410 Seiten | In Love #3 | 28.04.2021 | LYX Verlag | 12,90€ | Hier kaufen
Anzeige, da Rezensionsexemplar
Inhalt
Manchmal müssen wir loslassen, um etwas zu bewahren
Schon viel zu lange hat Zoey sich wegen eines schrecklichen Erlebnisses in ihrer Vergangenheit versteckt. Jetzt will sie ihr Leben endlich wieder in die Hand nehmen und einen Neuanfang wagen. Für ihr Psychologiestudium zieht sie nach Seattle in die WG ihres Bruders. Einer ihrer neuen Mitbewohner ist Dylan – freundlich, aber verschlossen und mit einem Geheimnis, das nur wenige Menschen kennen. Doch Zoey zieht ihn magisch an, und so kommen sich die beiden langsam näher. Dabei müssen sie erfahren, wie schwer es ist, für sich selbst einzustehen und die eigene schmerzhafte Vergangenheit mit jemand anderem zu teilen …
Erster Satz
Dylan ist eingenickt, kurz nachdem wir die Interstate erreicht haben.
Meine Meinung
Auf Zoeys Geschichte war ich schon seit dem 1. Teil unheimlich gespannt, auch wenn ich irgendwie ein wenig Angst vor dem Thema hatte. Dennoch war ich sehr neugierig und konnte es jetzt gar nicht abwarten, mit dem Buch anzufangen. Das Cover des Buchs ist mal wieder wunderschön, es passt perfekt in die Reihe und ich liebe den Stil nach wie vor.
Zoey ist entschlossen, ihre Ängste hinter sich zu lassen und ein neues Leben zu beginnen und endlich ist es so weit: sie zieht nach Seattle, beginnt ein Psychologie-Studium und will endlich auf eigenen Beinen stehen. Gerade in ihrer neuen WG angekommen trifft sie auf Dylan, ihr neuer ruhiger und etwas verschlossener Mitbewohner. Schnell merken die beiden, dass es zwischen ihnen knistert, doch beide haben mit großen Dämonen der Vergangenheit zu kämpfen…
Zoeys Geschichte kennen wir ja schon aus dem 1. Teil und im 2. Teil durften wir auch sie selbst ein wenig kennen lernen. Ich habe sie schon nach den kurzen Szenen im Vorgänger sehr gemocht, aber hier habe ich sie letztendlich absolut in mein Herz geschlossen. Nach einem schrecklichen Erlebnis vor einigen Jahren, ist sie langsam bereit, weiter nach vorne zu sehen und sich ihrem Leben ganz neu gegenüber zu stellen. Sie will mehr aus sich machen und sich von ihren Ängsten, die sie noch immer tagtäglich begleiten, nicht mehr unterkriegen lassen. Sie ist ein super starker und mutiger Charakter, den ich einfach nur bewundern kann. Ich finde die Art, wie sie mit ihrer Vergangenheit umgeht einfach nur bewundernswert. Sie weiß, dass ihre Ängste nicht einfach so verschwinden, aber sie arbeitet daran, stellt sich ihnen und meistert das alles ganz wunderbar. Ich fand sie auch wunderbar authentisch, denn ich kann ihre Situation ganz gut nachvollziehen auch wenn ich wünschte, ich wäre in einigen Situationen mehr wie sie gewesen. Sie hat es auf jeden Fall geschafft, mir auf gewisse Art und Weise mehr Mut zu zu sprechen.
Dylan kennen bisher als etwas verschlossener, aber Serien-liebender Mitbewohner von Cooper und ehemals Mason. Er scheint ein sehr ruhiger Typ zu sein, über den man bisher nicht viel wusste, dafür lernen wir ihn hier aber ganz besonders gut kennen. Auch er trägt einige Päckchen aus seiner Vergangenheit mit sich, die ich gar nicht erwartet hätte. Das Thema fand ich aber super spannend, auch wenn ich mich zugegebenermaßen überhaupt nicht damit auskenne. Mit meinem kleinen Laien-Wissen hat die Autorin es aber meiner Meinung nach sehr authentisch dargestellt, was mir gut gefallen hat. Und auch Dylan selbst hat mir unheimlich gut gefallen. Es klärt sich schnell, warum er so verschlossen ist und gleichzeitig lernen wir ihn als sehr fürsorglichen, humorvollen und sympathischen Kerl kennen. Ich habe ihn sehr schnell in mein Herz schließen können und absolut geliebt!
