Übersetzt von: Ulrike Laszlo | 304 Seiten | Dumont Saga #1 | 20.04.2021 | „Discretion“ Original | MIRA Taschenbuch | 12,99€ | Hier kaufen
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Inhalt
Ein legendäres Modeimperium, eine Familie, umgeben von dunklen Geheimnissen, und eine Liebe, so tief und echt …
Ihre Rucksacktour führt Sadie an die Riviera, doch sie erlebt Nizza nicht von der Sonnenseite. Als sie überfallen wird, eilt ihr ein attraktiver Fremder zu Hilfe. Ihr Retter ist Olivier Dumont, der begehrteste Junggeselle Frankreichs und Erbe des Modeimperiums. Olivier zieht sie in seinen Bann – und in eine Welt voller Glamour, Luxus und Leidenschaft. Er erfüllt ihr all ihre Träume und erobert ihr Herz. Schon bald jedoch muss Sadie erkennen, wie zerbrechlich ihr Glück ist. Denn hinter der glitzernden Fassade der Dumont-Dynastie lauern Abgründe und Gefahren, die ihre und Oliviers Liebe für immer zerstören könnten …
Erster Satz
Ich kann sie immer noch auf meinen Lippen schmecken.
Meine Meinung
Als ich das Cover in der Vorschau entdeckt habe, war ich gleich ganz angetan und als ich dann den Klappentext gelesen habe, war ich vollends begeistert. Von der Autorin habe ich vorher noch nichts gelesen, aber ich war sehr gespannt.
Nachdem ihr Ex-Freund Sadie auf ihrer gemeinsamen Europareise verlässt, reist sie mit gebrochenem Herzen alleine weiter. Als sie dann in Nizza auf dem Weg zum Bahnhof überfallen wird, taucht ein fremder Mann auf, der sie vor dem Angreifer rettet und sie ins nächste Krankenhaus bringt. Dass es sich um Olivier Dumont, den Erben des Modeimperiums Dumont handelt, weiß Sadie noch nicht, aber sie spürt vom ersten Moment die starke Anziehungskraft zwischen ihnen. Auch Olivier kann Sadie nicht gehen lassen und nimmt sie mit in seine Welt voller Geld, Luxus und Intrigen…
Sadie ist in einer Kleinstadt bei Seattle aufgewachsen und ist eigentlich Studentin. Über die Ferien erfüllt sie sich einen großen Traum und startet mit ihrem Freund eine Rucksack-Tour durch Europa. Als sie von einer Freundin erfährt, dass er sie schon lange betrügt, trennt sie sich von ihm und zieht die Tour tapfer alleine weiter. Sie weiß selbst noch nicht so ganz, wohin mit sich und scheint die Zeit in Europa erstmal als Flucht vor ihrem Leben in Amerika zu nutzen. Denn obwohl sie ihre Mutter in Seattle über alles liebt und sich liebevoll um sie kümmert, gibt es sonst nicht viel, was sie in Amerika halten würde. Als Einzelgängerin hat sie nicht viele Freundschaften geschlossen und bleibt lieber für sich allein. Ich mochte sie und ihre Art sehr gerne. Sie schlägt sich tapfer durch, ist mutig und selbstbewusst, aber sonst ein stillerer Charakter, was ich sehr mochte. Allgemein mochte ich vor allem ihre Art, mit Situationen umzugehen, das wirkte meistens einfach sehr authentisch auf mich.
Olivier ist als Dumont in sein Familien-Imperium hineingeboren und schon seit seiner Geburt steht sein künftiger Platz als Erbe fest. Er liebt seine Arbeit und arbeitet rund um die Uhr, um sich das Geld und den Luxus auch wirklich zu verdienen, anstatt sich auf den Lorbeeren seines Vaters auszuruhen. Aber ein Fehler seiner Jugend hängt ihm noch immer nach, weswegen er seinen Traum nicht so verwirklichen kann, wie er es sich wünscht. Die Dumont-Familie hat nämlich nicht nur positiven Seiten und einige der Familienmitglieder würden alles tun, um Ruhm und Ansehen zu erlangen. Aber Olivier selbst war mir auf jeden Fall unheimlich sympathisch! Er ist nicht der typische Frauenheld-Erbe, der seinen Luxus genießt und ausnutzt, im Gegenteil. Wie gesagt arbeitet er hart für den Erfolg und zeigt sich besonders Sadie gegenüber sehr sensibel, romantisch und einfühlsam. Er hat eine ganz süße Art an sich, die manchmal schon ins kitschige geht, aber ich habe das an ihm absolut geliebt!
Als Nebencharaktere spielt hier vor allem die Familie Dumont eine große Rolle. Die Familienverhältnisse sind sehr verstrickt und es gibt ganz offensichtlich die Guten und die Bösen. Es werden viele Intrigen gesponnen, es gibt böse Machenschaften und die ein oder andere gefährliche Situation entsteht, aber da möchte ich später noch drauf eingehen. Ich muss leider zugeben, dass mir die Familienkonstellation teilweise ein wenig zu wirr war und ich recht lange gebraucht habe, um die Namen zuordnen zu können. Das hat leider immer wieder zur Verwirrung führen können, ich hätte die Familie gerne noch ein wenig ausführlicher kennen gelernt.
