Übersetzt von: Inka Marter | 462 Seiten | Einzelband | 29.01.2021 | „A Five-Minute Life“ Original | LYX Verlag | 14,00€ | Hier kaufen
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Inhalt
Reichen fünf Minuten, um sich zu verlieben?
Thea leidet unter einer dramatischen Form der Amnesie. Sie hat fünf Minuten, bevor ihr Kurzzeitgedächtnis wieder gelöscht wird. Für alle außer Jim Whelan ist sie ein hoffnungsloser Fall. Allein Jim erkennt, dass ihre seltsamen Kunstwerke aus Wortketten ein Hilferuf sind. Trotz aller Widrigkeiten entsteht zwischen ihm und Thea eine tiefe Verbindung. Als sich eine neue riskante Behandlungsmöglichkeit auftut, könnte dies eine Chance für ihre scheinbar unmögliche Liebe sein – oder aber ihr Ende bedeuten …
Erster Satz
Die Stimme meiner Schwester hallte aus der Diele nach oben.
Meine Meinung
Als großer Fan von Emma Scott konnte ich mir „Between Your Words“ natürlich nicht entgehen lassen und habe es direkt zum ET bestellt. Danach landete es knapp ein Jahr auf meinem SuB, weil ich das Gefühl hatte, mir für das Buch Zeit nehmen zu müssen und es im richtigen Moment zu lesen. Dieser ist dann Ende des Jahres gekommen und ich habe mich endlich auf die emotionale Achterbahnfahrt der Gefühle begeben.
Als Jim seinen neuen Job als Pflegekraft antritt, fällt ihm Thea sofort auf. Doch sie hat eine besondere Art von Gedächtnisverlust und verliert etwa alle fünf Minuten ihr Kurzzeitgedächtnis und als Patientin ist sie sowieso tabu für ihn. Doch Jim kann seine Faszination für sie nicht loslassen und so entdeckt er, dass Thea immer wieder in ihren Zeichnungen Botschaften versteckt, die den Verdacht wecken, dass ihr Gedächtnis nicht für immer verloren sein wird. Aber bedeutet das wirklich, dass eine Chance für die beiden besteht?
Jim ist irgendwie ein besonderer Charakter, mit dem ich erstmal zurecht kommen musste. Es ist, als wäre er in seinem Leben bisher noch nirgendwo wirklich angekommen und lebt einfach vor sich hin, anstatt große Träume und Ziele zu verfolgen. Vermutlich ist seine schwere Kindheit daran Schuld, doch es ist, als würde er sich selbst kein Glück gönnen. Dafür kümmert er sich liebevoll um Thea und gibt die Hoffnung für sie niemals auf, was immer mehr zeigt, was für ein Kämpfer er doch ist. Ich muss zugeben, dass er nicht mein Lieblings-Bookboyfriend geworden ist, mir als Charaktere aber ganz gut gefallen.
Thea war bis zu dem Unfall ein lebensfroher offener Mensch, der sich nichts von anderen sagen lässt und das Leben einfach nur genießen wollte. Jetzt, da sie ihr Kurzzeitgedächtnis alle fünf Minuten verliert und sich nicht mehr an die letzten Jahre, geschweige denn die letzten Minuten, erinnern kann, ist ihr Leben ein ganz anderes. Sie wird von ihrer Schwester bevormundet, fühlt sich im Sanatorium wie im Gefängnis und kann sich nur durch ihre Kunst wirklich ausdrücken. Ich habe ihren Charakter absolut geliebt, Emma Scott hat da ein ganz besonderes, schlimmes Schicksal geschaffen, das durch Theas Charakter perfekt erzählt worden ist.
Der Roman ist in der Ich-Form und größtenteils aus Jims Perspektive geschrieben worden, was mich zunächst überrascht hat, aber insgesamt natürlich viel besser passt. Immer wieder gibt es auch Kapitel aus Theas Perspektive, was ihre scheinbar hoffnungslose Situation immer nur noch deutlicher gemacht hat. Den Schreibstil der Autorin kenne ich ja bereits und ich liebe ihn immer. Es lässt sich so leicht und locker lesen, obwohl die die Themen etwas ganz anderes widerspiegeln.
Die Handlung hat mir unglaublich gut gefallen. Sie ist einfach etwas ganz anderes und wirklich einfach nur krass. Alleine die Vorstellung, alle fünf Minuten „von vorne anfangen“ zu müssen ist wirklich schrecklich. Der Start in die Handlung war zugegebenermaßen auch ein wenig beklemmend. Das Thema ist nun mal nicht ohne und die ganze Hoffnungslosigkeit ist echt heftig. Aber das wird durch Jims große Hoffnung und all seine Bemühungen immer wieder durchbrochen und so entsteht doch eine Handlung voller Hoffnung und Chancen, die mich auf jeden Fall sehr berührt hat. Der ganze Weg und die Idee von Theas Zeichnungen hat mir wirklich unglaublich gut gefallen. Ich muss zugeben, dass das Ende nicht ganz meinen Erwartungen entsprochen hat – mehr möchte ich dazu nicht sagen – aber letztendlich hat es mir doch ganz gut gefallen.
Fazit
Eine sehr besondere und sehr bewegende Geschichte, die mein Herz absolut berührt hat. Die Charaktere sind sehr besonders und die Handlung hat mich auf ganz andere Art und Weise absolut zerrissen. Ich kann das Buch jedem empfehlen, der auf Herzschmerz steht und genügend Taschentücher parat hält!
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