457 Seiten | Dunbridge Academy #2 | 25.05.2022 | LYX Verlag | 12,90€ | Hier kaufen
Anzeige, da Rezensionsexemplar
Inhalt
Charles Sinclair ist Victoria Belhaven-Wynfords bester Freund. Seit der fünften Klasse ist er derjenige, dem Tori sich anvertrauen kann. Nur von den Bauchschmerzen, die einfach nicht verschwinden wollen, seit sie ihren Schwarm Valentine datet, kann sie ihm nicht erzählen. Unterbewusst spürt Tori, dass es nicht Liebe ist, was Valentine und sie verbindet – anders als bei ihrem besten Freund. Doch Sinclairs Aufmerksamkeit gehört ihrer Mitschülerin Eleanor, an deren Seite er bei der alljährlichen Theateraufführung der Dunbridge Academy als Romeo auf der Bühne stehen wird. Nicht dass es Tori etwas ausmachen würde. Wäre sie nicht diejenige, die in der Drehbuch-AG nun auch noch höchstpersönlich die Liebesgeschichte für ihn und seine Julia schreiben soll …
Erster Satz
Tori ist mein erster Kuss, in einem dunklen Flur während der Horrorfilmnacht Ende September.
Meine Meinung
Nach der What If-Reihe von Sarah Sprinz bin ich ganz verliebt in die Bücher der Autorin und auch der erste Teil ihrer Dunbridge-Reihe konnte mich schon begeistern, weswegen ich super gespannt auf ihre Fortsetzung war. Tori und Sinclair haben wir ja schon im ersten Teil ein wenig kennen lernen dürfen, also war ich jetzt sehr neugierig auf ihre eigene Geschichte.
Victoria und Charles sind schon seit Jahren beste Freunde, doch langsam driften die beiden immer mehr auseinander. Charles ist nicht wirklich zufrieden damit, dass Tori ausgerechnet mit dem arroganten Valentine zusammen kommt und Tori versteckt immer noch, dass sie in Wahrheit eigentlich in Charles verliebt ist. Dann steht auch noch die große Theateraufführung bevor, bei der Charles die Hauptrolle ergattert hat und ausgerechnet Tori am Drehbuch seiner Liebesgeschichte schreibt …
Puh, ehrlich gesagt fällt mir diese Rezension ziemlich schwer, denn ich wollte das Buch und seine Charaktere wirklich sehr lieben. Ich wollte es wirklich sehr. Aber leider fängt es schon bei den Protagonisten an, dass ich diese Geschichte einfach nicht lieben konnte. Denn ehrlich gesagt kann ich nicht wirklich viel zu Tori und Sinclair sagen, was ich total schade finde. Beide Charaktere haben ein paar Charakterzüge, die uns erklärt wurden, aber leider fiel es mir sehr schwer, noch mehr über die beiden zu erfahren.
Ich fange mal bei Tori an, die aus einer wohlhabenden Familie stammt und dieses Leben auch eigentlich sehr genießt. Irgendwann zu Beginn sagt sie, dass sie es zu schätzen weiß, was ihre Eltern ihr ermöglichen, was ich eigentlich ganz süß fand. Von diesem Teil ihres Lebens bekommen wir allerdings nicht allzu viel mit, da sie ihre Zeit größtenteils natürlich in der Dunbridge Academy verbringt. Trotzdem fand ich es irgendwie schade, dass wir den Teil ihres Lebens nur in ein, zwei Szenen kennenlernen. Denn sonst erfahren wir auch nicht so großartig viel mehr über sie. Im Nebensatz wird einmal erwähnt, dass sie einen Buchblog führt und zwischendurch wird mal erwähnt, dass sie ein Posting hochlädt, aber das ganze wird kein großes Thema für die Geschichte. Da hätte ich mir auch vielleicht ein wenig mehr gewünscht, ich hätte sie gerne noch mehr kennen gelernt, mehr über ihre Leidenschaft erfahren und mehr Macken gesehen, so war sie leider ziemlich langweilig für mich.