Erst möchte ich über den Schreibstil sprechen. Der Roman ist in der Ich-Form, wechselnd aus Sadies und Oliviers Perspektive geschrieben worden und der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Es lässt sich super locker und sehr flüssig lesen, sodass ich das Buch super schnell beendet habe.
Daran war aber natürlich auch die Handlung schuld. Es beginnt mit dem, was der Klappentext bereits sagt, also zunächst keine großen Überraschungen. Dennoch konnte mich die Autorin mit den ersten Seiten absolut fesseln und ich war sehr gebannt.
Gleich nach dem ersten Aufeinandertreffen von Sadie und Olivier knistert es zwischen den beiden und genau das spürt man auch! Die beiden wurden so magisch voneinander angezogen, dass auch ich ganz verzaubert wurde. Nach den schrecklichen Ereignissen der letzten Zeit entscheidet sich Sadie zunächst bei Olivier zu bleiben und die Zeit vor ihrer Rückkehr nach Amerika zu genießen. Ein kleiner Sommerflirt, der zufällig super reich und heiß ist, kann doch nicht schaden, oder? Doch selbst ich als Leserin merke schnell, dass das zwischen den beiden mehr ist und dass mehr Herz im Spiel ist, als eigentlich gewollt. Ich wurde so von den Gefühlen zwischen den beiden mitgerissen, dass ich schon im Mittelteil ein paar Tränchen verdrücken musste.
Zugegebenermaßen entwickelt sich das zwischen den beiden super schnell und im ersten Moment war ich davon ein wenig überrumpelt. Aber ganz ehrlich? Das kann auch im wahren Leben so schnell gehen, ich spreche das aus Erfahrung! Wenn es die richtige Person ist und der richtige Moment, spürt man das einfach und bei Sadie und Olivier wurde mir genau das Gefühl vermittelt – dass es bei ihnen einfach passt.
Ein wenig schade fand ich dann allerdings, dass sich ihre Beziehung recht schnell nur auf ihren Sex stützt. Häufig verbringen sie durch Oliviers Beruf kaum Zeit miteinander und wenn doch, dann geht es nur um Sex. Dafür, dass die beiden so schnell tiefere Gefühle entwickelt haben, fehlten mir ein paar kleine, romantische Momente zwischen ihnen.
Aber komme ich nochmal zurück auf Oliviers Familie zu sprechen. Wie gesagt hängt ihm eine Jugendsünde nach, die sein böser Onkel nutzt, um Olivier im Griff behalten zu können. Was genau passiert ist und wie genau sein Onkel ihn seit Jahren erpresst, erfahren erst im Laufe des Buchs, was die Spannung natürlich stets hoch gehalten hat. Daraus verstricken sich nun auch immer mehr Intrigen und schließlich kommt es zu einem Ereignis, der das Blatt ordentlich wendet. Habe ich ehrlich gesagt nicht kommen gesehen, nur das was daraufhin folgt war ein wenig vorhersehbar. Trotzdem konnte es mich absolut fesseln und ich habe sehr mit den Charakteren mitgefiebert. Es passiert wirklich einiges auf einmal und der Spannungsbogen schießt regelrecht durch die Decke, aber ich habe es sehr genossen und gerne verfolgt.
Was mich dann enttäuscht hat, ist das Ende. Kurzzeitig habe ich überlegt, ob der 2. Teil eventuell an diesen Teil anknüpft, damit mehr Zeit ist, die Geschichte von Olivier und Sadie zu erzählen. Allerdings geht es im nächsten Teil um Oliviers Schwester und als ich das etwa 50 Seiten vor Schluss herausgefunden habe, war mir klar, dass das Ende zu schnell abgehandelt werden würde.
Und genauso war es leider. Sämtliche Probleme spitzen sich zu, es wird richtig spannend und dann … vorbei. Es war viel zu einfach gelöst für die beiden und es bleiben tausende Fragen offen. Ich konnte Oliviers Entscheidung nicht ganz verstehen und auch in Hinsicht auf sein Erbe habe ich nicht alles nachvollziehen können. Leider war mir das einfach zu schnell abgetan, als müsste die Autorin einfach noch ein Ende für das Buch finden, was ich sehr schade fand.
Und obwohl ich einiges an Kritik geäußert habe, muss ich zugeben, dass ich das Buch einfach geliebt habe. Das Ende gibt die größten Minuspunkte, aber weil ich das Lesen so geliebt habe, muss ich bei der Bewertung einfach auf mein Bauchgefühl hören!
Fazit
Ein wahres Auf und Ab der Gefühle, das mich aber sehr begeistern konnte. Ich habe vor allem die leidenschaftlichen Gefühle zwischen Sadie und Olivier absolut geliebt und auch wenn es manchmal ein wenig schnell ging, wurde ich einfach absolut verzaubert. Die Autorin hat es geschafft, mich wirklich fesseln zu können und obwohl ich auch einige Kritikpunkte habe, habe ich es einfach geliebt, in ihre Welt einzutauchen!
Ein großes Dankeschön an den Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars!
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