480 Seiten | Einzelband | 08.04.2019 | cbt Verlag| 13,00€ | Hier kaufen
Anzeige, Rezensionsexemplar
Inhalt
Was Romy, Konrad, Nele und Julian auf ihrem gemeinsamen Weg nach Lissabon erwartet, scheint der perfekte Sommerroadtrip nach dem Abitur zu sein. Doch dass jeder von ihnen weit mehr als nur leichte Sommerklamotten im Gepäck hat, wird dem eher durch Zufall zusammengewürfelten Quartett erst im Lauf der Reise klar. Denn in Wahrheit geht es bei diesem Roadtrip um nichts weniger als die Suche nach sich selbst, dem eigenen Leben, der großen Liebe und wahrer Freundschaft.
Erster Satz
Das Lenkrad ist so groß wie ein Hula-Hoop-Reifen.
Meine Meinung
Ich bin ein großer Fan von Adriana Popescu, weswegen ich auch bei ihrer Neuerscheinung nicht widerstehen konnte. Es erinnerte mich gleich ein wenig an „Ein Sommer und vier Tage“, was ich total geliebt habe.
Wir begleiten Romy, Konrad, Nele und Julian auf ihrem Roadtrip quer durch Europa, das Ziel: Lissabon. Die vier könnten kaum unterschiedlicher sein, was dem Trip von Anfang an einen leicht verkorksten Beigeschmack gibt, mir waren sie auch alle unterschiedlich sympathisch.
Ich beginne mal mit Julian – er war mir gleich super sympathisch, da wir den gleichen Ausgangspunkt hatten. Nach dem Abi kein Ziel, irgendwie ein weiteres Jahr herum gebracht, aber selbst nicht wirklich zufrieden. Meine Sympathie ihm gegenüber schwand während des Lesens immer mal wieder und tauchte an nächster Stelle wieder auf. Ich weiß auch nach der letzten Seite nicht wirklich, was genau ich nun von ihm halten soll.
Romy scheint ihr Leben durchgeplant und durchgetaktet zu haben, doch sie versteckt – vor allem ihrem Freund Julian – ein großes Geheimnis hinter der perfekten Fassade. Zu Romy hatte ich von Anfang an keine großen Berührungspunkte. Sie wirkte nicht wie jemand, mit dem ich mich großartig gut verstehen könnte und war in meinen Augen ein wenig zu perfekt. Das legt sich zwar im Laufe des Buches, aber mein Lieblingscharakter wurde sie nicht.
Nur eine Chance, um das perfekte Foto zu machen, weil der Augenblick schon vorbei und zum nächsten geworden, das ist die Herausforderung, der ich mich stellen will.“
Seite 62
Konrad war mir anfangs sehr suspekt, bei ihm wusste ich überhaupt nicht, was ich denken soll. Er war in meinen Augen einfach seltsam. Doch im Laufe der Handlung konnte auch er seinen wahren Charakter immer mehr zeigen, gerade seine Entwicklung hat mir wahnsinnig gut gefallen. Zuletzt habe ich mich auch ein kleines bisschen in ihn verliebt.
Nele ist ein wahrer Sonnenschein. Sie konnte rein gar nichts betrüben, aber ich habe ein wenig das Gefühl, ihr Charakter war eine Art Bindungsglied zwischen den anderen dreien. Ich habe nicht das Gefühl, dass sie mir sonderlich tiefgründig entgegen treten konnte, aber trotzdem hatte ich sie und ihre positive Ausstrahlung unglaublich gern.
Man merkt schon, dass ich deutlich mehr zu den Charakteren sagen, als ich normalerweise in meinen Rezensionen tue. Das liegt tatsächlich in erster Linie daran, dass in diesem Buch die Charaktere viel mehr im Vordergrund stehen, als die Handlung selbst. Zumindest ist es in meinen Augen so.
Ich habe zwar das Feeling für einen schönen Road Trip zwischendurch fühlen können, aber insgesamt spielen die Charaktere und deren Verbindung eine viel größere Rolle. Und die haben mich überraschen können!
Egal an welcher Stelle, egal, was ich vermutet habe, es ist immer etwas vollkommen anderes eingetreten. Ich konnte mir niemals sicher sein, was nun die Wahrheit sei und ich habe fleißig mitgerätselt, was sich hinter den Charakteren versteckt. Das ganze hat die Autorin wirklich sehr schön geschrieben, ich habe mich gefühlt, als säße ich mit den Protagonisten im alten Mercedes.
Fazit
Ein wunderschöner Roman, der zunächst wie eine schöne Road-Trip-Geschichte wirkt, aber noch viel mehr verbirgt. Die Charaktere haben mir super gut gefallen, der Schreibstil ist unglaublich angenehm, ich bin ein wenig traurig, dass das Buch schon vorbei ist.
Vielen Dank an den Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars!
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