Und auch bei Charles oder Sinclar habe ich deutlich mehr Potential gesehen, ich weiß übrigens nie, wie ich ihn jetzt nennen soll. Aber mir erging es bei ihm sehr ähnlich, wie bei Tori. Es gibt ein paar Fakten über ihn, die wir kennen. Wie zum Beispiel, dass seine Mutter die Rektorin ist und sein Vater Bäcker, irgendwann erfahren wir, dass er wohl in der Drehbuch AG ist und auch gerne selbst auf der Bühne stehen würde, aber irgendwie war das alles nicht wirklich greifbar. Sämtliche Charaktereigenschaften werden uns einfach vor die Füße geworfen, aber während der Handlung erleben wir davon nicht wirklich viel mit, was ich total schade finde.
Was mich auch sehr enttäuscht hat, ist das Verhältnis zwischen den beiden Protagonisten. Ich liebe gute Best Friends to Lovers Geschichten, aber leider hat mir hier absolut das Best Friends-Verhältnis zwischen den beiden gefehlt. Die Geschichte beginnt, als die beiden sich schon absolut auseinander gelebt haben, kaum mehr miteinander sprechen und nur Eifersucht dem anderen gegenüber spüren, was ich total schade fand. Mir fehlten die kleinen Freundschafts-Szenen, in denen schon klar ist, dass sie eigentlich verliebt sind, aber beide sich nicht trauen, über ihren Schatten zu springen, kleine Berührungen, auf die der jeweils andere sensibel reagiert, Blicke, die mehr als nur Freundschaft sagen und und und. Stattdessen haben wir keine kleinen Freundschafts-Moment bekommen und ganz viel Streit zwischen den beiden, was mich riesig enttäuscht hat.
Ansonsten hat mich die Handlung von Anfang an ein wenig verwirrt. Tori ist so eindeutig in Sinclair verliebt, das weiß sie auch selbst, aber sie kann natürlich nichts machen, weil sie die Freundschaft nicht in Gefahr bringen möchte – so weit so gut. Aber dann lässt sie sich auf Valentine ein, geht mit ihm zum Ball, lässt ihre Freunde dafür hängen und rutscht in eine Beziehung mit ihm, obwohl sie eigentlich keine Gefühle für ihn hat? Ich möchte nicht mehr über die Beziehung der beiden verraten, aber ich verstehe, was Sarah Sprinz uns mit dieser Beziehung zeigen wollte und sie spricht da auch ein ganz wichtiges Thema an, was ich sehr toll fand. Ich fand es sehr schön, dass so ein Thema angesprochen worden und an einer Stelle gab es auch eine kleine, aber schöne Erklärung dazu. Aber leider passte es meiner Meinung nach einfach nicht in diese Geschichte und wirkt absolut fehl platziert.
Und auch zur restlichen Handlung kann ich leider nicht viel gutes sagen, was mir selbst fast das Herz bricht.
Die Autorin baut nämlich einige wichtige Themen in der Handlung ein, die vorweg mit einer Trigger-Warnung versehen werden. Und anfangs fand ich es auch noch sehr gut, wie sie diese verschiedensten Themen anspricht und ihnen eine Stimme gibt, doch letztendlich wurden alle nur an der Oberfläche angekratzt und nicht wirklich zu Ende gebracht. Dadurch zieht sich die Handlung sehr, weil es irgendwie keinen richtigen roten Faden gibt und ich muss zugeben, dass ich einige Passagen in diesem Buch bloß grob überflogen habe.
Fazit
Es tut mir so im Herzen weh, diese Rezension zu schreiben, aber leider hat mich der zweite Teil der Dunbridge Academy-Reihe absolut enttäuscht. Die Charaktere blieben sehr oberflächig und die Beziehung zwischen den beiden war für mich absolut nicht greifbar. Die Ideen von der Autorin haben mir eigentlich sehr gut gefallen, ich mochte, was sie uns sagen wollte und finde es auch sehr wichtig, dass über gewisse Themen gesprochen wird. Aber leider wurde vieles nur oberflächig behandelt und die Probleme lösen sich zu sehr ins Nichts auf, da hätte ich mir eher gewünscht, die Autorin hätte sich auf weniger Themen fokussiert, dafür aber intensiver. Ich hätte mir echt gewünscht, ein Herzensbuch zu finden.
Trotzdem ein großes Dankeschön an den LYX Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars!
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