Übersetzt von: Sylvia Bieker, Henriette Zeltner-Shane | 368 Seiten | The Magpie Society #1 | 27.09.2021 | „The Magpie Society: One for Sorrow“ Original | cbj Verlag | 15,00€ | Hier kaufen
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Inhalt
Als die 17-jährige Audrey aus den USA neu auf das traditionsreiche britische Internat Illumen Hall kommt, ahnt sie nicht, was auf der Abschlussparty im letzten Sommer passiert ist: Die Leiche einer Schülerin wurde ans Ufer gespült. Ivy, mit der sie das Zimmer teilt, lässt Audrey deutlich spüren, dass sie es lieber für sich alleine hätte. Und damit nicht genug: Es war vorher das Zimmer des toten Mädchens, Lola. Doch als ein mysteriöser Podcast behauptet, Lolas Tod sei kein Unfall gewesen, beginnen die beiden gegensätzlichen Mädchen gemeinsam Nachforschungen anzustellen. Denn offenbar ist ein Mörder auf freiem Fuß …
Erster Satz
An dem Abend, als sie starb, hatten wir unsere Handys alle nicht dabei.
Meine Meinung
Für gute mysteriöse Internats-Geschichten bin ich immer zu haben, weswegen ich bei der Neuerscheinung von Zoe Sugg und Amy McCulloch direkt hellhörig wurde. Das Cover gefällt mir sehr gut und im Nachhinein kann ich sagen, dass es auch perfekt zum Inhalt passt.
Während eigentlich alle Schüler:innen der Illumen Hall alles dafür tun, um die tote Schülerin Lola zwar nicht zu vergessen, aber ihre Tragödie zu überstehen versuchen, taucht ein mysteriöser Podcast auf. Jemand scheint ganz und gar nicht daran zu glauben, Lolas Tod sei ein Unfall gewesen und stellt nun eigene Ermittlungen auf, die nun mit der ganzen Schule geteilt werden. Dabei geraten Audrey und Ivy irgendwie in den Mittelpunkt des ganzen und schon ermitteln sie mit. Dabei stoßen sie nicht nur auf Geheimnisse aus Lolas Leben, sondern auch auf die tiefsten und düstersten Geheimnisse der Schule.
Audrey lebt eigentlich in den USA, flieht aber nach einem Ereignis nach England, um dort das Internat Illumen Hall zu besuchen. Für das Luxus-Girl ist die Umstellung auf das Internat-Leben nicht einfach, ihr Handy muss abgegeben werden, Make Up wird nicht gern gesehen und auch sonst gelten deutlichen strengere Regeln, als sie es gewohnt ist. Doch trotz ihres Luxus-Lebens versteckt sich hinter der perfekt gestylten Fassade ein sehr einfühlsames und nachdenkliches Mädchen, das niemandem etwas Böses tun könnte. Und genau deswegen war sie mir auch schon nach wenigen Seiten sehr sympathisch.
Ivy ist das genaue Gegenteil von Audrey, ihre Eltern haben wenig Geld, weswegen sie sich schon immer alles selbst erarbeiten musste. Sie hat es durch ein Stipendium an die Illumen Hall geschafft und beweist jedes Jahr aufs Neue, dass sie es wert ist. Sie hat Bestnoten, belegt sämtliche Kurse und ist eine reinste Vorzeigeschülern. Doch sie verschließt sich schnell vor Menschen, vertraut kaum jemandem und ist besonders weil sie ihr Einzelzimmer für Audrey aufgeben musste, dauerhaft grummelig. Bei ihr hat es ein wenig länger gedauert, bis ich sie wirklich in mein Herz schließen konnte, doch letztendlich hat sie es trotz ihrer grumpy-Art doch geschafft.
Der Roman ist abwechselnd aus Audreys und Ivys Perspektive geschrieben worden, was mir sehr gut gefallen hat. Die Erzählweise der Autorinnen ist sehr flüssig und locker zu lesen, wobei sie es gleichzeitig schaffen, mich absolut an ihre Worte zu fesseln.
Die Handlung des Romans klang sehr spannend und nach genau dem, was ich so gerne lese. Internat, Geheimbund, mysteriöse Stimmung – ich bin dabei!
Es beginnt schon sehr schön. Wir lernen zunächst die Protagonistinnen und das Internat kennen und werden schon in die schöne britische, etwas düstere Internats-Stimmung versetzt, was ich sehr liebe. Recht schnell taucht die erste Folge des Podcasts auf und von nun an stellen sich nur noch zwei Fragen: wer steckt hinter dem Podcast und hat diese Person vielleicht Recht und Lola wurde ermordet? Die Spannung hinter der beiden Fragen hat mich dazu gebracht, das Buch nicht mehr aus der Hand legen zu wollen und je mehr Geheimnisse aufgedeckt wurden, desto gebannter war ich.
Die Geheimnisse decken sich recht langsam und wirklich Stück für Stück auf, was ich einerseits immer sehr mag, andererseits war es hier fast ein wenig zu langsam. Eigentlich taucht an keiner Stelle wirkliche Langeweile auf, doch irgendwie zieht es sich im Mittelteil etwas. Die Handlung scheint kurzzeitig ein wenig auf der Stelle zu stehen und die Geheimnisse wollen nicht so ganz entdeckt werden, wodurch ein kleiner Durchhänger entstanden ist.
Insgesamt muss ich sagen, dass es meiner Meinung nach ein wenig düsterer und mysteriöser hätte sein können. Ich weiß, es ist ein Jugendbuch und zu schaurig muss ich es auch nicht haben, aber ein bisschen was hat mir einfach gefehlt.
Doch besonders das Ende konnte mich wieder absolut packen. Es nimmt richtig an Fahrt auf und Dinge, über die bisher nur gesprochen worden, geschehen endlich, was mich sehr begeistern konnte. Schließlich endet das Buch in einem sehr gemeinen Cliffhanger, sodass ich den nächsten Teil kaum abwarten kann!
Fazit
Insgesamt ein sehr solider Auftakt, der mich schon sehr begeistern konnte. An der ein oder andren Stelle hätte es noch ein wenig mehr Spannung vertragen können, aber insgesamt habe ich die Geschichte schon sehr gemocht. Ich bin auf jeden Fall super gespannt auf den zweiten Teil, den ich am liebsten direkt jetzt lesen würde.
Ein großes Dankeschön an den Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars!
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