320 Seiten | Einzelband | 17.07.2018 | Simon & Schuster | 16,00€ | Hier kaufen
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Inhalt
Quinn and Graham’s perfect love is threatened by their imperfect marriage. The memories, mistakes, and secrets that they have built up over the years are now tearing them apart. The one thing that could save them might also be the very thing that pushes their marriage beyond the point of repair.
All Your Perfects is a profound novel about a damaged couple whose potential future hinges on promises made in the past. This is a heartbreaking page-turner that asks: Can a resounding love with a perfect beginning survive a lifetime between two imperfect people?
All Your Perfects is a profound novel about a damaged couple whose potential future hinges on promises made in the past. This is a heartbreaking page-turner that asks: Can a resounding love with a perfect beginning survive a lifetime between two imperfect people?
Erster Satz
The doorman didn’t smile at me.
Meine Meinung
Ich liebe Colleen Hoover und kaufe ihre Bücher mittlerweile blind, ohne den Klapentext überhaupt zu lesen. Das Cover von „All You Perfects“ gefällt mir sehr gut, auch wenn mir andere von ihr mehr zusagen. Der Klappentext – den ich vorm Lesen doch noch überflogen habe – hat ein emotionales und hartes Buch versprochen.
Quinn und Graham lernen sich zufällig im Hausflur kennen, wo sie den wohl schlimmsten Moment ihres Lebens teilen. Obwohl ihr Start alles andere als romantisch war und sie auch nicht im ersten Augenblick die große Liebe verspüren, ist ihre Liebe umso perfekter, als sie sich erneut treffen. So intensiv haben sie beide noch nie geliebt, sie sind sich sicher, ihren Seelenverwandten getroffen zu haben und mit ihm den Rest ihres Lebens zu verbringen. 8 Jahre später sind die zwei seit langem verheiratet, doch das perfekte Glück scheint vorbei zu sein. Trotz ihrer perfekt scheinenden Liebe und den wunderschönen Erinnerungen, treibt etwas die zwei immer weiter auseinander.
Geschrieben ist der Roman in der Ich-Form aus Quinns Perspektive geschrieben worden; immer im Wechsel zwischen vor 8 Jahren und heute. Dass ich den Schreibstil von Colleen Hoover liebe, muss ich wohl kaum noch erwähnen, oder?
Quinn und Graham fand ich beide auf den ersten Blick wahnsinnig sympathisch. Ich mochte ihre Art von Humor, Grahams Witze und Überraschungen, Quinns liebevolle Art und die Art, die beide verbunden hat. Obwohl man sagen könnte, dass sie einiges überstürzt haben, hat es zu ihnen gepasst und sie zu einem wundervollen Pärchen gemacht – anfangs zumindest. Quinn und Graham nach 8 Jahren haben es mir etwas schwerer gemacht. Die Leichtigkeit ist aus deren Leben verschwunden, sie haben sich kaum etwas zu sagen, weswegen auch der Humor fehlt und die Leidenschaft erst recht. Es hat mir regelrecht das Herz gebrochen, die zwei so nah bei einander und doch so weit entfernt voneinander zu sehen. Während mir Quinn immer mehr ans Herz wächst, wird mir Graham leider zunehmend unsympathischer, obwohl er eigentlich der perfekte Mann zu sein schien.
Die Handlung war hart, anders, als ich es gewohnt bin und anders, als ich erwartet habe. Quinn und Graham befinden sich in einer Ehe, die nicht mehr so recht läuft. Da wir aus Quinns Perspektive lesen, wird uns erklärt, mit welchen Dingen sie zu kämpfen hat, weswegen sie es nicht „schafft“, die Ehe wieder aufzuraffen. Wir durchleben ihren inneren Kampf, den sie kaum nach Außen tragen möchte, was mich wirklich zerrissen hat. Sie zieht sich immer mehr zurück, meidet den Kontakt zu Quinn und scheint immer mehr abzurutschen.
Von Graham hören wir in dieser Zeitlinie zunächst kaum etwas, er scheint sehr zurückhaltend und scheint sich auch nicht mehr großartig um die Ehe zu bemühen.
Im Wechsel zu dem sich beinahe anschweigendem Ehepaar haben wir immer wieder die Kapitel aus der Zeit des Kennenlernens der zwei. Es war ein drastischer Wechsel zwischen Trauer, Angst, Betrug und Freude, Liebe, Leichtigkeit. Wären die Vergangenheits-Kapitel nicht gewesen, hätte ich das Buch vermutlich nicht geschafft, da mein Herz in den Gegenwarts-Kapiteln immer schwerer wurde.
Schuld daran sind die Themen, an denen sich dieses Buch bedient. Ich möchte nichts verraten und werde darauf später noch einmal genauer eingehen. Was ich aber sagen kann ist, dass ich noch nie Bücher über einige diese Themen gelesen habe und eiskalt überrascht wurde. Ich war nicht darauf vorbereitet und war zugegebenermaßen beim Lesen oft emotional überfordert. Doch auch wenn ich zunächst überwältigt war und ich tatsächlich denke, dass eine Trigger-Warnung nicht schlecht gewesen wäre, so finde ich es wahnsinnig wichtig, dass diese Themen angesprochen und aus der Sicht Betroffener thematisiert wurden.
