415 Seiten | Fletcher University #3 | 01.10.2020 | Knaur Taschenbuch | 12,99€ | Hier kaufen
Anzeige, da Nennung
Inhalt
Tagsüber unscheinbare Studentin, abends schillernde Nachtklub-Tänzerin: Lenny James lebt ein gefährliches Doppelleben. Um ihr Geheimnis zu wahren, trägt sie tagsüber nur unförmige Männerkleider und lässt niemanden zu nah an sich heran. Das gilt ganz besonders für den Frauenschwarm Creed Parker, in den sie sich gegen ihren Willen verliebt hat.
Als Creed eines Abends in dem Nachtklub auftaucht, in dem Lenny arbeitet, und einen privaten Tanz bei Lennys Alter Ego »Daisy« bucht, ist sie so durcheinander, dass es entgegen aller Regeln zu einem heißen Kuss kommt. Zwar erkennt Creed Lenny nicht, doch er verliebt sich in die geheimnisvolle »Daisy« und unternimmt alles, um die Tänzerin näher kennenzulernen. Und während Creed – ohne es zu ahnen – Lenny hinter ihrer Maske immer näher kommt, bahnt sich eine Katastrophe an, die ihr Leben zerstören könnte …
Erster Satz
Ella stieß einen so lauten Jubelschrei aus, dass ich zusammenzuckte.
Meine Meinung
Zugegebenermaßen war ich mir unsicher, ob ich den 3. Teil der Reihe auch lesen sollte, denn die ersten beiden haben mich relativ enttäuscht zurück gelassen. Aber dann klang der Klappentext doch wieder unglaublich spannend und Lenny klang als Charakter so unglaublich spannend, sodass ich dem ganzen doch noch eine Chance geben musste.
Während man Lenny tagsüber bloß in weiter, schwarzen Kleidung und ungeschminkt antrifft, verwandelt sie sich Nachts in Daisy, eine Nachtklub-Tänzerin. Sie versucht stets, die Wahrheit über ihren Job geheim zu halten und hatte damit bisher auch immer Erfolg. Bis Creed, ihr bester Freund, plötzlich in dem Stripclub auftaucht und scheinbar die Tänzerin Daisy näher kennen lernen möchte – ohne, dass er weiß, dass Lenny sich hinter der Maske versteckt …
Lenny liebt das Tanzen und könnte sich ein Leben ohne gar nicht mehr vorstellen. Dass sie irgendwann als Tänzerin in einem Stribclub landet, hätte sie allerdings nicht vermutet, doch nur so kann sie ihrem großen Traum, Tänzerin zu sein, nachgehen, ohne dass die Vergangenheit sie einholt. Um einen möglichst großen Kontrast zwischen Lenny und Daisy zu erschaffen, kleidet sie sich als Lenny stets in schwarzen, weiten Klamotten, meistens Anzugshosen und lockeren T-Shirts, während sie die Haare im strengen Dutt trägt. Als Daisy hingegen schminkt sie sich, trägt eine Perücke und versteckt zwar ihr Gesicht hinter einer Maske, stellt aber ihren trainierten Körper umso mehr zur Show. Sie trainiert hart und ehrgeizig und lässt sich von niemandem etwas vorschreiben, außerdem denkt sie sich gerne neue Choreos aus, auch wenn sie Wochen braucht, um sie zu perfektionieren. Als Lenny wird sie allerdings eher als verschlossen und gefühlskalt wahrgenommen, weswegen sie selbst mit ihrer Freundesgruppe auf Distanz ist und kaum einer mehr über sie weiß.
Auch Creed, ihr bester Freund, ist stets geheimnisvoll und verschlossen. Lenny und er haben den Deal, nicht über ihre Vergangenheit zu sprechen, wodurch sie schon einiges nicht übereinander wissen. Creed hat in seiner Jugend bereits mit Ches zusammen gelebt, da seine Familie sich nicht großartig für ihn interessiert hat und aus dem 1. Teil wissen wir bereits, in welche Machenschaften er und Ches bereits verwickelt waren. Aber Creed hat sich weiter entwickelt, möchte langsam etwas aus seinem Leben machen und hat große Pläne für seine Zukunft.
Ich mochte beide zusammen relativ schnell. Ihre Verschlossenheit schweißt sie schnell zusammen und besonders ihre Kennenlern-Geschichte, die bereits einige Jahre zurück liegt, verbindet die beiden auf besondere Weise. Ich mochte es, dass die beiden sich bereits seit Jahren kennen und sich nicht gerade erst kennen lernen. Die Dynamik zwischen den beiden war stets am Lodern, auch wenn es anfangs kein wirklich leidenschaftliches-Liebes-Lodern war. So fand ich es aber nur noch besser, denn man spürt die Entwicklungen beider Figuren und wie sich ihre Gefühle immer stärker formen.
Aber kommen wir einmal kurz auf den Schreibstil zu sprechen. Der Roman ist in der Ich-Form aus Lennys Perspektive geschrieben worden und verläuft bis auf kleine, wenige Rückblenden chronologisch. Mit dem Schreibstil hatte ich ehrlich gesagt ein wenig zu kämpfen, da er sich aus meiner Sicht nicht sonderlich flüssig lesen ließ. Immer wieder bin ich über einige Formulierungen gestolpert, die meine Lesefluss leider etwas gebremst haben. Das beste Beispiel dafür sind leider direkt die ersten Sätze, die unglaublich abgehakt wirkten.
Aber jetzt möchte ich über die Handlung reden, denn die hat mich absolut positiv überraschen können!
Die Idee, aus Lenny eine Strip-Tänzerin zu machen, fand ich unglaublich interessant. Wir lernen die Arbeit in einem etwas gehobenerem Club kennen, in dem es für Gäste und Mitarbeiter*innen strenge Regeln gibt. Gleichzeitig vermittelt Daisys Chef ein familiäres Gefühl, da er sich stets um jeden kümmert und für ein gutes Gefühl untereinander sorgt. Gleichzeitig lernen wir andere Tänzerinnen kennen, erfahren, wie oft trainiert wird und wie hart diese Trainings sind und und und. All das fand ich super spannend und aus meiner Sicht auch unglaublich gut dargestellt, sodass mich Daisys Welt absolut fesseln konnte.
Auch den Twist, dass Creed etwas für Daisy übrig hat, während er Lenny aus der Perspektive nie betrachtet, habe ich als gute Idee empfunden. So bilden sich einige spannende und heiße Szenen, während er nichts von dem großen Geheimnis weiß. Alles insgesamt eine super Handlung, die ich gerne verfolgt habe, auch wenn sie natürlich recht vorhersehbar war und kaum Überraschungen bereit gehalten hat.
Leider gab es ein, zwei Szenen, die mir nicht so gut gefallen haben. So übertreibt Lenny es auf einer Party absolut, sagt Dinge und macht Sachen, die absolut nicht zu ihr und ihrer eigentlich so durchdachten Persönlichkeit passen, was mich echt enttäuscht hat.
Insgesamt bin ich aber absolut positiv überrascht und echt froh, dass ich dem 3. Teil doch noch eine Chance gegeben habe.
Fazit
Eine positive Ãœberraschung! Die Handlung ist durch Daisy etwas besonderes, sie konnte mich absolut in ihren Bann ziehen und begeistern. Und obwohl die Handlung recht vorhersehbar war, habe ich sie wirklich gerne verfolgt. Der Schreibstil ist nicht ganz mein liebster und insgesamt war es nicht zu 100% Rund, aber ich kann das Buch insgesamt weiter empfehlen.
Schreibe einen Kommentar