336 Seiten | Green Valley Love #1 | 03.06.2019 | Knaur Verlag | 12,99€ | Hier kaufen
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Inhalt
Ihr Jahr als Au-pair in den USA hatte sich Lena aus Berlin definitiv anders vorgestellt. Statt in einer angesagten Metropole landet sie in der Kleinstadt Green Valley in den Rocky Mountains, wo ihre Gastfamilie ein kleines Bed & Breakfast führt. Doch obwohl Lena als echtes Großstadtmädchen wenig mit Bergen anfangen kann, fühlt sie sich schnell wohl im Haushalt von Jack und Amy Cooper und deren kleinem Sohn Liam. Wäre da nicht Jacks jüngerer Bruder Ryan, der „gefallene Held“ und Bad Boy von Green Valley! Er musste nach einem schweren Ski-Unfall seine Profikarriere beenden und wohnt nun eher unfreiwillig bei den Coopers, wo er seinen geballten Frust an Lena auslässt. Eines Tages liest ihm Lena ganz schön die Leviten. Von da an ist zwischen ihr und dem gut aussehenden Bad Boy irgendwie alles anders …
Erster Satz
Blumen, Luftballons, ein Willkommensschild.
Meine Meinung
Schon seit der Veröffentlichung hört man nur gutes über das Buch und eigentlich die ganze Reihe, das Cover springt mir auf Instagram immer wieder entgegen und wenn ich nach Empfehlungen frage, wird immer wieder diese Reihe vorgeschlagen. Obwohl mich der Klappentext ehrlich gesagt nie zu 100% angesprochen hat, habe ich schließlich den zahlreichen Empfehlungen nachgegeben und mir schließlich „New Beginnings“ gekauft. Das Cover gefällt mir ganz gut, ich mag die Farben und die Kombination mit den Goldelementen gefällt mir auch sehr.
Lena ist nicht wirklich zufrieden. Unschlüssig, was sie mit ihrem Leben anfangen soll, entscheidet sie sich schließlich für ein Au Pair-Jahr in Amerika. Dass sie ausgerechnet im Green Valley, einem winzigen Kaff, das bis auf Ski-Sport nicht viel vorweisen kann, landet, hätte sie nie erwartet. Wider sämtlicher Erwartungen fühlt sie sich allerdings schnell wohl in dem kleinen, verschneiten Örtchen und fängt an, das Leben dort zu genießen. Wäre da nicht Ryan, der kleine Bruder ihres Host-Dads, der seine schlechte Laune immer wieder an dem Au Pair-Mädchen auslassen muss…
Mit Lena habe ich mich schnell verbunden gefühlt. Sie läuft noch sehr unschlüssig durchs Leben, weiß nicht so ganz, was ihre berufliche Zukunft bereithält und probiert sich etwas auf. Ihr zielloses Leben stört aber nicht nur ihren erfolgreichen Vater, sondern auch ihren zielstrebigen Freund, der deswegen schließlich mit ihr Schluss macht. Ihr Au Pair sieht sie als letzte Chance, bevor ihr Vater sie zwingt, in die Familien-Kanzlei mit einzusteigen, weswegen sie all ihre Hoffnung darauf setzt. Sie ist in Berlin geboren und aufgewachsen und liebt die Vorteile, die Großstädte bieten. Dass sie sich in dem kleinen Örtchen in Amerika so wohl fühlen würde, hätte sie vermutlich nicht gedacht.
Wie gesagt kann ich Lena total verstehen, die berufliche Unentschlossenheit teile ich absolut mit ihr, was sie gleich sympathisch gemacht hat. Ich hatte ehrlich gesagt zu Beginn erwartet, sie wäre eine typische Großstadt-Zicke, die lieber bei einer High Society-Familie in New York gelandet wäre, doch sie ist das genaue Gegenteil. Auch wenn sie Berlin liebt, blüht sie in der Kleinstadt erst richtig auf und setzt neue Prioritäten. Insgesamt hat sie mich mit ihrer authentischen Art einfach absolut begeistern können.