Obwohl ich durch die Seiten geflogen bin und wie gefesselt Colleen Hoover fantastischem Schreibstil gefolgt bin, fiel mir das Buch zu schwer. Als ich es beendet habe, war ich fasziniert und hatte schon die 5 Sterne vor meinen Augen. Jetzt ist es fast eine Woche her, dass ich das Buch beendet habe, mir mehr Gedanken machen konnte und nun gar nicht weiß, wie ich es bewerten soll.
Ich habe schon so viel geschrieben, aber irgendwie nicht das gesagt, was ich sagen möchte. Ich kann meine Gedanken zu diesem Buch kaum in Worte fassen, obwohl dies meine wohl längste Rezension ist.
Ich würde es nicht Lesespaß betiteln und ich möchte auch nicht sagen, dass es mir beim Lesen besonders gut ging. Doch das Buch als solches ist wirklich nicht schlecht! Wie bewertet man ein Buch, das einen emotional so sehr beschäftigen und umhauen konnte, obwohl man es kaum ertragen konnte, es zu lesen?
Achtung, Spoiler! Klicke den Satz an, um die Spoiler zu lesen!
Dass die Ehe aufgrund von Quinns Unfruchtbarkeit auseinander driftet hat mich überrascht.
Ich kenne mich mit dem Thema kaum aus und habe mit 21 Jahren auch noch nicht viele Gedanken daran verschwendet. Aber ich weiß schon jetzt, dass ich irgendwann (in ferner Zukunft) einmal Mama sein möchte, genauso ging es auch Quinn in meinem Alter. Genauso erwartet es auch die Gesellschaft von uns jungen Frauen – oder? Von Quinn wird es zumindest erwartet, besonders von ihrer Mutter und auch Graham möchte unbedingt Vater werden.
Doch auch nach versuchter künstlicher Befruchtung klappt es nicht und der Druck wird für Quinn so hoch, dass sie nicht mehr darüber spricht, social media löscht, weil sie zu viele Trigger sieht, und in eine Depression rutscht, da sie sich selbst die Schuld an dem Unglück gibt, das sie gar nicht kontrollieren kann. Sie redet kaum noch mit Quinn und der einzige Grund für Sex mit ihm ist, dass es doch die kleine Hoffnung gibt, dieses Mal schwanger zu werden. Leidenschaft spürt sie lange schon nicht mehr und obwohl sie Graham noch liebt, ist sie nicht mehr glücklich.
Ich kenne mich mit dem Thema kaum aus und habe mit 21 Jahren auch noch nicht viele Gedanken daran verschwendet. Aber ich weiß schon jetzt, dass ich irgendwann (in ferner Zukunft) einmal Mama sein möchte, genauso ging es auch Quinn in meinem Alter. Genauso erwartet es auch die Gesellschaft von uns jungen Frauen – oder? Von Quinn wird es zumindest erwartet, besonders von ihrer Mutter und auch Graham möchte unbedingt Vater werden.
Doch auch nach versuchter künstlicher Befruchtung klappt es nicht und der Druck wird für Quinn so hoch, dass sie nicht mehr darüber spricht, social media löscht, weil sie zu viele Trigger sieht, und in eine Depression rutscht, da sie sich selbst die Schuld an dem Unglück gibt, das sie gar nicht kontrollieren kann. Sie redet kaum noch mit Quinn und der einzige Grund für Sex mit ihm ist, dass es doch die kleine Hoffnung gibt, dieses Mal schwanger zu werden. Leidenschaft spürt sie lange schon nicht mehr und obwohl sie Graham noch liebt, ist sie nicht mehr glücklich.
Es bedarf die Auffrischung einiger Erinnerungen, Entschuldigungen und Liebesbekenntnissen bis die zwei endlich über ihre Gefühle sprechen und aktiv an der Wiederherstellung ihrer Ehe arbeiten. Bis es dazu gekommen ist, war das Buch allerdings beinahe vorbei und meine Nerven zum Zerreißen gespannt.
Wie bereits erwähnt wäre allerdings eine Trigger-Warnung sehr hilfreich gewesen. Neben der Unfruchtbarkeit spielen schließlich auch die Fehlgeburt, Depressionen, Betrug, der Tod und weitere schwierige Themen eine Rolle, die besonders zu einem vereint sehr schwer zu ertragen sind.
Gleichzeitig aber ist es wichtig, Themen wie Unfruchtbarkeit oder Kinderlose Frauen nicht zu tabuisieren und darüber offen reden zu können
Wie bereits erwähnt wäre allerdings eine Trigger-Warnung sehr hilfreich gewesen. Neben der Unfruchtbarkeit spielen schließlich auch die Fehlgeburt, Depressionen, Betrug, der Tod und weitere schwierige Themen eine Rolle, die besonders zu einem vereint sehr schwer zu ertragen sind.
Gleichzeitig aber ist es wichtig, Themen wie Unfruchtbarkeit oder Kinderlose Frauen nicht zu tabuisieren und darüber offen reden zu können
Fazit
Wenn Colleen Hoover eins kann, dann ist es mich emotional zu bewegen und das hat sie auf jeden Fall erreicht. Die Themen sind emotional so mitreißend, dass ich einen regelrechten Stein um meinem Herzen hatte, doch gleichzeitig ist es so wichtig, sie anzusprechen. Der Schreibstil ist emotional absolut überzeugend. Die Charaktere habe ich geliebt und gleichzeitig gehasst und die Handlung hat mir mein Herz zerbrochen, in tausend Teile gesplittert und langsam wieder zusammengesetzt.
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