Übersetzt von: Veronika Dünninger | 416 Seiten | Einzelband | 25.01.2021 | „Dear Emmie Blue“ Original | Penguin Verlag | 13,00€ | Hier kaufen
Anzeige, da Rezensionsexemplar
Inhalt
Lass dein Herz los, wenn es fliegen will
Für Emmie ist Lucas die ganz große Liebe – seit dem Tag, als sie einen roten Luftballon mit einem Brief in den Himmel steigen ließ und Lucas ihr antwortete. Emmie weiß, dass er ihr Seelenverwandter ist, und doch hat sie es nie übers Herz gebracht, Lucas ihre Gefühle zu gestehen. Jedes Jahr treffen sich die beiden am selben Ort. Jedes Jahr hat er ein ganz besonderes Geschenk für sie. Und jedes Jahr hofft Emmie aufs Neue, dass Lucas sich auch in sie verlieben wird. Doch dieses Jahr ist alles anders. Denn was Lucas ihr verkündet, lässt Emmies Herz in tausend Stücke zerbrechen. Hat sie ihn damit für immer verloren?
Erster Satz
Ich war bereits, so bereit dafür, dass er mich fragte.
Meine Meinung
Das wunderschöne Cover hat gleich meine Aufmerksamkeit auf sich ziehen können, weswegen ich das Buch überhaupt erst wahrgenommen habe. Der Titel klingt sehr schön und auch der Klappentext wirkte sehr vielversprechend auf mich, weswegen ich mich sehr auf das Buch gefreut habe.
Es geht um Emmie, die in ihrer Jugend einen Luftballon in die Luft stiegen ließ, woraufhin sich nach einiger Zeit Lucas gemeldet hat. Nach einigen Briefwechseln war für die beiden klar, dass sie in dem jeweils anderen einen Seelenverwandten gefunden haben und eine tiefe Freundschaft entwickelt sich. Nun wird Emmie 30 und sie geht ganz stark davon aus, dass Lucas ihr endlich seine Liebe gestehen wird. Doch was Lucas ihr an diesem Tag im Juni sagt, scheint ihre Welt zu zerstören.
Emmie lebt in England und war als Teenager viel allein. Ihre Mutter ist ein wahrer Freigeist, der sich nicht groß für andere interessiert und ihr Vater ist irgendein Unbekannter aus Frankreich. Viele Freunde hatte sie nicht und nach einem Ereignis in ihrer Schulzeit verliert sie auch die letzten, die sie noch hatte. So einsam und verletzt schickt sie ihren Luftballon in die Luft und schon tritt Lucas als ihre große Rettung auf. Er fängt sie auf, als es ihr am schlechtesten ging und bietet ihr eine wahre Freundschaft, die sie mehr als alles andere benötigt. Sie empfindet sehr viel für Lucas, schon länger mehr als nur Freundschaft, und gibt alles dafür, ihn nicht zu verlieren. Sie ist sehr in sich gekehrt, denkt viel nach und versucht immer, es anderen Recht zu machen, auch wenn sie sich selbst dabei hinten anstellt. Sie würde niemandem etwas Böses tun und ist die wohl liebevollste Person, die man sich nur vorstellen könnte.
Ich habe Emmie wirklich sehr gemocht. Sie hat einigen durchmachen müssen und hat immer noch damit zu kämpfen, was sie immer wieder sehr verletzlich macht. Aber trotzdem ist sie eine unglaublich starke junge Frau, die mich immer wieder mit ihrer Stärke begeistern konnte. Und wie gesagt ist sie einfach die liebevollste Figur, die ich kenne. Ich habe sie sehr in mein Herz geschlossen und hätte sie am liebsten ganz viel gedrückt.
Und dann spielen natürlich noch eine Menge Nebenfiguren eine Rolle- es sind wirklich nicht wenige. Angefangen mit Lucas, dem besten Freund von Emmie, ihre große Liebe. Wir lernen ihn in der Vergangenheit, sowie in der Gegenwart kennen und ehrlich gesagt war mir sein Vergangenheits-Ich um einiges lieber. Er hat mich zunächst total begeistern können, doch die Begeisterung nahm im Laufe des Buches immer mal wieder ab und zu und eher wieder ab. Es war eine richtige Achterbahnfahrt der Gefühle.
Aber auch Lucas Bruder, Elliot spielt eine immer größer werdene Rolle. Auch ihn kennen wir sowohl aus Emmies Jugend, als auch aus der Gegenwart und im Gegensatz zu Lucas wurde er mir immer sympathischer!
