494 Seiten | On Ice #1 | 30.09.2021 | LYX Verlag | 12,90€ | Hier kaufen
Anzeige, da Rezensionsexemplar
Inhalt
Was, wenn mein Herz für das Eiskunstlaufen gemacht ist – aber der Rest von mir nicht?
Es gibt nichts auf der Welt, das Lucy mehr liebt als das Eiskunstlaufen – wäre da nicht die Tatsache, dass sie es nach wie vor nicht geschafft hat, einen dreifachen Rittberger zu landen. Zu allem Überfluss haben ihre Eltern ihr jetzt ein Ultimatum gesetzt: Wenn Lucy beim nächsten Wettkampf nicht gewinnt, muss sie das Marketingstudium wieder aufnehmen, das sie so unglücklich gemacht hat. Ein einziger Monat bleibt Lucy, um ihre Kür zu perfektionieren. Doch ausgerechnet da lernt sie Jules kennen, der ihr Herz schneller schlagen lässt als jemals irgendjemand zuvor. Eigentlich darf Lucy sich jetzt keine Ablenkung erlauben – zumal sie schnell bemerkt, dass Jules mit seinen ganz eigenen Dämonen zu kämpfen hat …
Erster Satz
Meine Finger waren Eiszapfen.
Meine Meinung
Obwohl ich die LOVE NXT-Reihe der Autorin nie gelesen habe, habe ich den Hype um sie natürlich trotzdem absolut mitbekommen. Als jetzt das neue Buch der Autorin erschienen ist, war ich gleich sehr gespannt. Das Cover gefällt mir unheimlich gut, der Titel klingt wunderschön und das Thema des Eiskunstlaufens klang super spannend.
Lucy hat in ihrem Leben nur eine große Leidenschaft: das Eiskunstlaufen. Schon seitdem sie als Kind das erste Mal auf dem Eis stand, liebt sie es. Doch nun stellen ihre Eltern ihr ein Ultimatum: entweder landet sie beim nächsten Wettkampf mindestens auf dem 3. Platz oder sie muss ihr ungeliebtes Studium wieder aufnehmen. Während Lucys Kopf sich also nur noch um den bevorstehenden Wettkampf dreht, taucht auf einmal Jules auf und bringt ihre Gedanken ganz schön durcheinander. Und das ausgerechnet jetzt, wo sie sich keinerlei Ablenkung erlauben dürfte…
Lucy hat sich gleich in mein Herz schleichen können, auch wenn sie ein sehr verschlossener Charakter ist. Ihr gesamtes Leben dreht sich nur ums Eiskunstlaufen, doch ihre Eltern könnte das nicht weniger interessieren. Mit ihrer Parfüm-Firma sind sie zu sehr eingespannt, ums ich auch noch für Lucys Leben zu begeistern. Das einzige, was ihnen wichtig ist, ist Lucys berufliche Zukunft, die natürlich aus der Übernahme der Firma bestehen soll. Durch die ständige Abweisung ihrer Eltern hat sie angefangen, sich zurückzuziehen und ihre Gefühle und Träume lieber für sich zu behalten. Sie fühlt sich unwohl, sich anderen gegenüber zu öffnen und hat auch niemanden, außer ihrem Hasen, dem sie sich anvertrauen könnte. Wie gesagt habe ich sie aber von Anfang an geliebt, aber zusätzlich macht sie eine ganz wunderbare Entwicklung durch, die mir sehr gut gefallen hat.
Auch Jules hat eine große Leidenschaft, die er aus familiären Problemen bereits aufgeben musste. Trotzdem lässt er sich nicht die gute Laune nehmen und tritt jedes Mal wie ein großer Sonnenschein auf. Er musste in seinen jungen Jahren schon mehr Verantwortung übernehmen, als viele seiner gleichaltrigen, wodurch er vermutlich deutlich reifer wirkt. Aber vor allem ist er hilfsbereit, liebevoll und absolut liebenswürdiger junger Mann, der sich ebenfalls sehr schnell in mein Herz geschlichen hat.
Der Roman ist in der Ich-Form aus Lucys Perspektive geschrieben worden, was mir sehr gut gefallen hat. Der Schreibstil ist sehr angenehm und locker zu lesen, sodass ich das Buch in wenigen Stunden fertig gelesen hatte.
Der Inhalt wird durch den Klappentext wirklich perfekt zusammengefasst.
Wir treffen auf Lucy, als sie noch knapp 2 Monate bis zu ihrem vielleicht letzten Wettkampf hat und gleichzeitig auf Jules trifft. Schon bei ihrem ersten Aufeinandertreffen spürt man ganz deutlich die Anziehungskraft, der sie aber nur langsam nachgeben. Obwohl es immer wieder gewaltig knistert, lassen die beiden es sehr angenehm langsam angehen. Ich liebe es, wenn die Protagonisten nichts überstürzen und sich langsam annähern, weil es auf mich einfach einen deutlich authentischeren Eindruck macht. Ich mag gute Slow Burn-Geschichten, die sich ruhiger entwickeln und genau das war hier der Fall.
Was ich ebenfalls sehr geliebt habe, war die Atmosphäre in der Eislaufhalle, vor allem weil es mich so sehr an meine eigene Kindheit erinnert. Ich hatte stets das Gefühl von glattem Eis, harten Schlittschuhen und kalten Nasen vor Augen und ich habe alles daran geliebt. Am liebsten hätte ich mich beim Lesen in eine dicke Decke gekuschelt, vor unseren Kamin gesetzt und heißen Kakao getrunken, weil mir das Buch einfach genau so ein Gefühl gegeben hat.
Ansonsten geht es wie gesagt genau um das, was der Klappentext bereits verspricht. Es geht viel um Lucy, ihre Zukunft und die Erwartungen ihrer Eltern, die sich nicht mit ihren eigenen decken. Gleichzeitig werden natürlich auch Jules familiäre Probleme thematisiert, die ich hier nicht vorweg nehmen möchte, aber es handelt sich natürlich um sehr wichtige Themen. Die Autorin hat diese aber sehr angenehm in die Geschichte eingebaut, was mir sehr gefallen hat.
Meine einzige Mini-Kritik am Ende ist, dass es mir nicht emotional genug war. Obwohl die Thematik eigentlich sehr gefühlvoll sein könnte, hat es mich leider nicht so sehr erreicht, wie ich es mir erhofft hatte. Bei Büchern dieser Art rollen mir eigentlich mindestens an einer Stelle Tränen die Wange herunter, hier war das leider gar nicht der Fall. Ich mag es eigentlich sehr, wenn Bücher mich emotional sehr mitnehmen und bewegen können und eigentlich hätte Lucys und Jules‘ Geschichte ganz klar das Potential dazu gehabt, aber leider fehlte da noch ein kleines bisschen.
Fazit
Eine wunderschöne Geschichte über zwei Personen, die sich nie gesucht, aber trotzdem gefunden haben. Allein mit seiner Atmosphäre hat mich das Buch absolut verzaubern können, aber auch die schönen Protagonisten haben da einiges zu bei gesteuert. Ich kann das Buch wirklich sehr empfehlen!
Ein großes Dankeschön an den LYX Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars!
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