Ryan hingegen musste sich meine Sympathie ihm gegenüber hart erarbeiten. Nach einem Unfall muss er seine Karriere als Profi-Sportler aufgeben und lebt seitdem sehr zurückgezogen. Er verlässt das Haus nicht mehr, seitdem er sich in dem tiefen Loch befindet, aus dem er alleine nicht mehr raus kommt. Er ist sehr grummelig, lässt niemand an sich heran und lässt gleichzeitig seine schlechte Laune gerne an deren – in diesem Fall besonders Lena – aus. Mit der Zeit entwickelt er sich er zum Glück weiter, bildet neue Perspektiven im Leben und benimmt sich auch Lena gegenüber immer besser.
Beide zusammen habe ich auch sehr gemocht. Lena schafft es, Ryan wirklich Stirn bieten zu können und ihm endlich mal eine ordentliche Ansage zu machen, wodurch er ein wenig wach gerüttelt wird. Die Anziehungskraft zwischen den beiden wird immer stärker und das Tempo, in dem das geschieht habe ich als sehr angenehm und authentisch empfunden.
Der Roman ist in der Ich-Form aus Lenas Perspektive geschrieben worden, was mir sehr gut gefallen hat. Hin und wieder hätte ich mir zwar auch Ryans Sicht auf die Dinge gewünscht, aber insgesamt hat es mir so besser gefallen. Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm zu lesen, weswegen ich wirklich flott mit dem Buch durch war.
Wie schon anfangs erwähnt, hat mich der Klappentext nie so wirklich gereizt. Ein deutsches Mädchen, das als Au Pair in die USA geht? Mh.
Ich habe mich aber sehr sehr gerne vom Gegenteil überzeugen lassen!
Meiner Meinung nach lebt die Handlung vor allem durch die Atmosphäre, die Green Valley verbreitet. Wir befinden uns hier in einem Dorf, die neben einer Dorfkneipe und ein paar Tourismus-Attraktionen nicht viel zu bieten hat, selbst der nächste Supermarkt ist eine längere Autofahrt entfernt. Dafür haben wir eine wunderschöne Landschaft, die jährlich zahlreiche Touristen anzieht und von Lilly Lucas einfach herrlich beschrieben wurde. Besonders die kalte, winterliche und vollgeschneite Szenerie hat mich absolut in ihren Bann ziehen können!
Die Handlung als solche verläuft eher ruhig. Sie lädt zum Wohlfühlen ein und hat mir gleich ein wohlig, warmes Gefühl vermittelt, wie ein heißer Kakao an einem kalten Wintertag. Die Handlung kommt sehr gut ohne viel Drama aus, hat meinen Herz aber dennoch im Sturm erobern können. Wie gesagt hat die wunderschöne Atmosphäre besonders viel damit zutun, aber auch die Charaktere und ihre Geschichten haben mich sehr begeistern können. Und trotz der ruhigen Stimmung war es doch immer so fesselnd, dass ich nicht mehr aufhören konnte, zu lesen. Wir erleben hier gemeinsam mit den Protagonisten so schöne Dinge, dass ich mich am liebsten in das Buch hinein gewünscht hätte.
Einzig das Ende bot mir doch etwas zu viel Drama, zudem verlief es mir dann auch plötzlich etwas zu schnell ab. Wo das Tempo zuvor sehr angenehm und ruhig war, werden auf die letzten Seite eine ganze Menge an Handlung gequetscht, die ruhig noch ein paar Seiten mehr vertragen hätte. Hätte man daraus noch ein, zwei Kapitel mehr geschrieben, wäre ich mit dem Abschluss etwas zufriedener gewesen, aber das ist wirklich Meckern auf sehr hohem Niveau.
Fazit
Eine wunderschöne, winterlicher und romantische Geschichte, die mein Herz erwärmen konnte. Die Figuren sind interessant und authentisch und der Schreibstil war sehr angenehm und schön zu lesen. Mein Highlight war auf jeden Fall Green Valley selbst und ich freue mich schon, im nächsten Teil dorthin zurück zukehren.
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