288 Seiten | Einzelband | 10.01.2019 | Simon + Schuster | $18,99 | Hier kaufen
Anzeige, da Nennung
Inhalt
Stella Grant likes to be in control—even though her totally out of control lungs have sent her in and out of the hospital most of her life. At this point, what Stella needs to control most is keeping herself away from anyone or anything that might pass along an infection and jeopardize the possibility of a lung transplant. Six feet apart. No exceptions.
The only thing Will Newman wants to be in control of is getting out of this hospital. He couldn’t care less about his treatments, or a fancy new clinical drug trial. Soon, he’ll turn eighteen and then he’ll be able to unplug all these machines and actually go see the world, not just its hospitals.
Will’s exactly what Stella needs to stay away from. If he so much as breathes on Stella she could lose her spot on the transplant list. Either one of them could die. The only way to stay alive is to stay apart. But suddenly six feet doesn’t feel like safety. It feels like punishment.
What if they could steal back just a little bit of the space their broken lungs have stolen from them? Would five feet apart really be so dangerous if it stops their hearts from breaking too?
Erster Satz
I trace the outlines of my sister’s drawing, lungs molded from a sea of flowers.
Meine Meinung
Nachdem ich den Trailer zum gleichnamigen Film gesehen habe, war für mich klar: das Buch muss ich lesen. Das Cover gefällt mir sehr gut, die Zeichnung ist wunderschön und schon auf den ersten Seiten erfahren wir auch, warum es perfekt zum Inhalt passt.
Es geht um Stella und Will, die sich im Krankenhaus aufgrund ihrer Lungenkrankheit kennen lernen. Während die Krankheit für andere Menschen ungefährlich und nicht ansteckend ist, kann der Kontakt zwischen zwei Infizierten zum Tod führen. So lernen Stella und Will sich mit einem Abstand von mindestens six feet kennen, den sie auf keinen Fall unterschreiten dürfen.
Stella hat eine schwere Lungenkrankheit und verbringt wie gesagt den Großteil ihres Lebens im Krankenhaus. Während es ihr zwischendurch zwar mal besser geht, wird nur eine neue Lunge sie langfristig retten können. Weil sie das aber nicht kontrollieren kann, versucht sie alles unter Kontrolle zu bringen, was eben möglich ist. Angefangen bei ihren täglichen Medikamenten und dem aufgeräumten Krankenhauszimmer, aufgehört bei den Menschen um sie herum. Besonders für ihre Eltern würde sie alles tun, auch wenn das heißt, ihr halbes Leben im Krankenhaus zu verbringen.
Will ist das genaue Gegenteil von Stella. Er hat es satt, Krankenhäuser von innen zu sehen und zählt die Tage bis zu seinem 18. Geburtstag. Dem Tag, an dem seine Mutter ihm nicht mehr vorschreiben kann, was er zutun hat, dem Tag, ab dem er frei ist und die Welt bereisen kann. Dass seine Krankheit noch tödlicher ist, als Stellas hält ihn davon allerdings nicht ab. Bis der kleine Kontroll-Freak auf einmal in seinem Leben steht und ihn mit ihrer Lebenslust ansteckt.
Beide Charaktere fand ich unglaublich schön, auch wenn ich mit Will zunächst einmal warm werden musste. Stella ist mir gleich ans Herz gewachsen. Obwohl ihre Krankheit sie bei jedem Schritt einschränkt, ist sie ein sehr lebensfroher Mensch, der alles für ihre Mitmenschen tun würde und immer zuletzt an sich selbst denkt. Häufig habe ich sie ein wenig rütteln wollen, sodass sie sich auch mal an die erste Stelle stellt, dennoch mochte ich sie sehr. Sie ist sehr emotional und zeigt häufig ihre Gefühle, aber auch nicht immer. Besonders ihre Eltern sind ihr sehr wichtig und besonders vor den beiden versucht sie stets, die Auswirkungen ihrer Krankheit zu verbergen. Sie versucht immer das positive zu sehen, was wirklich ansteckend war.
Will ist wie gesagt das Gegenteil von Stella. Ich hatte anfangs kleine Probleme mit ihm und seiner Anti-Alles-Einstellung. Gleichzeitig kann ich aber verstehen, dass er keine Lust mehr auf zahlreiche Testungen und Medikamenten-Tests hat. Er erhält sein Leben lang nur Absagen und möchte so langsam nicht mehr nur überleben, sondern auch wirklich leben. Und das kann man ihm wirklich nicht verübeln. Dennoch wirkte er schnell überheblich und egoistisch, was er schlussendlich wirklich nicht ist. Er entwickelt sich toll weiter und es war wirklich schön zu sehen, wie er an Stellas Seite aufblühen konnte. Gleichzeitig muss ich aber noch sagen, dass seine Entwicklung vielleicht etwas zu plötzlich passierte, da hätte ich mir kleinere Schritte gewünscht.
