395 Seiten | Einzelband | 14.05.2021 | Cherry Publishing | 15,00€ | Hier kaufen
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Inhalt
Die junge Violinistin Grace reist im Zuge eines Förderprogrammes für Musiker:Innen und Tänzer:Innen nach Paris, um dort an der Oper zu spielen. Nichtsahnend, dass sie dort nicht nur ihr Herz, sondern noch viel mehr aufs Spiel setzt. Sie lernt, dass die Welt des Tanzes ganz und gar nicht ihrer eigenen entspricht – wohl behütet ist sie, umgeben von Vater, Großvater und bestem Freund, in Montréal aufgewachsen und muss nun Zeugin dessen werden, was es bedeutet, dem Druck der Tanzszene standzuhalten. Auf einmal findet sich Grace in einem Kampf mit sich, ihrer Verpflichtung Geige zu spielen und ihren Gefühlen für den Baletttänzer Hayden wieder, der noch tiefer in diesem Strudel steckt, als sie hätte ahnen können…
Erster Satz
„Wieso weinst du, Opa?“
Meine Meinung
Ich kannte die Autorin zuvor nicht, aber allein der Klappentext hat mich absolut begeistern können. Ich liebe die Pariser Atmosphäre in Büchern einfach total und weil ich eher selten Romane über Opern und ihre Musiker:innen lese, war ich sehr neugierig.
Für die Violinistin Grace erfüllt sich ein großes Ziel, als sie für das Förderprogramm der Pariser Oper angenommen wird und gemeinsam mit anderen Musiker:innen ihr Talent beweisen darf. Dass sie in ihrer Heimat Kanada sehr behütet und beschützt aufgewachsen ist, wird ihr erst unter dem Druck der anderen Teilnehmenden klar und schnell wird sie der realen Welt ausgesetzt. Dass ihr dabei das Herz von einem Tänzer gebrochen wird und sie auf ganz andere Weise zu sich finden wird, hätte sie niemals erwartet.
Grace kommt aus Montréal in Kanada und hat schon als kleines Kind die Liebe zur klassischen Musik entwickelt. Motiviert von ihrem Großvater, der ein berühmter Violinist war, bekommt sie jung ihre erste Violine und schnell ist ihr Lebensweg für sie bestimmt. Sie geht in der klassischen Musik absolut auf und liebt diese, doch langsam fängt sie an, darüber nachzudenken, ob der Weg an der Oper wirklich der richtige für sie ist. In Kanada ist sie sehr behütet aufgewachsen, wurde stets vor Gefahren und Risiken geschützt, sodass sie nun erst in Paris die reale Welt kennen lernt und immer mehr aus sich heraus kommt. Ich habe es geliebt, wie sie langsam immer mehr aufblüht und immer mehr von ihrem wahren Charaktere kennenlernt und zeigt. Zunächst war sie sehr schüchtern und zurückhaltend, in einigen Dingen auch etwas zu naiv, was aber einfach daran lag, dass ihr Vater und bester Freund sie stets aus allem rausgehalten haben. Ich habe sie zwar schon von Anfang an total geliebt und super schnell ins Herz geschlossen, aber besonders ihre Entwicklung hat mir so besonders gut gefallen.
Hayden hingegen lebt schon sein Leben lang in Frankreich, weswegen ihn die Pariser Oper kaum noch beeindrucken zu scheint. Auch er kennt diese Welt bereits aus Kindheitstagen dank seines Opas und hat bereits die Chance auf einer sehr erfolgreiche Ballett-Ausbildung gehabt, die er allerdings nicht mehr nutzen konnte. Er liebt das Ballett und würde alles dafür geben, um davon einmal leben zu können, auch wenn das nicht seine ganze Familie so schön findet. Er ist allerdings ganz und gar nicht der typische Ballett-Tänzer, wie man sich ihn vorstellen mag. Er ist tätowiert, raucht und schreckt auch vor Alkohol und anderen Drogen nicht zurück. Er zeigt ungerne seine Gefühle und wirkt zunächst wie der typische Fuckboy, aber auch er macht eine wunderbare Entwicklung durch, die mir letzten Endens absolut das Herz erwärmen konnte.
Der Roman ist in der Ich-Form abwechselnd aus Graces und Haydens Perspektive geschrieben worden, was mir sehr gefallen hat. Und auch den Schreibstil der Autorin habe ich sehr geliebt. Er ist super angenehm und locker zu lesen, gleichzeitig aber auch sehr gefühlvoll und atmosphärisch, was einfach die perfekte Mischung für mich war.
Von der Handlung habe ich eigentlich nichts bestimmtes erwartet, aber am Ende hat sie mich absolut berühren und begeistern können.
Wir begleiten Grace bei ihren ersten selbstständigen Schritten als junge Erwachsene und erleben gemeinsam mit ihr die Atmosphäre der Pariser Oper, dem Leben als Musiker:in und dem Druck unter dem diese, sowie Ballett-Tänzer:innen stehen. Die ganze Welt, in die wir hier eintauchen, hat mich absolut fasziniert und gefesselt. Es werden aber auch einige wichtige Themen angesprochen, die zu Beginn des Buches mit einer Trigger-Warnung versehen wurden TW: Missbrauch (im Sport), Drogenmissbrauch, psychischer Druck.Achtung, SpoilerKlicken, um Spoiler zu lesen
Abgesehen davon haben wir noch die wunderbar spannende Dynamik zwischen Grace und Hayden, die wunderbare Enemies-to-Lovers-Vibes versprüht. Die beiden finden sich immer wieder in einem hitzigen Wortgefecht wieder, bei dem man schon ein ordentliches Knistern spürt. Ich liebe diese Stimmung einfach immer total und fiebere so gerne mit den Charakteren mit, was hier auf jeden Fall sehr gut gelungen ist. Die Entwicklung zwischen den beiden war unglaublich unterhaltsam, aber auch gefühlvoll, was ich sehr geliebt habe.
Zuletzt war einfach die gesamte Atmosphäre einfach wunderbar. Da die Teilnehmenden des Förderprogramms in einem Hotel untergebracht wurden und ihre Zimmer teilen, haben wir hier ganz wunderbare Internat-Vibes bekommen, die ich total liebe und gleichzeitig haben wir das ganze natürlich in der Pariser Atmosphäre erlebt – es war einfach eine perfekte Mischung.
Fazit
Ein wunderschönes, atmosphärisches und berührendes Buch, das mich absolut begeistern konnte. Ich habe die Charaktere und ihre Entwicklungen geliebt, der Schreibstil ist super angenehm und locker zu lesen und gleichzeitig ist er sehr emotional. Und die Handlung ist einerseits aufregend und fesselnd, andererseits werden sehr wichtige reale Themen angesprochen und sehr gut verarbeitet, sodass das gesamte Buch mich einfach absolut begeistern konnte!
Ein großes Dankeschön an die Autorin und den Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars!
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