432 Seiten | Find-Mich #1 | 02.09.2019 | Piper Verlag | 12,99€ | Hier kaufen
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Inhalt
Sie ist sein Hoffnungsschimmer in der dunkelsten Nacht
Von der Liebe bitter enttäuscht, zieht Tamsin zum Literaturstudium ins kalifornische Pearley. Sie möchte sich auf sich selbst konzentrieren, den Männern hat sie ein für alle Mal abgeschworen. Doch dann trifft sie auf Rhys. Er ist unnahbar und faszinierend. Was Tamsin nicht weiß: Er saß seine gesamte Jugend unschuldig im Gefängnis. Jetzt muss sich Rhys plötzlich in einer ihm völlig fremden Welt behaupten. Auch er fühlt sich zu Tamsin hingezogen, die ihm voller Tatendrang hilft, alles Verpasste nachzuholen. Langsam beginnt er wieder zu vertrauen. Doch Rhys hat Tamsin noch längst nicht alles erzählt …
Erster Satz
Heute ist ein Tag der Gegensätze.
Meine Meinung
Den Hype um das Buch und allgemein die Autorin habe ich auf Instagram schon länger mitbekommen. Weil mich das Cover aber ehrlich gesagt nie sonderlich angesprochen hat, bin ich nie dazu gekommen, mir das Buch genauer anzuschauen, bis ich es als Mängelexemplar entdeckt habe und auf einmal doch neugierig wurde. Der Klappentext klang sehr viel versprechend und besonders die begeisterten Leserstimmen haben mich schließlich davon überzeugt, es mir zu kaufen.
Tamsin ist entschlossen ihr Leben zu ändern: sie zieht ins kilometerweit entfernte Pearly, wo sie ihr Literaturstudium beginnen und der Männerwelt den Rücken zukehren möchte. Doch schnell trifft sie auf Rhys, der sie auf eine Art und Weise fasziniert, die sie vorher nicht kannte und sie beginnt, ihren Männerhass aufzutauen. Doch Rhys hat ein großes Geheimnis: er saß seine gesamte Jugend im Gefängnis und lernt erst jetzt, in der „normalen“ Welt wieder richtig leben zu können.
Tamsin wurde von sehr konservativen Eltern erzogen, die stets das perfekte Familienbild wahren wollten. Es ging stets darum, nach Außen perfekt zu wirken, schön auszusehen und bloß nicht aus dem Kleinstadtleben auszubrechen. Doch Tamsin war schon immer eine Träumerin, die mehr wollte. Als sich die Ereignisse überschlagen plant sie kurzerhand ihre Flucht aus der perfekten Welt und zieht nach Pearly, wo sie in eine heruntergekommene Wohnung zieht und ihrer großen Leidenschaft zur Literatur nachgeht. Tamsin ist super selbstbewusst, geht offen auf andere Menschen zu und versprüht stets eine so große Energie, dass ich mich schnell habe anstecken lassen. Ich mochte ihre Art und fand sie einfach unglaublich sympathisch.
Rhys ist mit 15 Jahren verhaftet und ins Gefängnis gesteckt worden, dass er unschuldig war, hat da aber niemanden interessiert und so musste er seine Strafe absitzen. Jetzt ist er endlich wieder frei, doch wo soll er nur anfangen? Im Gefängnis hat er sich eine harte Schale angeeignet, die es ihm nun schwer macht, selbstbewusst und offen in sein neues Leben zu starten. Da er seine gesamte Jugend verpasst hat, weiß er kaum, wie er im Kontakt mit anderen Menschen umgehen musste, er versteht viele Witze nicht und ist allgemein sehr zurückhaltend und verschlossen. Da kommt Tamsins gegensätzliche Art natürlich richtig, denn sie schafft es nach und nach immer mehr, den jungen Mann auftauen zu lassen. Insgesamt mochte ich ihn sehr, ich fand seinen Charakter sehr interessant und besonders seine Entwicklung hat mir gut gefallen. Ganz zum Bookboyfriend hat er es allerdings nicht geschafft.
Der Roman ist in der Ich-Form aus den wechselnden Perspektiven von Tamsin und Rhys geschrieben worden, sodass ein Einblick in die Gedankenwelt beider Protagonisten gewährleistet wurde. Das hat mir in diesem Roman sehr gut gefallen, weil ich Rhys sonst vermutlich gar nicht näher gekommen wäre. Der allgemeine Schreibstil der Autorin war sehr angenehm zu lesen und locker aufgebaut, sodass ich das Buch sehr schnell beenden konnte.
Die Handlung war mal etwas anderes, wenn auch nur im Grundgerüst.
Die Idee der unschuldigen Gefängnisstrafe war wirklich interessant und besonders Rhys‘ Weg zurück zu einem „normalen Leben“ fand ich sehr spannend. Ich kann es natürlich kaum beurteilen, aber auf mich machte das alles einen recht authentischen Eindruck. Allgemein habe ich das Tempo der Entwicklungen und der Beziehung zwischen Tamsin und Rhys als sehr angenehm und nicht zu überstürzt empfunden. Ich habe die beiden sehr gerne auf ihrem Weg begleitet und die Geschichte von ihnen wirklich sehr genossen. Besonders, dass es nicht alles glatt läuft und auf den ersten Versuch perfekt funktioniert fand ich hier ganz besonders schön.
Ein wenig Kritik habe ich dennoch. Zunächst einmal war es mir an einigen Stellen etwas zu viel Drama oder eher zu hoch gepushtes Drama. Ich liebe Drama und es darf auch nicht wirklich fehlen, aber hier war mir es dann doch etwas zu viel. Zudem war mir das Ende viel zu schnell und plötzlich. Es ist sehr viel auf einen Schlag passiert und plötzlich lösen sich sämtliche Probleme wie in Luft auf, was ich etwas schade fand.
Fazit
Ein super schöner Einstieg in die Reihe, der mir sehr gut gefallen hat. Die Idee ist etwas anderes, was die Charaktere wirklich besonders gemacht hat. Die Geschichte hätte zwar an der ein oder anderen Stelle auch etwas weniger Drama vertragen können und das Ende war mir etwas zu perfekt, aber insgesamt war ich von der Geschichte wirklich sehr begeistert.
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