390 Seiten | University of British Columbia #1 | 30.10.2020 | LYX Verlag | 12,90€ | Hier kaufen
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Inhalt
ie möchte endlich nach vorne blicken. Er macht es ihr unmöglichEin Neuanfang – das ist Lauries sehnlichster Wunsch, als sie nach dem tragischen Tod ihres Bruders an die Westküste Kanadas zieht. Noch vor der ersten Vorlesung ihres Medizinstudiums an der University of British Columbia lernt sie Sam kennen und spürt sofort, dass er sie auf eine nie gekannte Weise versteht. Unaufhaltsam schleicht sich der attraktive Jungmediziner in ihr Herz. Bis Laurie erkennt, wie tief er in die Ereignisse der Nacht verstrickt war, die ihren Bruder das Leben kostete …
Erster Satz
Laurie, es war die richtige Entscheidung.
Meine Meinung
Das Buch wurde schon vor siner Veröffentlichung ordentlich auf Instagram gehypet, weswegen ich natürlich gleich neugierig wurde. Das Cover gefällt mir unheimlich gut und der Titel hört sich auch schon viel versprechend an.
Der Klappentext war zwar nicht unbedingt schlecht, mein Interesse wurde aber ehrlich gesagt eher weniger geweckt. Ihr Bruder ist tot und ausgerechnet der Love Interest ist in die Ereignisse verstrickt? Solche Geschichten hatte ich in letzter Zeit wirklich zu viele gelesen und so ist mein Interesse an dem Buch erstmal wieder verflogen. Ich habe es letztendlich geschenkt bekommen und wollte dem Ganzen dann doch noch eine Chance geben – zum Glück!
Aber fangen wir mal von vorne an: Laurie zieht weg aus ihrer Heimatstadt und wagt in Vancouver einen Neustart. Nach dem tragischen Tod ihres älteren Bruders möchte sie einfach nur weg und den großen Traum von Austin erfüllen. Dass sie ausgerechnet an der Uni auf den jungen Mann trifft, der in die Ereignisse von Austins Tod verwickelt war, hätte sie nie gedacht. Und obwohl sie ihn hasst, weil er den Tod ihres Bruders nicht verhindern konnte, kann sie die Schmetterlinge in ihrem Baum nicht ignorieren…
Laurie wurde durch den schweren Verlust ihres Bruders ebenfalls aus ihrem normalen Leben gerissen. Eigentlich waren die beiden nur Stiefgeschwister, aber es fühlt sich an, wie eine wahre Geschwisterschaft. Laurie hat zu Austin aufgesehen und ihn vergöttert, weswegen sie der Verlust hart getroffen hat. Sie trauert um ihren großen Bruder und kann immer noch nicht wieder wirklich glücklich. Anfangs tritt sie eher verschlossen und etwas unsicher auf, doch schnell zeigt sie ihre verletzliche, aber gleichzeitig starke Seite. Ich mochte sie und ihre Art unglaublich gerne, dass ich sie schnell ins Herz schließen konnte. Auch wenn ich sie an einigen Stellern gerne geschüttelt hätte, damit sie einfach nur die Wahrheit sagt, hatte ich sie echt gerne. Ich habe nicht immer verstanden, warum sie auf diese Art handelt und hätte an ihrer Stelle vermutlich einiges anders gemacht, aber letztendlich war es ihre Art, mit den Geschehnissen umzugehen.
Ihr Love Interest ist Samuel, Sam, der sie gleich zu Beginn mit seinem Fahrrad umrast, woraufhin die zwei ins Gespräch kommen. Schnell zeigt sich, dass Lauries neuer Freundeskreis sich mit dem von Sam deckt und die beiden verbringen schnell viel Zeit miteinander. Er studiert ebenfalls Medizin, ist aber bereits ein paar Jahre weiter, und ist richtig gut darin, denn neben dem Studium ist er noch Tutor und kümmert sich um die Erstsemester. Er ist sehr verbissen darauf, Leben retten zu wollen und das gute zutun, doch dass das mit den dunklen Gefühlen unter seiner Oberfläche zutun hat, weiß kaum jemand. Insgesamt habe ich mich schnell in Sam verliebt, da er einfach die perfekte Mischung darstellte. Er ist lieb, einfühlsam und kümmert sich gut um seine Mitmenschen, gleichzeitig kann man stundenlang mit ihm Quatschen und lauter Witze mit ihm reißen. Es hat mich immer wieder gefreut, Zeit mit ihm zu verbringen und am liebsten wäre ich in das Buch gesprungen, um mich gemeinsam mit ihm Nachts ans Meer zu legen und die Sterne zu beobachten.
Aber auch die Nebencharaktere waren einfach wundervoll. Schon zu Beginn lernen wir Lauries neue Mitbewohner Emmett und Hope kennen, die ganz schnell einen Platz in meinem Herzen erhalten haben. Die beiden haben die anfängliche triste und düstere Stimmung ganz schnell erleuchten können. Ganz besonders in mein Herz geschlossen habe ich allerdings Kian und Teddie, die ganz ganz dringend einen eigenen Teil in der Reihe benötigen!
