512 Seiten | Ophelia Scale #3 | 11.11.2019 | cbj Verlag | 18,00€ | Hier kaufen
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Achtung, Teil 3 einer Reihe, Spoiler zu Teil 1 und 2 tauchen auf!
Inhalt
Kann ihre Liebe dem Hass trotzen und den Tod besiegen?
Ophelia befindet sich nun endgültig zwischen den Fronten. Die regierungstreuen Anhänger der Abkehr von jeder Technologie und die Widerstandsgruppe ReVerse bekämpfen sich mit allen Mitteln. Letztere wird inzwischen vom mächtigsten Gegner der königlichen Familie angeführt. Als die Stimmung in der Bevölkerung umzuschlagen droht, muss der König alles auf eine Karte setzen. Und Ophelia muss sich entscheiden, was sie bereit ist zu opfern, wenn sie ihre große Liebe und ihr Land retten will.
Erster Satz
„Los, los, los!“
Meine Meinung
Obwohl mich die ersten beiden Bände eher mittelmäßig begeistern konnten, wollte ich die Reihe nicht einfach abbrechen. Besonders nach dem spannenden Cliffhanger des Vorgängers, war ich doch zu neugierig, wie es weitergehen würde.
Mittlerweile ist Ophelia sich sicher, dass sie ReVerse den Rücken zukehren möchte, um mit Lucien glücklich zu werden. Doch als Mitglied der Rebellen-Gruppe fällt es ihr natürlich leichter, den Gegner im Blick zu behalten und ihr Vorhaben etwas zu verlangsamen. So steht sie allerdings zwischen den Fronten, die immer weiter auseinander klaffen, und schon bald steht ein Krieg zwischen den Parteien bevor…
So langsam werde ich ein wenig wärmer mit Ophelia, auch wenn sie mich immer noch nicht ganz erreichen kann. Meiner Meinung nach fällt ihr alles einfach viel zu leicht, was ich sehr schade finde. Egal, in welcher Situation, sie schafft es immer wieder, sich hinaus zu manövrieren und das meistens sogar ohne jeglichen Schaden. Sie war mir einfach zu perfekt, was wiederum etwas langweilig aber auch unnahbar wirkt. Hin und wieder gab es natürlich Momente, in denen sie mir gefallen hat, aber insgesamt ist sie nicht mein Fall.
Lucien dagegen habe ich immer mehr in mein Herz geschlossen. Er steht mittlerweile vor ganz neuen Verantwortungen, die ihn langsam brechen. Der humorvolle und lebensfrohe Lucien weicht immer mehr einer überarbeiteten und erschöpften Version seiner selbst, was mir so unglaublich leid getan hat. Da Ophelia ihm da auch keine große Hilfe ist, kämpft er sich allerdings allein sehr tapfer durch, was ihn nur noch liebenswerter gemacht hat. Er hat einfach einen besonderen Platz in meinem Herzen.
Der Schreibstil der Autorin ist ebenfalls nicht mein Fall. Ich habe es bereits in meiner Rezension zum 1. Teil gesagt, aber er konnte mich einfach nicht packen. Ich kann immer noch nicht ganz definieren, was mich gestört hat, aber leider bin ich immer wieder nur schwer in das Buch gekommen.
Nach dem spannenden Cliffhanger des 2. Teils hatte ich mich einem flüssigen und packenden Anfang gerechnet, doch leider war ich zunächst sehr verwirrt. Es knüpft nämlich nicht direkt ans Ende des Vorgängers an und wir befinden uns zunächst in einer uns fremden Situation, die mir persönlich den Einstieg sehr erschwert hat. Nachdem sich die Situation ein wenig geklärt hat, war es zwar ganz okay, aber leider wurde ich von Anfang an nicht gepackt. Ich habe das Buch an jeder Stelle zur Seite legen können, ohne dass es mich gestört hätte, also habe ich das auch immer wieder gemacht, wodurch ich sehr lange gebraucht habe, das Buch zu beenden.
Die Handlung plätschert nämlich ziemlich lange vor sich hin. Ich wusste zwar natürlich, dass das langfristige Ziel ist, die Bevölkerung vor der OmnI zu schützen und diese zu besiegen, aber der Weg dorthin war mir sehr lange Zeit unklar, wodurch sich die Handlung sehr gezogen hat.
Für mich persönlich war kein Spannungsbogen absehbar, die Figuren sind mir zu lange auf der Stelle getreten und insgesamt war ich einfach nicht begeistert.
Ungefähr um Seite 300 ändert sich allerdings – endlich.
Bei meinen Lieblingsbüchern werde ich von Seite 1 an gefesselt und mitgerissen und auch wenn ich das nicht von jedem Buch erwarte, finde ich 300 Seiten als „Einleitung“ doch sehr viel. Besonders da es nicht mehr der erste Teil ist und wir die Charaktere und Welt nicht mehr kennen lernen müssen, ist das einfach ungerechtfertigt.
Dennoch war es so, als hätte man nach 300 Seiten einen Schalter umgelegt und die Spannungskurve schlägt einen riesigen Schlenker nach oben ein. Es wird richtig packend und ich wollte das Buch plötzlich gar nicht mehr aus der Hand legen. Die Ereignisse überschlagen sich und ich war richtig neugierig darauf, wie es weiter gehen würde.
Es gab eine spannende Wendung, die ich mir schon erhofft habe, aber trotzdem wurde ich positiv überrascht.
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Ich habe habe die ganze Zeit nicht daran geglaubt, dass Leopold wirklich tot ist. Dafür war mir sein Ableben im 2. Teil einfach zu unspektakulär. Dafür, dass der König gestorben sein soll, war mir die Reaktion darauf zu lasch und es war mir zu schnell abgehandelt. Deswegen habe ich irgendwie schon vermutet, dass er nicht wirklich tot ist. Als es dann aber aufgelöst wurde und er wirklich noch lebte, war ich doch etwas überrascht.
Als dieses „Rätsel“ sich allerdings gelöst hat, ließ auch meine Neugierde wieder stark nach. So habe ich das Buch etwa 50 Seiten vor dem Schluss zur Seite gelegt und beinahe einen Monat nicht angerührt und ich finde, das sagt schon ziemlich viel über meine Meinung aus. Letztendlich habe ich mich doch noch aufraffen und das Buch beenden können, aber eher, damit es nicht fast fertig im Regal stehen bleibt, sondern dort als beendetes Buch steht. Der Showdown verlief ganz okay, obwohl ich mir da irgendwie noch mehr Wums-Gefühl gewünscht hätte.
Fazit
Insgesamt war es einfach eine Reihe, die mich von der Grundidee sehr fasziniert hat, in der Umsetzung aber leider gar nicht meinen Geschmack getroffen hat. Mit den meisten Charakteren konnte ich keine großartige Bindung aufbauen und leider hat mich die Geschichte einfach nicht packen können. Die Figuren drehen sich viel im Kreis und die Handlung kommt trotz der nicht geringen Seitenzahl nicht wirklich voran. Es gab ein paar spannende und aufregende Momente, die aber zu schnell wieder abgeflacht sind. Und leider war auch das Ende, das eigentlich das Endergebnis der 3 Teile sein sollte und von dem ich dementsprechend etwas Riesiges erwartet habe, etwas zu lasch. Leider nicht mein Fall.
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