448 Seiten | Hungry Hearts #2 | 14.09.2022 | Penguin Verlag | 13,00€ | Hier kaufen
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Inhalt
Echo ist wütend. Wütend auf ihre Mutter, die sich das Leben nahm, aber am meisten auf sich selbst, weil sie sich wie eine Versagerin fühlt. Nur ihrem Großvater zuliebe nimmt sie einen Aushilfsjob im Sternerestaurant Prisma an und ist überrascht, als sie Gefallen am Konditorhandwerk findet – und an ihrem Kollegen: Alexis ist der jüngste Sohn der Restaurantbesitzer und mindestens genauso wütend wie sie. Er versucht nicht, Echo gute Ratschläge zu geben, doch das hat einen ernsten Grund: Alexis spricht nicht. Offenbar braucht er Hilfe, aber wie soll jemand wie sie ihm schon helfen? Während sie Seite an Seite feine Desserts kreieren, lässt Alexis‘ Nähe Echos Nervenenden vibrieren. In ihr keimt plötzlich Hoffnung auf eine glücklichere Zukunft auf – wäre da nur nicht ihre Vergangenheit, die alles zerstören könnte …
Erster Satz
Zu meiner Verteidigung: Mir war von Anfang an klar gewesen, dass es nicht funktionieren würde.
Meine Meinung
In den letzten Monat hat sich Nena Tramountani zu einer meiner Lieblingsautorinnen entwickelt. Ich habe ihre SoHo-Reihe sehr geliebt und auch der Auftakt zu ihrer Hungry Hearts-Reihe hat es mir sehr angetan, weswegen ich mich jetzt natürlich sehr auf die Fortsetzung gefreut habe. Vor allem, weil es um Echo und Alexis geht: meine heimlichen Favoriten aus Teil 1! Das Cover passt natürlich perfekt zum ersten Teil und ich finde es auch wirklich schön, aber ich hätte mir vielleicht noch ein paar kleine Details zum Koch-Thema gewünscht, das sich ja sonst sehr durch die Reihe zieht.
Echo hatte es nie leicht in ihrem Leben. Doch jetzt ist sie bereit, es mit einem Neuanfang zu versuchen und möchte vor allem ihren Großvater endlich stolz machen. Also ergattert sie sich einen Aushilfsjob in dem örtlichen Sternerestaurant und ist bereit, ihr Leben endlich in den Griff zu bekommen. Gleich an ihrem ersten Tag trifft sie auf Alexis, den Sohn der Restaurantbesitzer, und ist schnell begeistert von ihm. Doch auch er trägt sein Päckchen mit sich herum und stößt Echo immer wieder von sich …
Beide Charaktere kennen wir ja bereits aus dem ersten Teil und wie schon gesagt, fand ich dort beide schon unglaublich interessant. Ich möchte eigentlich nicht zu viel über die beiden Figuren verraten, deswegen belasse ich es mal bei einer kleineren, oberflächigeren Beschreibung.
Was ich aber sagen kann, ist dass Echo ihre Chance auf glückliches Leben fast schon aufgegeben hätte, jetzt aber doch noch den Willen entwickelt hat, es wenigstens zu versuchen. Sie krempelt ihr Leben um und auch wenn es ihr immer wieder schwer fällt, fand ich es unglaublich stark, wie sehr sie sich bemüht. In vielen Szenen war ich unglaublich stolz auf sie, in einigen wollte ich sie einfach nur rütteln und sie anschreien, damit sie keinen Fehler begeht. Aber genau diese Mischung fand ich an ihr perfekt. Perfekt, wie unperfekt sie war und wie es ihr nicht auf einmal super leicht fällt, ein neues Leben zu leben. Es machte einen viel authentischeren Eindruck, dass sie zwischendurch mal haderte oder in alte Verhaltensmuster zurückfällt und auch wenn es teilweise wirklich wehgetan hat, sie so zu sehen, mochte ich diesen realistischen, unperfekten Teil von ihr.
Und auch Alexis konnte sich schnell in mein Herz schleichen, auch wenn es mit ihm nicht immer einfach war. Auch seine Familie ist bei weitem nicht perfekt, wie sich vor allem zum Ende des ersten Teils herausgestellt hat. Und Alexis war in den vergangenen Monaten leider ein großer Teil dieses Problems, obwohl es eigentlich gar nicht um ihn selbst ging. Trotzdem wurde er immer wieder mit hineingezogen und hat sich nie getraut, etwas zu sagen, was ihn letztendlich absolut gebrochen hat. Er ist stark traumatisiert und geht zu vielen Menschen auf Abstand, was es nur noch schlimmer macht. Ich hätte ihn so gern in den Arm genommen und ihm gesagt, dass alles okay sein würde, aber das ging ja leider nicht. Aber auch bei ihm möchte ich nochmal sagen, wie gut mir sein authentischer Charakter gefallen hat. Es lief nicht alles perfekt und ich möchte keineswegs all seine Handlungen gutheißen, aber genau das mochte ich an seinem Charakter.
Der Schreibstil von Nena Tramountani ist wie gewohnt sehr locker und leicht zu lesen, obwohl die Thematik dieses Romans wirklich das Gegenteil von locker und leicht ist. Aber durch ihre gelungene Wortwahl und angenehme Ausdrucksweise bin ich regelrecht durch die Seiten geflogen und hatte das Buch in Windeseile beendet.
Wie schon angedeutet ist die Handlung von The Way You Crumble wirklich nicht ohne. Die Autorin thematisiert einige Dinge, die ich nicht vorweg nehmen, aber lest euch unbedingt die Trigger-Warnung durch!
Weil ich den ersten Teil ja schon kenne, habe ich natürlich mit einigen der Themen gerechnet, aber sie jetzt hier zu lesen war teilweise wirklich hart. Ich kenne mich mit den meisten der Themen hier nicht aus, kann also keine Experten-Meinung dazu abgeben, auf mich persönlich hat es aber einen recht authentisch Eindruck gemacht. Wie schon gesagt läuft hier eben nicht alles perfekt, beide Charaktere entwickeln sich weiter, erleiden aber auch immer wieder Rückschläge und vor allem ihre Beziehung zueinander ist wirklich alles andere als perfekt. Aber das wollte die Autorin glaube ich auch gar nicht vermitteln, wie das Ende vielleicht am besten zeigt. Insgesamt hat mich ihre Geschichte absolut in den Bann gezogen und ich konnte gar nicht mehr aufhören, sie zu lesen.
Fazit
Es ist schwer, zwei gebrochene Seelen zueinander finden zu lassen, wenn sich nicht einmal zu sich selbst gefunden haben, aber Nena Tramountani ist das ganz wunderbar gelungen. Die Handlung ist heftig, hart zu lesen und vor allem einfach herzzerreißend, aber gleichzeitig habe ich jede Seite dieses Buchs absolut geliebt. Mehr kann ich gar nicht sagen und ich glaube, mehr muss ich auch gar nicht sagen.
Ein großes Dankeschön an den Penguin Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars!
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