Übersetzt von: Sigrun Zühlke | 336 Seiten | Die Chroniken von Alice #2 | 31.08.2020 | „Red Queen“ Original | Penhaligon Verlag | 18,00€ | Hier kaufen
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Teil 2 einer Reihe! Der vorherige Band wird gespoiler!
Inhalt
Alice hat den Kampf gegen den Wahnsinn gewonnen – vorerst. Sie hat die Schandtaten des Kaninchens sowie den Blutdurst des Jabberwocks überlebt und will nun ein Versprechen einlösen: Jenny, die Tochter ihres Freundes Hatcher, zu finden. Doch Alice und Hatcher erwartet der nächste Albtraum. Sie müssen in das Reich der verrückten Weißen Königin vordringen, wo das wahre Spiel um das finstere Wunderland bereits begonnen hat. Jeder Zug führt Alice näher an ihre Bestimmung. Aber damit sie als Siegerin hervorgeht, muss sie nicht nur ihre neuen Kräfte zu beherrschen lernen, sondern herausfinden, was mit der rätselhaften Schwarzen Königin geschehen ist …
Erster Satz
In einer Stadt, in der alles grau und nebenverhangen war und sich hinter jedem Hallen von Schritten ein Ungeheuer verbergen konnte, gab es einen kleinen, sehr gepflegten Mann mit goldbraunen Löckchen, der Geschichten sammelte.
Meine Meinung
Der erste Teil der Neuerzählung von Alice hat mich absolut begeistern und fesseln können. Umso neugieriger war ich nun auf den zweiten Teil, dessen Veröffentlichung ich sehnlich erwartet habe. Das Cover passt perfekt in die Reihe und auch den besonderen Schnitt finde ich sehr gut gelungen.
Alice und Hatcher haben es geschafft: sie haben es aus den Fängen des Kaninchens geschafft und den Jabberwock besiegt. Nun begeben sie sich auf die Suche nach Hatchers Tochter Jenny und der nächste Albtraum beginnt. Sie reisen in das Land der Weißen Königin, das weitaus gefährlicher ist, als sie vermutet haben und schon beginnt das Spiel…
Der Anfang knüpft direkt an das Ende des ersten Teils an und wird mit einem fließenden Übergang fortgesetzt. Alice und Hatcher befinden sich in den Tunneln, die aus der Stadt heraus und in eine große, weite Wüste hinein führen, welche schließlich im Reich der Schwarzen Königin endet. Auf ihrer Reise begegnen Alice und Hatcher einigen neuen Figuren und einer ganz neuen Gefahr. Besonders die Magie anderer Figuren spielt hier immer mehr eine Rolle und die beiden Charaktere werden häufig vor die Frage gestellt, was Illusion und was die Wahrheit ist.
Es entwickelt sich eine ganz neue Geschichte, die nicht mehr so inspiriert von den beiden originalen Alice Teilen von Lewis Carroll zu sein scheint, wie der erste es noch war. Das hat bei mir Anfangs ein wenig Enttäuschung hervorgerufen, weil ich die Verbindung im ersten Teil so sehr mochte. So habe ich auch etwas länger mit dem Lesen gebraucht und besonders der Anfang hat sich für mich leider sehr gezogen.
Im Nachhinein habe ich in anderen Rezensionen gelesen, dass die Handlung eher an einem norwegischen Volksmärchen orientiert ist. Da ich das nicht kannte, kann ich dazu allerdings nicht viel sagen.
Ungefähr ab der Hälfte des Buches hatte mich die Spannung aber wieder vollkommen packen können und je näher wir dem großen Finale kamen, desto packender wurde es meiner Meinung nach auch. Es fügen sich immer mehr Puzzle-Teile zusammen und die Geschichte wurde langsam immer greifbarer. Vor allem mochte ich das Spiel mit den Illusionen, die Alice immer wieder hinters Licht führen wollten. Die letztendliche Geschichte der Schwarzen und Weißen Königinnen fand ich auch super interessant und aufregend dargestellt.
Einerseits ist es es wieder eine schaurige und düstere Geschichte, die dunkle Geheimnisse und schreckliche Ereignisse verbirgt. Aber gleichzeitig wirkte es auf mich weniger brutal und blutig als im ersten Teil noch. Dennoch war es natürlich wieder gruselig und schockierend zu lesen und trotzdem nichts für sehr schwache Nerven.
Insgesamt hat Alice sich im Vergleich zum ersten Teil deutlich weiter entwickelt. Schließlich erinnert sie sich wieder an ihre Vergangenheit und all die schrecklichen Dinge, die sie in den letzten Jahren geprägt haben. Sie ist immer noch oft unbedarft und naiv, schafft es aber immer mehr, auch weiter zu denken und Dinge zu hinterfragen.
Von Hatcher bekommen wir leider nicht all zu viel mit, denn er wird recht früh von Alice getrennt, die somit alleine da steht. Das fand ich super schade, da mir besonders die Kombination der beiden Figuren so gut gefallen hat. Denn der Kontrast zwischen der naiven und kindlichen jungen Frau und dem brutalen Axt-Mörder hatte mich im ersten Teil absolut faszinieren können.
Fazit
ine spannende Fortsetzung, die uns in ein magisches, aber düsteres und schauriges Wunderland führt. Nach kleinen Anfangsschwierigkeiten konnte mich die Handlung mit der Zeit immer mehr fesseln und begeistern, sodass ich schlussendlich kaum aufhören konnte, sie zu lesen. Nicht mehr so brutal, wie der erste Teil und weniger an dem Original von Lewis Carroll orientiert, aber dennoch eine wunderbar fesselnde Geschichte.
Ein großes Dankeschön an den Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplares!
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