24. Mai 2023

Rezension | Brittainy C. Cherry „Bis zum hellsten Morgen“

Anzeige, da Rezensionsexemplar

Inhalt

Der größte Schauspieler der Welt hat einmal mir gehört, aber jetzt sind wir nichts als Fremde füreinander

Als Aiden Walters mir nach fünf Jahren wieder gegenüberstand, konnte ich es kaum glauben. Einst war er mein gewesen. Mein bester Freund, meine große Liebe. Doch inzwischen lag dem Oscarpreisträger die ganze Welt zu Füßen, und wir sprachen kein Wort mehr miteinander. Ich wollte ihn in die Arme schließen, ihn festhalten und ihm sagen, wie sehr ich ihn vermisste. Aber ein Blick in seine ozeanblauen Augen reichte, um zu wissen, dass ich ihm damals unwiderruflich das Herz gebrochen hatte und wir nie wieder zusammen sein würden. Doch ich sah darin auch den Jungen, den ich einst geliebt hatte und den es plötzlich mehr denn je vor der Welt zu beschützen galt …

Erster Satz

Aiden machte es einem leicht, ihn zu hassen.

Meine Meinung

Als großer Fan von Brittainy C. Cherry und ihrer Compass-Reihe musste ich natürlich auch den 4. Teil lesen. Das Cover passt perfekt in die Reihe und gefällt mir sehr gut, ich mags sehr, dass die Cover dieser Reihe ein wenig düsterer sind.

Hailee und Aiden sind seit ihrer Kindheit unzertrennlich. Obwohl die beiden sich immer wieder streiten und necken, können sie nicht mehr ohne einander und verlieben sich schließlich als Teenager ineinander. Aber Aiden hat große Pläne und möchte als Schauspieler durchstarten, weswegen sich die Wege der beiden immer wieder trennen müssen. 5 Jahre später ist Aiden ein erfolgreicher Oscar-Gewinner und kehrt nach langer Zeit zurück in seine Heimatstadt. Doch von der Liebe zwischen ihm und Hailee ist nichts mehr übrig und er gibt ihr immer wieder zu verstehen, nichts mehr mit ihr zutun haben zu wollen.

Hailee ist ein absoluter Lieblingscharakter von mir. Sie ist in einer liebevollen Familie aufgewachsen, die immer für sie da ist und stets um ihr Wohlergehen besorgt ist. Neben Aiden hat sie allerdings nicht viele Freunde in der Schule, eher im Gegenteil, sie ist ein Mobbingziel ihrer Mitschüler:innen geworden, was ihr schwer zu schaffen macht. Trotzdem versucht sie immer, darüber zu stehen und ihre Leidenschaft des Backens trotzdem auszuleben und das beste aus ihrer Situation zu machen. Ich habe ihre Art und ihren Mut einfach absolut geliebt und hätte Hailee gerne als Freundin.

Aiden hat mir aber auch sehr gut gefallen. Sein Familienverhältnis ist ein bisschen anders, gerade sein Vater macht ihm zu schaffen. Er drängt Aiden immer wieder dazu, seine Schauspiel-Karriere ernster zu nehmen, als Aiden es eigentlich möchte, aber da möchte ich jetzt nicht zu viel vorweg nehmen. Sein Verhältnis zu Hailee ist auf jeden Fall zuckersüß. Obwohl die beiden immer wieder miteinander zanken, kümmert er sich absolut liebevoll um seine beste Freundin und stellt dabei wirklich süße Sachen auf die Beine.

Der Roman ist wechselnd aus den Perspektiven von Hailee und Aiden geschrieben worden und verläuft chronologisch, bis ein Zeitsprung von 5 Jahren stattfindet. Den Schreibstil der Autorin kenne und liebe ich ja bereits seit Jahren, ich glaube ich nicht mehr viel sagen, außer dass sie mich auch hier wieder absolut in ihre Geschichte hat eintauchen lassen.

Die Handlung beginnt im Kindheitsalter der Protagonisten, was ich nach dem Klappentext nicht gedacht hätte, aber ich habe es sehr gemocht. Wir begleiten die beiden im Schnelldurchlauf durch ein paar einschneidende Erlebnisse ihrer Kindheit, bis es schließlich ohne große Sprünge in ihrer Jugend weiter geht. Ich habe es sehr genossen, ihre Entwicklung von best friends to lover mitzuerleben, gerade weil dadurch die tiefe Verbindung zwischen ihnen richtig klar wurde.
Brittainy C. Cherry hat dabei durch Hailee ein sehr wichtiges Thema aufgegriffen, welches mir selbst sehr am Herzen liegt. Vielleicht habe mich auch gerade dadurch sehr verbunden mit ihr gefühlt. Ohne zu sagen, worum es geht, um nicht zu viel zu verraten, möchte ich sagen, dass Hailee mir durchaus immer wieder mit ihren Worten helfen konnte – gerade im zweiten Teil des Buches.

Der zweite Teil findet wie gesagt 5 Jahre nach Aidens und Hailees letztem Treffen in der High School-Zeit statt. Es ist viel passiert und die beiden Protagonisten scheinen keinerlei Verbindung mehr zueinander haben – wobei man als Leser:in natürlich immer noch die Anziehungskraft zwischen ihnen spürt.

Obwohl ich Hailee und Aiden immer noch sehr mochte, war der zweite Teil der Geschichte ein wenig schwächer in meinen Augen. Ich kann gar nicht genau sagen warum, aber irgendwie fehlte mir die Tiefgründigkeit und die Emotionalität, die ich in den vorherigen Kapiteln nocht sehr gespürt habe. Es wurde mir ein wenig zu „klischeehaft“ und auch vorhersehbar, was ich sehr schade fand.

Und ehrlich gesagt hat mich die Handlung dann auch sehr an „Wie die Stille vor dem Fall“ und „Denn ohne Musik werden wir ertrinken“ erinnert, was ja beides Bücher der selben Autorin sind. Es ist zwar durchaus anders, aber gewisse Ähnlichkeiten sind mir immer wieder aufgefallen.

Das Ende fand ich dann doch jedoch wieder richtig gut. Ich hatte zwar schon eine Vorahnung, aber trotzdem hat mich die kleine Wendung sehr begeistert. Und gerade den Abschluss der Handlung und auch der Reihe hat mich wirklich sehr zufrieden zurückgelassen.

Fazit

Ein wunderschöner Abschluss der Compass-Reihe, der mich mal wieder emotional berühren und begeistern konnte. Ich habe die Protagonisten, gerade Hailee, absolut geliebt und besonders die Verbindung zwischen ihr und Aiden hat mich sehr berührt. Die zweite Hälfte des Buchs hat mich ein bisschen weniger überzeugen können, weswegen es leider kein Highlight geworden ist, aber trotzdem empfehle ich das Buch jedem, der beim Lesen gerne ein paar Tränchen verdrückt.