Der gesamte Roman ist in der Ich-Form aus Lauries Perspektive geschrieben worden, was ich sehr schön fand. Natürlich hätte Sams Perspektive zu mehr Verständnis seiner Gefühle geführt, aber ich fand es in diesem Roman so einfach schöner. Der Schreibstil ist super angenehm zu lesen und hat dazu geführt, dass ich durch die Seiten regelrecht geflogen bin. Die Autorin hatte hier ein ganz schönes Händchen dafür, die Stimmung und die Emotionen der Charaktere wunderbar an den Leser zu bringen.
Zudem gibt es hin und wieder kurze Kapitel, die Austin gewidmet sind. Sie sind meistens nur ein paar Seiten lang und keine richtigen Rückblenden, sondern kleine Erzählungen von Laurie. Ich fand es so sehr schön, da die Beziehung zwischen den beiden so noch einmal deutlicher werden konnte und wir Austin auch wenig kennen lernen konnten.
Wie bereits ganz oben erwähnt, waren meine Erwartungen an den Inhalt nicht besonders hoch. Ein Tod und der Love Interest ist darin verwickelt? Das habe ich schon so oft gelesen, dass es keine Überraschung mehr sein würde. Und doch habe ich mich wahnsinnig getäuscht und bin sehr froh, dass ich das Buch doch noch gelesen habe.
Aber fangen wir mal vorne an. Laurie zieht nach Vancouver und zunächst ist die Stimmung wie bereits gesagt eher trist und düster. Schließlich hat Laurie den Tod ihres Bruder immer noch nicht verarbeitet, vor allem, weil sie einfach nicht weiß, was genau passiert ist. Sie ist bedrückt, aber gleichzeitig auch sehr ehrgeizig, das Studium zu schaffen – für Austin.
Dann verläuft zunächst einmal alles sehr schnell und positiv. Wohnung, Job, Freunde? Laurie findet alles innerhalb weniger Tage, so schnell, dass sie selbst sich fragen muss, wo der Haken sei. Und genau diese Frage habe ich mir auch gestellt, denn auch wenn es immer glückliche Zufälle geben kann, verlief es mir hier etwas zu unrealistisch perfekt.
Daraufhin folgt das liebsame Kennenlernen von Laurie und Sam, sowie Lauries Zerrissenheit zwischen den zwei Welten, in denen sie sich aktuell befindet. Sie ist sich unsicher, wie sie mit Sam umgehen soll und hat häufig das Gefühl, ihren Bruder mit ihrem Glück zu betrügen. Diese Zerrissenheit schwebt nun eine ganze Weile über Laurie und führt zu einigen emotionalen Situationen, bei denen ich meine Tränen einfach nicht mehr zurück halten konnte. Die Handlung wird wahnsinnig gefühlvoll und da die Autorin mich so an ihre Figuren gefesselt hat, hat es mir immer wieder das Herz zerreißen können. Ich mochte die Verbindung zwischen Laurie und Sam und habe die beiden so gerne verfolgt, dass ich ganz traurig war, als ich die letzte Seite umgeschlagen habe.
Außerdem möchte ich noch kurz einschieben, wie sehr ich die Darstellung des Uni-Lebens hier mochte! Zunächst mal passiert es nicht häufig, dass Protagnist*innen etwas wie Medizin studieren und das auch noch, ohne dass die wohlhabenden und fordernden Eltern es erzwingen. Vermutlich liegt es daran, dass auch die Autorin Medizinstudentin ist und daher in dem Bereich ihre Erfahrungen gesammelt hat, aber ich fand die Darstellung hier einfach super. Ich studiere selbst nicht, konnte aber eine ganze Menge an neuen Eindrücken sammeln und fand es echt super authentisch. Und auch den gewählten Handlungsort fand ich wunderschön. Auch wenn ich mich beim Lesen immer ganz gerne in Europa befinde, fand ich Kanada eine super Wahl. Die kleinen Beschreibungen der Umgebung und des Lebens dort haben mir unglaublich gut gefallen.
Insgesamt mochte ich also die gesamte Handlung sehr gerne und allgemein empfand ich auch das Tempo als recht angenehm. Und obwohl es an keiner Stelle langweilig war, hat sich leider die Sache mit dem großen Geheimnis etwas gezogen. Laurie verstrickt sich nämlich in ein kleines Netz aus Lügen und die Auflösung dafür kam mir etwas zu spät. Dadurch hat mich das Ende auch leider etwas überrumpelt. Es verlief mir zu schnell, auf einmal war das Buch vorbei und mir fehlte ein wirklich Abschluss. Auch wenn es ein kurzer Prolog gewesen wäre, der ein paar Wochen oder Monate in der Zukunft spielt. Ich hätte einfach gerne noch etwas zum Abschluss gehabt.
Fazit
Eine wunderschöne und gefühlvolle Geschichte, die mich auf den ersten Seiten bereits vollkommen verzaubern konnte. Die Charaktere waren wundervoll und sehr authentisch und besonders Sam hat mein Herz stehlen können. Nachdem der Klappentext nach nichts Neuem klang, hat die Handlung mich absolut positiv überrascht und mich vollkommen überzeugen können. Auch wenn mir am Ende noch etwas fehlte, kann ich die Handlung uneingeschränkt empfehlen!
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