272 Seiten | Einzelband | „Things I’m Seeing without You“ (Original) | Contemporary | 29.01.2018 | Carl Hanser Verlag | 18,00€ | Hier kaufen
Inhalt
Getroffen haben sich Tess und Jonah nur ein einziges Mal. Obwohl sie sieben Monate zusammen waren. In dieser Zeit haben sie alles miteinander geteilt per Chat, Facebook, Tweets, haben sich herzzerreißende E-Mails geschrieben, ihr Innerstes preisgegeben, sich gegenseitig ihre Liebe erklärt. Und trotzdem hat Tess es nicht kommen sehen: Jonahs Selbstmord. Doch Tess sendet weiter Nachrichten an Jonah, ihre erste Liebe. Es ist ihre Art, die Trauer zu verarbeiten. Und eines Tages erhält sie tatsächlich Antwort … Ein außergewöhnlicher Roman über Tod und Abschied in Zeiten von Social Media und darüber, dass jedem Ende ein neuer Anfang – und vielleicht sogar eine neue Liebe – innewohnt.
Erster Satz
An dem Morgen nachdem ich die Schule geschmissen hatte, wachte ich noch vor dem Sonnenaufgang im leeren Haus meines Vaters auf und dachte über den langsamen Tod des Universums nach.
Meine Meinung
Durch die zugehörige Lovelybooks Leserunde bin ich auf dieses Buch aufmerksam geworden. Ich habe zwar nicht an der Runde teilgenommen, aber losgelassen hat mich der Klappentext auch nicht mehr. Das Thema habe ich mir sehr interessant vorgestellt, weswegen ich das Buch unbedingt lesen wollte.
Tess hat gerade ihre Liebe Jonah verloren und trauert ihm noch immer nach. Obwohl sie sich während ihrer Beziehung kein einziges Mal gesehen haben und im Vorfeld auch nur fünf Stunden miteinander verbracht haben, vertraut sie ihm ihr Leben an und verliebt sich in ihn. Doch seitdem Jonah weg ist, fühlt sie sich nur noch leer und weiß nicht, was sie mit ihrem Leben anfangen soll. Ich hatte nichts gegen Tess, aber sonderlich mit ihr identifizieren konnte ich mich einfach nicht. Ich habe das Gefühl, dass ihr Charakter einfach zu flach gehalten wurde, dass der Leser gar nicht großartig was über sie erfährt, abgesehen davon, dass sie ihrer großen Liebe hinterher trauert.
Der Roman ist in der Ich-Form aus Tess‘ Sicht verfasst worden. Der Schreibstil war ganz in Ordnung, konnte mich aber nicht packen. Ich fand es beinahe ein wenig stumpf und emotionslos geschrieben, oder diese Emotionen konnten mir einfach nicht übermittelt werden.
Die Handlung ist ganz anders, als ich erwartet habe. Es geht natürlich viel um den Tod, aber hauptsächlich weil Tess‘ Vater Beerdigungen plant und deswegen durchgehend mit dem Thema zutun hat. Ansonsten hatte ich das Gefühl, Tess‘ Leben plätschert einfach so vor sich hin. Wie bereits im Klappentext erwähnt, erhält Tess auf einmal eine Antwort von dem toten Jonah, doch auch das hatte ich mir ein wenig spannender vorgestellt. Ich hatte erwartet, dass es ein paar mehr Rückblicke auf ihre Beziehung nur per Chat gibt, dass da ein kleiner Fokus drauf liegen würde. Außerdem hatte ich mir mehr zu dem Thema Depression gewünscht, das eigentlich ziemlich in den Hintergrund gerutscht ist. Hin und wieder wird mal erwähnt, dass Jonah gute und schlechte Tage hatte, aber das war mir einfach zu wenig. Natürlich ging es viel um Trauerbewältigung und wie Tess mit damit umgeht, aber im Großen und Ganzen war es einfach nicht in dem Maße und in der Ausführung, wie ich es mir gewünscht hatte.
Fazit
Eine schöne Idee, die mich leider nicht begeistern konnte. Die Grundlage war sehr interessant, doch meiner Meinung nach wurden die so guten Themen nicht genug behandelt, nicht tief genug. Die Handlung war mir einfach zu langweilig und die Charaktere zu flach.
Mein Schreibtagebuch says
Man hört ja nicht viel Positives über das Buch. Schade, dass es dir auch nicht gefallen hat, aber das bestätigt nur noch weiter, dass ich mich erst einmal davon fern halte 🙂
Eine sehr schöne Rezension!
LG Emily von Mein Schreibtagebuch
LaraAntonia says
Mh, so richtigen lohnen tut es sich nicht :/