496 Seiten | Ophelia Scale | 26.08.2019 | cbj Verlag | 18,00€ | Hier kaufen
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Achtung, 2. Teil! Spoiler zum 1. teil tauchen auf!
Inhalt
Sie bietet dem Tod die Stirn und dem Schicksal ihr Herz
Die 18-jährige Ophelia ist zum Tode verurteilt. Im Auftrag des Widerstandes hat sie einen Anschlag auf den König verübt. Ihre Liebe zu dessen Bruder Lucien hat sie ebenso geopfert. Doch dann bietet ihr Phoenix, der Chef des Geheimdienstes, einen Handel an: Wenn sie bereit ist, sich bei ihren Freunden von ReVerse als Spionin der Regierung zu betätigen, kann sie ihr Leben und das ihres besten Freundes retten. Nun muss Ophelia sich entscheiden – zwischen ihren Gefühlen und dem Glauben, was sie für richtig hält.
Erster Satz
Eins.
Meine Meinung
Nachdem der erste Teil der Reihe mich zwar enttäuscht hat, das Ende allerdings so spannend war, war ich recht neugierig auf die Fortsetzung. Ich wollte dem Ganzen noch eine Chance geben, besonders weil die Reihe auf Bookstagram ja doch sehr gehypet wird.
Nachdem Ophelias Plan, den König zu töten, gescheitert ist, muss sie nun ihre Strafe aussitzen. Bis der Geheimdienst des Königs auf eine neue Idee kommt und Ophelia als Doppelagentin bei ReVerse einschleusen will, um so die Rebellen ausspionieren zu können. Ophelia bleibt keine große Wahl und so geht sie auf den Deal ein, der ihr wenigsten ein wenig Freiheit verspricht. Doch schnell weiß sie nicht mehr, wem sie eigentlich glauben soll und auf wessen Seite sie spielen möchte…
Wir begleiten also Ophelia, wie sie ihren neuen Auftrag erhält und zu ReVerse zurückkehrt, um dem Geheimdienst als Spionin zu dienen. Ihr wird dabei keine große Wahl gelassen und sollte sie nicht kooperieren, weiß Phoenix, wie er sie augenblicklich ausschalten kann.
Also ist sie schon wieder vollkommen unter der Kontrolle anderer und handelt nur so, wie es ihr gesagt wird. Das war schon zuvor eine meiner Kritiken, dass Ophelia einfach kein großartig selbstständiger Charakter ist und sich eher durch die Handlung mitreißen lässt. Aber immerhin vertraut sie mittlerweile nicht mehr jedem blind und hinterfragt auch immer mehr, was mir sehr gut gefallen hat. Schade fand ich nur, dass ihre hochbegabte analytische Fähigkeit hier kaum noch eine Rolle spielt. Es wird zwar immer gesagt, dass sie ihr Headlock nimmt, was die Gedanken ja ein wenig eindämmt, aber es gab doch einige Situationen, in denen ihr hochintelligentes Gehirn ihr wirklich geholfen hätte. Warum hat sie es dann nicht für kurze Zeit ausgenutzt? In den ersten Kapitel des ersten Teil hat sie diese Fähigkeit doch auch trotz ihres Headlocks wenigstens etwas nutzen können. Fand ich irgendwie komisch.
Insgesamt habe ich sie hier allerdings viel mehr gemocht, sie war zwar immer noch ein wenig anstrengend, aber es wurde deutlich besser und auch ihre Entwicklung ist wirklich bemerkenswert. Ich habe hier wirklich angefangen sie zu mögen, weswegen mir dieser Teil vermutlich auch viel besser gefallen hat.