Auch erwähnen möchte ich Poe, Stellas bester Krankenhaus-Freund seit Kindheitstagen. Die beiden kennen sich schon seit Jahren und teilen das traurige Schicksal ihrer Krankheit. Als Leser habe ich ihre Verbundenheit absolut gespürt und sehr geliebt, was mir sehr gut gefallen hat. Aber auch noch weitere Nebencharaktere, wie Stellas Pflegerinnen haben mir sehr gut gefallen. Sie haben immer einen gewissen Schwung in die Handlung gebracht und mir häufig ein Lächeln auf die Lippen zaubern können.
Der Schreibstil war sehr angenehm zu lesen, wodurch ich das Buch sehr flüssig und schnell gelesen habe. Obwohl ich nicht die stärksten Englischkenntnisse habe, war das hier gar kein Problem für mich. Über einige medizinische Begriffe bin ich zwar gestolpert, aber ich schätze, dass mir das auch mit der deutschen Übersetzung passiert wäre. Den Wechsel zwischen den Perspektiven von Will und Stella fand ich sehr angenehm und passend umgesetzt.
Every place is different. Every place is unique. It’s the hospitals I’m seeing them from that are the same.
S. 59
Aber kommen wir auch mal auf den Inhalt zu sprechen. Bis auf wenige Kapitel spielt die gesamte Geschichte im Krankenhaus, wodurch natürlich nicht allzu viel abwechslungsreiches geschieht. Es geht vielmehr um den Krankenhausalltag der kranken Teenager, die ihre eigentliche Jugend verpassen, um am Leben zu bleiben. Ich kann hier nicht beurteilen, wie authentisch es umgesetzt wurde, doch aus meiner Laien-Sicht fand ich es sehr realistisch. Es geht viel um die Angst, was passieren könnte, um die Dinge, an die gedacht werden muss, wie die Medikamenten-Zeiten, Mundschutz-Masken, die Therapien und das Leben in einem Krankenhaus. Es war sehr interessant und gleichzeitig natürlich erschreckend traurig.
Gleichzeitig geht es viel um Liebe und Freundschaft, um Familie und um die Dinge, die im Leben wirklich wichtig sind, es geht um Leidenschaften und das Teilen solcher und darum, wie man gemeinsam mit anderen weniger alleine ist.
Während wir also langsam in den Alltag im Krankenhaus eingeführt werden, entwickelt sich zwischen Will und Stella eine kleine Liebesgeschichte. Es ist etwas schwer zu beschreiben, aber einerseits empfand ich das Tempo als sehr passend und angenehm, andererseits als etwas zu schnell. Einerseits erleben die beiden ihre erste große Liebe auf traurig-schönste Art und Weise, andererseits ist es vielleicht etwas zu kitschig perfekt gewesen. Besonders am Ende handelt Stella aus ihrer großen Liebe heraus anders, als ihre Charaktereigenschaften aus dem restlichen Teil des Buches es eigentlich zugelassen hätten.
Und wo wir schon auf das Ende zu sprechen kommen: das war mir zu künstlich dramatisch. Der Rest des Buches ist wirklich sehr angenehm, was den Spannungsbogen angeht. Es gibt zwei große emotionale Szenen, die für einen Dramaaufschwung sorgen konnten, doch fand ich beides, so schrecklich emotional es auch war, nicht zu überdramatisiert. Das Ende hingegen war mir ein wenig zu viel. Stella hat wie bereits gesagt nicht mehr wirklich in ihren Charakter gepasst und es wurde sehr sehr dramatisch hochgepusht, sodass es mich in den Momenten auch nicht mehr emotional erreichen konnte.
Es fällt mir hier schwer, nicht zu viel zu verraten, doch kann ich auf jeden Fall sagen, dass ich definitiv mit etwas anderem gerechnet hatte. Den letztendlichen Schluss fand ich dennoch sehr angenehm, es lässt viel offen, was ich bei solchen Büchern immer sehr schön finde.
Fazit
Ein wunderschönes, trauriges und emotionales Buch über zwei schwerkrankte Teenager, die sich gegen das Schicksal stellen. Die Geschichte war sehr schön, auch wenn sie zum Ende etwas weniger dramatisch hätte sein können, das war mir ein wenig zu viel. Ansonsten habe ich das Buch sehr gerne gelesen, vor allem weil es allen von uns ein wenig Mut machen und Hoffnung schenken könnte.
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