoßen Karla und Naldo auf ein furchtbares Geheimnis. Ein grausames Verbrechen mit einem wahren Hintergrund – vor atemberaubender Kulisse.
Erster Satz
Ich wachte auf, weil ein Hund bellte.
Meine Meinung
Karla lebt momentan bei ihrer Gastmutter, Rosa, in Granada und besucht eine Sprachschule. Eigentlich wollte ihre beste Freundin, Lotte, mit, aber die hat kurzfristig abgesagt, weswegen Karla nun alleine nach Spanien gereist ist. Rosa stellt ihr ihren Neffen, Naldo, vor, der Reiseführer in Granada ist und Karla mit auf eine Nachtwanderung nimmt. Als sie in einem Kloster zwei sich streitende Frauen hört, wird sie neugierig und entfernt sich von der Gruppe. Sie kann nichts genaueres erkennen oder verstehen, worum es in dem Streit geht, fällt aus Versehen in den Teich und geht mit Naldo wieder nach Hause. Doch am nächsten Morgen wird eine der Frauen, eine Nonne, tot im Teich gefunden und der einzige Anhaltspunkt der Polizei ist ein Phantombild, auf dem klar und deutlich Karla selbst zu sehen ist. Zunächst allein, doch schließlich gemeinsam mit Naldo begibt sie sich auf die Suche nach Antworten und Erklärungen und sie stößt auf etwas viel größeres, als „nur“ der Mord an der Nonne.
Es war, als wäre ich in ein verdammtes Messer gerannt.
Seite 68
Karla kommt aus Münster, in Nordrhein-Westfalen, wo ich auch lebe, was immer was tolles ist, so etwas in einem Buch zu lesen, hehe. Ihre Eltern leben getrennt und Karla hat kein sonderlich gutes Verhältnis zu ihrer Mutter, die sie nur Doris nennt, Doris ist einfach zu überfürsorglich. Gemeinsam mit ihrem Vater, hinter Doris‘ Rücken hat sie schließlich den Trip nach Spanien geplant, wovon Doris erst einen Tag vor der Abreise erfuhr. Karla selbst erlebt man einerseits als selbstbewusstes Mädchen, das alleine die Stadt erkundet und gerne das in der Schule erlernte Spanisch anwendet, aber andererseits auch als nervös, panisch und paranoid, sobald es dunkel wird.
Ich konnte mich sehr gut mir Karla identifizieren, ich kann nicht mal genauer beschreiben warum, ich war schließlich noch nie in einer mit ihrer vergleichbaren Situation. Vielleicht liegt es an ihrer Angst in der Dunkelheit oder ihrer Zurückhaltung gegenüber der anderen Schüler im Sprachkurs. Aber ich fand sie und ihre Art einfach klasse.
Der Roman ist in der Ich-Form aus Karlas verfasst worden, doch es gibt kleine Abschnitte mitten in den Kapiteln in der Er-/Sie-Form aus den Sichten von Rosa, Naldo und Salinas, dem Mordkommissar. Ebenso finden sich hin und wieder kurze Kapitel mit der Überschrift „Tagebuch“ wieder, von denen ich erst zum Ende des Buches Vermutungen anstellen konnte, wer sie schrieb. Die kleinen Abschnitte in den Kapitel fand ich ganz okay, aber habe sie nicht wirklich als Notwendig angesehen. Der Schreibstil im sonstigen hat mir gut gefallen, er passt irgendwie perfekt zu Karla und ihren Stimmungen.
Ich will das nur noch hinter mich bringen. Der Rest ist mir egal. Ich will nicht darüber nachdenken, was danach ist oder was dies oder das zu bedeuten hat.
Seite 171
Die Umsetzung der Handlung hat mir wahnsinnig gut gefallen, es geht um so viel mehr, als „nur“ den Mord und das bekommt der Leser erst langsam mit der Zeit gemeinsam mit Karla heraus. Es ist sehr verschlüsselt und anfangs empfand ich es auch als sehr verwirrend, aber das legt sich mit der Zeit immer mehr, sobald man mehr über Karlas Vergangenheit erfährt. Ich finde die ganze Thematik,die behandelt wird, wahnsinnig interessant, wurde regelrecht mitgerissen und konnte gar nicht mehr aufhören zu lesen, ehe ich es beendet hatte.
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Allerdings habe ich mich gefragt, was Rosas Schicksal mit der ganzen Situation zutun hatte, eigentlich hat es ja eher weniger zum Inhalt beigetragen. Zunächst einmal war Rosas Baby ja wirklich tot, also vermute ich, wessen Kind hätte Pilar ihr sonst zeigen sollen? Und selbst wenn Rosas Baby auch geklaut und verkauft worden wäre, wäre das kaum relevant für die Geschichte gewesen, glaube ich. Ich bin mir in dem Punkt einfach nicht so sicher.
Aber gut fand ich, dass sich zwischen Naldo und Karla keine übermäßige Liebesgeschichte entwickelt hat, das hatte ich nach Lesen des Klappentextes nämlich vermutet. Dieses „Auf der Suche nach Antworten stoßen Karla und Naldo auf ein furchtbares Geheimnis“ ließ mich vermuten, dass sie alles gemeinsam machen und er der einzige ist, dem Karla sich anvertrauen kann etc. Irgendwie ist er ja auch der einzige, aber in anderem Sinne, ich weiß nicht, ob das verständlich ist. Ich fand auf jeden Fall gut, dass die Liebe in diesem Roman eine kleinere Rolle gespielt.
Ebenfalls gut fand ich, dass das Ende kein wirkliches Happy End ist. Es ist sehr sehr offen, vor allem der letzte Tagebucheintrag. Aber ich in froh, dass Karla, Doris und Amba sich nicht auf einmal liebend in den Armen liegen, es hat einfach gut zum Inhalt gepasst, dass das Ende so offen ist.
Fazit
Es ist anders, als erwartet, da es so viel mehr behandelt, als im Klappentext angegeben. Anfangs ist es ein wenig verwirrend, weil der Leser genauso wenig weiß, wie Karla, aber mit der Zeit wird es immer interessanter und spannender. Ich konnte das Buch einfach nicht mehr aus der Hand legen und war nach Beenden des Buches immer noch ganz geflasht. Ich muss noch eben anmerken, dass ich Titel und Cover ganz klasse finde, weil beides so einfach ist. Ich kann das Buch jedem empfehlen, der gerne Jugendthriller liest, aber auch sonst jedem, weil es wirklich klasse ist.
Ausgezeichnet
Liebst, Lara
In Rezension
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