357 Seiten | Einzelband | 09.07.2019 | Delacorte Press | $14.99 | Hier kaufen
Anzeige, da Nennung
Inhalt
It’s been eighteen months since the Raxter School for Girls was put under quarantine. Since the Tox hit and pulled Hetty’s life out from under her.
It started slow. First the teachers died one by one. Then it began to infect the students, turning their bodies strange and foreign. Now, cut off from the rest of the world and left to fend for themselves on their island home, the girls don’t dare wander outside the school’s fence, where the Tox has made the woods wild and dangerous. They wait for the cure they were promised as the Tox seeps into everything.
But when Byatt goes missing, Hetty will do anything to find her, even if it means breaking quarantine and braving the horrors that lie beyond the fence. And when she does, Hetty learns that there’s more to their story, to their life at Raxter, than she could have ever thought true.
Erster Satz
Something. Way out in the white-dark.
Meine Meinung
Mich hat vor allem das Cover auf dieses Buch aufmerksam gemacht, doch als ich auch den Klappentext gelesen habe, war ich absolut fasziniert. Ich lese nicht viele Horror-Bücher, aber dieses klang so interessant, dass ich es unbedingt lesen musste.
Das Mädchen-Internat Raxter, das Hetty und ihre Freundinnen besuchen, steht schon seit eineinhalb Jahren unter Quarantäne. Der Grund dafür ist das „Tox“, ein unbekanntes Virus, das zunächst die Lehrerinnen ausgeschaltet hat und nach und nach immer mehr Besitz von den Schülerinnen ergreift. Als Hettys beste Freundin Byatt verschwindet, machen sie und Reese sich auf die Suche nach ihr und entdecken große Geheimnisse der Insel.
Wir starten mitten während der Quarantäne in die Handlung, weswegen wir zu Beginn auf den aktuellen Stand gebracht werden. Im Schnelldurchlauf lernen wir, wie das „Tox“ ungefähr begann, was schon passiert ist und wie der Alltag der Mädchen aktuell aussieht. Keiner scheint so recht zu wissen, womit sie es wirklich zutun haben, doch die Navy weiß Bescheid und versorgt die Mädchen und Frauen mit Nahrung und Kleidung – aber nur solange, niemand die Quarantäne bricht und unerlaubt das eingezäunte Schulgelände verlässt.
So kämpfen die Schülerinnen jeden Tag fürs Neue ums Überleben. Das „Tox“ nimmt immer mehr Besitz von ihnen, sie mutieren und durchleben immer wieder Breakouts, die es noch schlimmer machen. Um nur wenige Beispiele zu nennen, wächst unter Hetty Augenlid etwas seltsames, Reese hat eine schuppige Hand und Byatt hat eine zweite Wirbelsäule bekommen. Es werden auch zahlreiche weitere Mutationen genannt, eine schlimmer als die andere – es ist auf jeden Fall sehr detailliert und bildlich beschrieben und somit nichts für schwache Nerven.
We don’t get to choose what hurts us.
Hetty, Reese und Byatt stehen in diesem Buch im Mittelpunkt. Drei Freundinnen, die durch das „Tox“ nur noch mehr zusammen geschweißt wurden und nun gemeinsam versuchen, zu überleben.
Hetty traut sich selbst weniger zu, als sie eigentlich schafft. Sie hinterfragt viel, ist häufig unsicher und ist definitiv ein sehr emotionaler Mensch, der gerne allen etwas gutes tun würde. Zudem würde sie alles für ihre Freundinnen tun und keine von ihnen im Stich lassen.
Byatt hat eine verschlossene Persönlichkeit. Obwohl sie sich stets liebevoll um Hetty kümmert und immer für sie da ist, hat sie auch eine ganz andere Seite. Von dieser Seite erfahren wir leider nur durch Rückblicke ein wenig, doch das war mir viel zu wenig. Sie ist sehr mysteriös und eine echte Kämpferin, was mich sehr neugierig auf sie gemacht hat.