Und auch die Dynamik zwischen den beiden habe ich sehr geliebt. Es knistert gewaltig zwischen den beiden, auch wenn sie es sich natürlich nicht sofort eingestehen wollen. Kurz hatte ich auch gedacht, dass es zwischen ihnen etwas zu schnell geht, aber dann musste ich an meinen Freund und mich denken und kann sagen: es kann so schnell gehen! Ich habe es einfach geliebt, wie fürsorglich die beiden miteinander umgegangen sind und wie sehr sie sich beide auch ohne Worte und große Gesten unterstützen. Obwohl sie sehr schnell Gefühle füreinander entwickeln, entwickelt sich die Beziehung zwischen den beiden sehr ruhige und auf sehr gefühlvolle Weise, was mir sehr gut gefallen hat.
Insgesamt ist die Handlung, wie auch bereits bei den Vorgängern, eher ruhig, dafür aber emotional. Die Autorin baut hier kein großes und unnötiges Drama, um die Leserschaft am Ball zu behalten, sondern schafft es mit ihren einzigartigen Charakteren und dem gefühlvollen Schreibstil.
Durch die uns bereits bekannte Freundesgruppe bekommt das Buch einen Wohlfühlcharakter, den wir bereits aus der Again-Reihe von Mona Kasten oder der Firsts-Reihe von Bianca Iosivoni kennen. Die gemeinsamen Szenen lockern die Handlung wunderbar auf und bringen einen gewissen Humor mit ins Spiel, den ich sehr geliebt habe.
Denn im Vergleich zu den beiden Vorgängern ist diese Handlung deutlich düsterer, was besonders mit Zoeys und Dylans Vergangenheiten zutun hat. Es sind zwei schwerere Themen, die zunächst eine Art dunkle Wolke über die Handlung legen, die aber wie gesagt durch lockere und lustige Szenen immer wieder aufgelockert werden. Dennoch fand ich die Themen sehr wichtig, wobei mir besonders Zoeys Erlebnis sehr am Herzen liegt. Ich hatte bereits gesagt, dass ich etwas Angst vor dem Thema hatte und ehrlich gesagt wusste ich nicht, inwiefern ich das Buch wirklich lesen könnte. Deswegen hat mich allein schon das Vorwort sehr zu Tränen rühren können. Die Autorin spricht gewisse Trigger-Themen an, sagt ein wenig was zu verschiedenen Heilungsprozessen und sagt auch ganz deutlich, dass wir Leser*innen das Buch nicht lesen müssen, vor allem wenn uns die Themen persönlich zu viel werden. Diese Anmerkung fand ich sehr wichtig und ich finde es auch sehr schön, dass die Autorin es hier so direkt angesprochen hat.
Ganz ehrlich muss ich zugeben, dass ich die ein oder andere Stelle, besonders im hinteren Teil des Buchs, überspringen musste, weil ich es einfach nicht geschafft, sie zu lesen. Sobald sich bestimmte Erzählungen ankündigten, habe ich ein einiges überflogen, weil ich es sonst nicht geschafft hätte. Weil mich Zoey aber so sehr begeistert hat, wollte ich das Buch einfach nicht abbrechen und habe für mich persönlich einen sehr guten Mittelweg finden können.
Wie die Autorin schon angesprochen hat, gibt es verschiedenste Heilungsprozesse und jeder Mensch geht mit verschiedenen Erlebnissen ganz unterschiedlich um. Die Art und Weise, für die sie sich für Zoey und Dylan entschieden hat, hat mir persönlich aber sehr gut gefallen und mir auch wie schon angesprochen selbst ein wenig Mut gemacht. Es wirkte, soweit ich das beurteilen kann, sehr authentisch, was ich sehr gemocht habe. Sie zeigt, dass es alles wieder besser wird, man aber auch mit Rückschlägen rechnen muss und es keine Wunderheilung für alles gibt. Gleichzeitig fallen aber immer wieder motivierende Sätze und Szenen, die einem große Hoffnung bieten, was ich sehr geliebt habe. Zoey und Dylan entwickeln sich auf jeden Fall beide im Verlauf der Geschichte weiter, ohne dass es zu sprunghaft wirkt, sondern wie eine langsame, aber nachhaltige Entwicklung.
Außerdem möchte ich noch sagen, dass ich das Ende sehr gemocht hat. Es bildet einen so perfekten und runden Abschluss zur Reihe, dass ich schon ganz traurig bin, nicht wieder zu ihnen zurück zu kehren.
Fazit
So und jetzt habe ich wirklich einiges an Gedanken losgelassen, um zu sagen, dass ich die Geschichte absolut geliebt habe. Es gab nichts, was ich kritisieren könnte und ich habe die Charaktere und ihre Geschichten so stark in mein Herz geschlossen! Ich konnte das Buch gar nicht aus der Hand legen, weil es mich so begeistern und fesseln konnte. Es war die perfekte Mischung aus wichtigen und tiefgründigen Themen und humorvollen und unterhaltsamen Moment. Für mich der beste Teil der Reihe und ganz klar ein Jahreshighlight.
Ein ganz großes Dankeschön an den Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars!
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