240 Seiten | Einzelband | 01.04.2021 | Piper Verlag | 13,00€ | Hier kaufen
Anzeige, da Rezensionsexemplar
Inhalt
Adam lebt im Jahr 1942, Ida im Jahr 2016. Durch eine zufällige Entdeckung während ihres Studiums kann Ida in der Zeit zurückreisen. So lernt sie Adam kennen und lieben. Doch ihre Reisen zu ihm werden zunehmend gefährlich, denn um ihn herum tobt der zweite Weltkrieg. Ida ist bereit ihr Leben zu riskieren, um ihn zu retten. Ihr Weg führt sie dabei durch einen bitteren Winter voller Hunger und Krankheit. Doch sie gibt nicht auf, für die Liebe zu kämpfen.
Erster Satz
Es war einer der seltenen Tage im Winter, an denen das Wetter das Jahreszeit gerecht wurde.
Meine Meinung
Als ich entdeckt habe, dass Piper ein eigenes Wattpad-Label veröffentlicht, war ich gleich ganz begeistert, da ich früher wirklich viel auf der Plattform gelesen habe. Auf „Vor meiner Zeit“ war ich sehr gespannt, da ich gleich an die Edelstein-Trilogie denken musste, die ich sehr geliebt habe. Das Cover entspricht nicht ganz meinem persönlichen Geschmack, passt aber perfekt zur Geschichte, weswegen ich es ganz gut finde.
Als Ida bei einem Praktikum Nachlässe sortieren muss, entdeckt sie eine mysteriöse Uhr, mit der sie in der Zeit reisen kann! Sie probiert es aus und landet mitten im 2. Weltkrieg, wo sie auf den jungen Mann Adam trifft und gleich ihr Herz an ihn verliert. Und obwohl ihre Reisen immer gefährlicher werden, kann sie Adam nicht aufgeben und versucht mit allen Mitteln, ihn zu retten – auch wenn es ihr eigenes Leben gefährdet.
Ida hatte bisher nur mit ganz normalen Teenager-Problemen wie das erste gebrochene Herz, Praktika und einer nervigen Familie zu kämpfen. Während ihre Oma sie absolut liebt und ihr immer ein offenes Ohr schenkt, sind ihre Eltern wegen ihrer Arbeit selten zu Hause.
Ich mochte Ida eigentlich ganz gerne, auch wenn ihr Charakter noch sehr oberflächig gehalten wird. Sie ist sehr emotional und verschenkt schnell ihr Herz, weswegen sie viel wegen ihrer Gefühlen handelt und häufig den logischen Verstand ignoriert. Teilweise ist sie ein wenig naiv, aber sie ist definitiv sehr hoffnungsvoll und auch mutig. Wie gesagt habe ich sie ganz gern gehabt.
Adam war da leider sogar noch oberflächiger. Er lebt 1942, mitten im Krieg und versucht gemeinsam mit seiner Familie ums Überleben zu kämpfen. Er ist auf jeden Fall auch sehr gefühlvoll und hängt wirklich an seiner Familie, was ich sehr an ihm mochte. Doch mir fehlte da noch ein wenig mehr zu ihm, er ist mir ein wenig zu blass geblieben.
Der gesamte Roman ist in der Ich-Form aus Idas Perspektive geschrieben worden und der Schreibstil der Autorin hat mir wirklich gut gefallen. Sie schreibt sehr locker und flüssig, weswegen ich das Buch wirklich schnell gelesen habe.
Die Handlung konnte mich von den ersten Seiten an sehr begeistern. Der Einstieg war sehr leicht und schon haben wir uns mitten in der Geschichte befunden.
Ich muss zugeben, dass sich die Liebesgeschichte zwischen Ida und Adam etwas zu schnell entwickelt hat. Da hätte ich mir noch ein paar mehr Szenen zwischen ihnen gewünscht, die die starke emotionale Verbindung zwischen den beiden etwas mehr rechtfertigen hätte können. Einfach ein paar kleine aber bedeutsame Momente zwischen ihnen.
Während die Handlung zunächst noch sehr locker angefangen hat, wird sie mit der Zeit immer ernster und auch härter. Der Krieg ist natürlich sowieso schon ein hartes Thema, mit dem nicht zu spaßen ist, aber die Handlung konnte mich dann doch noch sehr schockieren. Es spitzt sich immer mehr zu, es wird gefährlich und Ida befindet sich schließlich in sehr schrecklichen Situationen.
Dafür hätte ich mir übrigens auch eine Trigger-Warnung gewünscht.
Trotzdem hat mir diese Wendung in dem Sinne eigentlich sehr gut gefallen. Ich mochte es, dass der Krieg hier nicht irgendwie romantisiert oder runtergespielt wurde.
Das letztendliche Ende hat mir auch sehr gut gefallen, es ist nicht das perfekte Happy End, bildet aber einen perfekten runden Abschluss zu Handlung.
Insgesamt muss ich einfach sagen, dass dem Buch mehr Seiten ganz klar gut getan hätten. Die Idee ist super spannend, die Charaktere hatten großes Potential und die Autorin hat hier einiges schon sehr gut umsetzen können. Leider blieb bei den wenig Seiten nur geringer Platz, das ganze wirklich ausführlich und tiefgründiger auszuarbeiten und das hätte der Geschichte wirklich gut getan. Ein wenig mehr Charakter bei den Figuren, etwas mehr kleine, romantische Szenen zwischen Adam und Ida, aber auch ein wenig mehr Ausführungen zum Ende hätte aus dem ganzen eine perfekte Geschichte gemacht.
So war es eine gute Unterhaltung, die mich kurzweilig sehr begeistern konnte, aber leider noch etwas Lücken aufweist.
Fazit
Eine super spannende und heftige Idee, die mir sehr gut gefallen hat! Die Charaktere hatten auf jeden Fall großes Potential, leider bliebt es mir zu oberflächig. An der ein oder anderen Stelle fehlte einfach noch etwas „mehr“, was bei so wenig Seiten kaum möglich war. Insgesamt aber trotzdem eine spannende, schockierende und heftige Geschichte, die Lust auf mehr von der Autorin macht.
Ein großes Dankeschön an das Team von Mainwunder und den Piper Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars!
Schreibe einen Kommentar