Reese ist ebenfalls verschlossener, sie zeigt nicht gerne ihre Emotionen und lässt nur die Wut öfter raus. Obwohl sie es nicht zulässt, ist sie sehr emotional und schleppt viel mit sich herum. Nach außen hin wirkt sie wie eine große Kämpferin, doch in Wahrheit ist auch sie sehr verunsichert.
Alle drei Charaktere fand ich super spannend und interessant, insgesamt mochte ich Hetty am liebsten und über Byatt hätte ich gerne noch so viel mehr erfahren, aber auch Reese habe ich sehr in mein Herz geschlossen. Alle drei durchleben hier die Hölle und ihr Durchhaltevermögen ist wirklich bewundernswert gewesen.
Der Roman ist in der Ich-Form, aus den wechselnden Perspektiven der Protagonistinnen geschrieben. Der Schreibstil hat mich absolut gefesselt und konnte mich nicht mehr loslassen. Er ist sehr grafisch und nimmt hier sicherlich keine Rücksicht. Insgesamt bin ich mit der Sprache sehr gut zurecht gekommen, ich würde aber auch sagen, dass es nichts für Anfänger ist. Besonders bei den Beschreibungen des „Tox“ bin ich öfter ins Straucheln geraten.
There’s no room to feel bad. If I feel that, I have to feel everything else.
Was habe ich von der Handlung erwartet? Ich weiß es nicht, aber bestimmt nicht das.
Der Einstieg hat sich ein wenig gezogen, da wir den Ausbruch nicht mit den Charakteren gemeinsam erleben, sondern auf den Stand nach eineinhalb Jahren Leben mit dem Virus gebracht werden müssen. Doch trotzdem war auch dieser Teil schon super spannend, die Autorin hat hier wirklich eine richtige Horror-Szenerie beschrieben.
Aber auch danach geht es stets spannend und fesseln weiter, sodass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte. Wir lernen immer mehr, entdecken neue Geheimnisse und erfahren gemeinsam mit den Protagonistinnen die schreckliche Wahrheit.
Besonders am Ende gibt es einen großen „Showdown“, der einige Dinge enthüllt und vieles in ein neues Licht rückt. Es war so fesselnd, dass ich gar nicht aufhören konnte zu lesen. Es hat mir alles gegeben, was ich wollte und noch viel mehr: Horror, Überlebenskämpfe, queere Charaktere, Quarantäne auf einer Insel, gruselige Schul-Atmosphäre und und und. Dieses Buch war auf dem besten Wege, ein neues Lieblingsbuch zu werden!
Doch dann kam die letzte Seite und die große Enttäuschung.
Das Ende hat noch einmal einiges hochgewirbelt und für ordentliche Action gesorgt, doch dann kommt ein so unbefriedigender Schluss, wie ich ihn noch nie gelesen habe. Da kein zweiter Teil angekündigt ist, ist es wohl auch der endgültige Schluss. Es wirkte beinahe so, als hätte die Autorin nur noch knappe 30 Seiten übrig gehabt und dürfte diese nicht überziehen. So wurde einiges zusammen gequetscht und zack – es hört gefühlt mitten im Satz auf.
Fazit
Ein unglaubliches Buch, das definitiv einen großen Horror-Anteil hat und mir mit seinen bildlichen und detaillierten Beschreibungen öfter den Magen umgedreht hat. Gepaart mit queeren Protagonistinnen und einer spannenden, aufregenden und gruseligen Atmosphäre hätte es ein Lieblingsbuch werden können. Leider war das Ende so enttäuschend, dass es leider nur noch 4 Sterne bekommt.
Jessi says
Hey Lara,
das Buch steht schon ewig auf meiner Wunschliste und durch deine Rezension hab ich gleich noch mehr Lust drauf! Hoffentlich, wird es bald von meiner WuLi befreit 😀
Liebe Grüße,
Jessi
LaraAntonia says
Ich kann es dir nur empfehlen! 🙂