Aber auch Emmies ältere Mitbewohnerin Louise hat sich absolut in mein Herz schleichen können. Auch sie ist ein eher zurückgezogener Mensch, doch mit der Zeit taut das Verhältnis zwischen den beiden immer mehr auf und hat mich absolut berühren können.
Ich könnte hier noch über so viele weitere Nebenfiguren sprechen, denn alle haben einen Eindruck bei mir hinterlassen können. Einige einen positiven, einige einen negativen. Aber alle haben sie eine eigene Geschichte, die wir natürlich nicht im Detail erfahren, aber es war schön, es wenigsten in Stückchen erfahren zu dürfen.
Der gesamte Roman ist in der Ich-Form aus Emmies Perspektive geschrieben worden. Zeitlich springen wir zwischen der Gegenwart und Vergangenheit, wobei der Teil der Gegenwart deutlich größer war. Der Schreibstil der Autorin war sehr schön und konnte mich beim Lesen wirklich begeistern, weswegen ich den Roman sehr flüssig lesen konnte. Sie beschreibt die Geschehnisse sehr ruhig, ohne ein großes Drama draus zu machen und gleichzeitig haben sie mich sehr berühren können, was die perfekte Mischung war!
Aber kommen wir jetzt zur Handlung. Denn ich hatte ehrlich gesagt andere Erwartungen an das Buch.
Ich hatte erwartet, wir würden Emmie und Lucas durch ihre Jugend und Zeit als junge Erwachsene begleiten, bis wir schließlich beim 30. Geburtstag ankommen. Also dass wir ihre jährlichen Treffen mit erleben, eventuell hier und da im Schnelldurchlauf, aber besonders auf das erste Treffen hatte ich mich irgendwie gefreut. Zu meiner Enttäuschung erleben wir das alles nur in kleinen, immer mal wieder auftauchenden Rückblicken. Fand ich zunächst sehr schade, aber im Laufe des Buches hat mir Lia Louis‘ Art, die Geschichte zu erzählen immer mehr gefallen. Ist also gar keine wirkliche Kritik, aber weil ich es einfach anders erwartet hatte, wollte ich es dennoch kurz erwähnen.
Aber obwohl ich mich recht schnell damit anfreunden konnte, dass der Erzählstrang etwas anders verläuft, als erhofft, ist mir der Anfang sehr sehr schwer gefallen. Ich habe zwar gesagt, dass ich Emmie sehr mochte und auch die Nebenfiguren sehr spannend fand, doch hat mir in den Kapiteln zunächst ein Zugang zu ihnen gefehlt. Ich konnte die Geschichte noch nicht so ganz greifen und hatte auf den ersten Seiten kaum einen wirklichen Ansporn, weiterlesen zu wollen. Es war ein wenig langweilig und auch nach über 100 Seiten wusste ich noch nicht so recht, was ich davon halten solle.
Das hat sich zum Glück aber doch noch geändert und ich nehme schon mal so viel vorweg, dass ich das Buch letztendlich sehr geliebt habe.
Während ich zu Beginn noch etwas mit Langeweile zu kämpfen hatte, passiert in diesem Buch eigentlich ziemlich viel und es werden zahlreiche Themen aufgegriffen, ohne dass es zu überladen wirkte. Es ist eine wunderbare Erzählung über das Leben gewesen, die mich emotional absolut berühren und begeistern konnte. Es geht um Liebe, Freundschaft, Familie und Hochzeiten aber auch um Ängste, Verletzlichkeit, Unsicherheiten und Verluste. Wie gesagt bietet die Autorin hier eine große Bandbreite an Themen und erzählt das so wunderbar angenehm, dass ich mich nie überrumpelt gefühlt habe. Sie erzählt eine Geschichte über die Liebe, auch wenn es ganz anders kommt, als man eigentlich zunächst erwartet. Insgesamt war es wie gesagt eine ruhige Geschichte, die dafür aber unheimlich emotional und bewegend ist. Sie zeigt, dass das Leben nicht perfekt ist und nicht alles immer so läuft, wie man es sich erhofft, aber letztendlich kann man selbst immer das beste aus seinem Leben machen.
Fazit
Eine unheimlich emotionale Geschichte, die mich zu Tränen gerührt zurück gelassen hat. Nachdem ich kleine Startschwierigkeiten hatte, hat mich das Buch mit seinen wunderbaren Charakteren und der einzigartigen Geschichte absolut begeistern können.
Vielen Dank an das Bloggerportal und den Penguin Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
Schreibe einen Kommentar