Übersetzt von: Doris Attwood | 480 Seiten | Scholomance #1 | 22.03.2021 | „A Deadly Education“ Original | cbj Verlag | 20,00€ | Hier kaufen
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Inhalt
Scholomance ist eine Magierschule, wie es sie noch nie gegeben hat: keine Lehrer, keine Ferien, Freundschaft nur als Mittel zum Zweck und sehr ungleiche Überlebenschancen. Es gibt nur zwei Wege heraus aus der Schule – die Abschlussprüfung oder den Tod.
Galadriel, genannt El, ist bestens vorbereitet auf die Gefahren der Schule: Sie hat zwar niemanden, der ihr hilft, aber eine starke dunkle Gabe, mit der sie problemlos auf einen Schlag die Monster auslöschen könnte, die überall in der Schule lauern. Aber das würde auch ihre Mitschüler treffen. Anders als der unerträgliche Schulstar Orion, der ständig Leben rettet, tut El deshalb alles, um diese Gabe nicht zu nutzen – es sei denn, sie hat keine andere Wahl …
Erster Satz
Nachdem er mir zum zweiten Mal das Leben gerettet hatte, beschloss ich, dass Orion sterben musste.
Meine Meinung
Schon in der Vorschau konnte mich das Buch mit seinem wunderschönen Cover absolut begeistern, als ich im Klappentext dann von einer tödlichen Magierschule gelesen, war ich hin und weg.
Galadriel ist in der Abschlussklasse der Scholomance, wo sie tagtäglich um ihr Überleben kämpfen muss. Dass sie eine besondere Gabe hat, hilft ihr dabei nur wenig, denn sie setzt diese nicht ein und versteckt sie vor all ihren Mitschülern, da sie diese sonst in Gefahr bringen würde. Trotzdem meistert sie sich super und nimmt nur ungern Hilfe von anderen an. Als dann ausgerechnet der Schul-Star Orion, der von allen vergöttert wird, ihr mehrmals das Leben rettet, ist sie außer sich…
Der Roman ist in der Ich-Form aus Els Perspektive geschrieben worden und ehrlich gesagt hatte ich kleine Schwierigkeiten mit dem Schreibstil. Die Autorin beschreibt und erklärt wirklich sehr viel, sodass die Kapitel nicht nur unendlich lang werden, sondern auch größtenteils aus inneren Monologen von El bestehen. Natürlich ist es immer wichtig, besonders zu Beginn die Welt und Situation erstmal gut zu erklären und darzustellen, aber das war mir hier ein wenig zu viel. Sie erklärt viel mehr, als dass sie es anhand ihrer Charaktere zeigt, was ich sehr schade fand. So erfahren wir durch Els innere Monologe den Aufbau der Schule und lernen ihre Mutter sowie ihre Vergangenheit kennen. Eigentlich sehr interessant, doch durch diese Erzählweise immer wieder sehr schleppend. Zudem sind die Kapitel wirklich unglaublich lang. Ich bin eigentlich ein Fan von etwas längeren Kapiteln, aber hier hätte ich doch Kapitel mit ein paar weniger Seiten bevorzugt.
Aber fange ich doch mal bei El selbst an, denn auch mit ihr bin ich nicht ganz so zurecht gekommen. An der Scholomance ist es eigentlich sehr wichtig, Freunde zu haben, um seine Überlebenschancen gegenüber der Monster deutlich zu erhöhen. El hat allerdings keine Freunde, schlägt sich allein durch die Schule und stößt auch jeden weg, der auf sie zukommt. Sie kapselt sich selbst stark ab, badet dann aber auch stetig im Selbstmitleid, wodurch sie auf Dauer ein wenig anstrengend wurde. Sobald ihr jemand näher kommt und einfach nur nett zu ihr ist, lässt sie ihre gemeinen Sprüche ab und wird richtig pampig, was sie mit der Zeit wirklich unerträglich gemacht hat, dabei wollte ich sie so sehr mögen. Im Laufe des Buches wird sie mir zum Glück immer sympathischer, sie erwärmt sich ein wenig und lässt sich auch langsam immer mehr auf ihre Mitschüler ein, doch so ganz mögen konnte ich sie auch bis zum Schluss nicht.
Orion hingegen ist der Star der Schule. Er bekämpft jedes auftauchende Monster mit Freude und wird dafür von allen gefeiert und verehrt. Jeder wäre gerne mit ihm befreundet und da auch schlecht nein sagen kann, ist er immer für jeden da. Er ist also das genaue Gegenteil von El und ihn hatte ich wirklich sehr gerne – möglich, dass ich mich ein wenig in ihn verguckt habe. Aber wie El mit ihm umgegangen ist, fand ich einfach nur fies, da hat er mich echt leid getan.
Aber kommen wir mal auf die Handlung selbst zu sprechen. Die Idee fand ich wirklich großartig. Wie gesagt geht es um eine Magierschule, die auch ohne Lehrpersonal funktioniert und in der Monster leben, die die Schüler regelmäßig anfallen und töten. Der einzige Weg hinaus führt über die Abschlussprüfung, bei der die Monster auch keine kleine Rolle spielen werden, oder direkt über den Tod. Im Buchdeckel gibt es dazu zwei Querschnitte der Schule, was mir sehr gut gefallen hat. Sie ist nämlich sehr speziell aufgebaut und da ein genaues Bild vor Augen zu haben mochte ich sehr. Das ganze Setting habe ich nämlich total geliebt und besonders die Idee mit den Monstern fand ich einfach genial. Die ganze Stimmung und Atmosphäre, die hier vermittelt wurde, habe ich absolut geliebt.
Außerdem finde ich das Prinzip der Magie in diesem Buch sehr schön. Es kann nämlich nur Magie angewandt werden, wenn man genügend Lebensenergie gesammelt hat. Dabei ist es unterschiedlich, wie man sie sammelt, El macht dafür zum Beispiel regelmäßig Liegestütze. Wem das alles zu lästig ist und wer nicht genug Geduld hat, bis sein „Magie-Konto“ voll genug ist, kann auch auf illegale, böse Art und Weise Lebensenergie sammeln. Es ist dann wie schwarze Magie, die aber böse Folgen für alle Anwender*innen haben wird. Die Idee fand ich klasse und auch die Umsetzung davon hat mir wirklich gut gefallen.
Wie schon gesagt konnte mich dann nur die Umsetzung nicht überzeugen. Obwohl mir der Einstieg recht leicht gefallen ist und ich das Buch auch irgendwie nicht weglegen konnte, war es besonders zu Beginn seeehr schleppend. Durch die zahlreichen Beschreibungen und Erläuterungen kommt die Handlung nicht wirklich in Fahrt. Im Mittelteil wird es besser, die Spannung steigt an und besonders das Ende hat mich dann noch einmal richtig begeistern können, was besonders als El lag, die immer mehr auftaut.
Fazit
Insgesamt habe ich sehr gemischte Gefühle dem Buch gegenüber. Die Idee ist so so gut. Spannend, gruselig, magisch – alles, was man sich nur wünschen kann. Leider hat der Schreibstil meine Freude daran etwas gebremst, da er mir zu sehr mit Beschreibungen und Erklärungen gefüllt war. Dadurch kam die Handlung meiner Meinung nach etwas schleppend voran, obwohl die Atmosphäre und das Setting mich total begeistert haben. Das Ende ist auf jeden Fall super spannend gewesen und ich bin mir sicher, dass ich den nächsten Teil auch noch lesen werde.
Ein großes Dankeschön an den Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars!
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