Dagegen hat sich Lucien immer mehr in mein Herz geschlichen. Wir erfahren wieder ein wenig mehr über ihn und die Königsfamilie und auch wenn ich mir da noch mehr gewünscht hätte, war ich schon sehr zufrieden damit. Ich habe mich einfach ein wenig in ihn verguckt und fand seine Rolle auch wirklich klasse. Er handelt einerseits kühl und distanziert, wie es von einem Schakal gewünscht ist, aber er zeigt auch seine Emotionen und lässt Gefühle zu, was mir sehr gut gefallen hat. Hach, er hat einfach mein Herz gestohlen.
Zudem tauchen auch ein paar weitere bekannte Charaktere wieder auf, was mir sehr gut gefallen hat. Ich möchte natürlich nichts vorweg nehmen, aber ich bin auf jeden Fall gespannt, was noch geschehen wird!
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Zunächst einmal mit Knox, der zwar seine Erinnerungen „wieder hat“, aber beim dem Restoring ist wohl einiges schief gelaufen. Ich habe das Gefühl, die Erinnerungen sind ihm eher wie Daten ins Gehirn geladen worden, ohne dass Knox großartig etwas damit anfangen kann. Häufig wirkt er auch eher so, als wäre er eine Art Roboter, der nur auf die Rebellion ausgerichtet ist und außerhalb davon keine wirkliche eigene Meinung mehr formen kann. Das wurde aber noch recht offen gelassen, weswegen ich gespannt bin, wie es mit ihm weitergehen würde.
Wie gesagt konnte ich nach dem Cliffhanger aus dem ersten Teil es kaum abwarten, weiterzulesen. Während mich Teil 1 doch sehr gelangweilt hat und meine Lust aufs Weiterlesen besonders zu Beginn kaum vorhanden war, startet der 2. Teil wirklich super spannend und fesselnd. Ich konnte kaum aufhören zu lesen und obwohl wir es wieder in einer Leserunde gelesen haben, musste ich häufiger ein paar Kapitel über den vereinbarten Abschnitt hinaus lesen, weil es mich so gefesselt hat. Ich fand die Erklärungen zu Beginn schlüssiger, war weniger verwirrt und habe die gesamte Situation einfach als spannender empfunden.
Die Situation um ReVerse, das Königshaus und die OmnI spitzt sich langsam immer mehr zu und schließlich steht Ophelia vor einer ganz besonderen und lebensgefährlichen Aufgabe (das war dann übrigens der Punkt, an dem ich ihre übermäßige Intelligenz vermisst habe). Und ab dem Zeitpunkt, etwa im letzten Drittel des Buchs, habe ich ehrlich gesagt ein wenig abgeschaltet. Mir waren die Beschreibungen und die Darstellung dieser Mission etwas zu wirr, ich konnte es mir bildlich nicht so gut vorstellen, wie ich es aus anderen Büchern gewohnt bin und konnte einfach nicht so mitgerissen werden, wie erwartet. Und danach war ich ehrlich gesagt nicht mehr so ganz dabei.
Auch das Ende konnte mich dann einfach nicht mehr packen. Es wäre eigentlich sehr emotional gewesen und obwohl ich zwar ein wenig überrascht war, war es mir zu unspektakulär. Ich schätze zwar, dass es da im nächsten Teil noch einige Auflösungen geben wird und wir haben in unserer Leserunde auch schon einige Theorien ausgetüftelt. Aber wenn ich es einfach so als Ende dieses Buchs betrachte, war es mir zu underwhelming.
Fazit
Mal wieder eine Achterbahnfahrt der Gefühle, die ich noch nicht ganz einordnen kann. Während der Anfang mich absolut positiv überraschen konnte und ich den Beginn sehr geliebt habe, habe ich das Buch letzten Endes doch mit einem enttäuschten Gefühl beiseite gelegt. Ophelia wurde mir zwar immer sympathischer und auch andere Figuren haben mich sehr begeistern können, aber obwohl die Handlung eigentlich so spannend wurde, wurde ich einfach nicht mitgerissen. Dennoch bin ich gespannt auf den finalen Teil der Reihe und hoffe, dass der meine Zweifel noch beseitigen kann.
Vielleicht eher 3,5*
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