414 Seiten | In Love #2 | 30.09.2020 | LYX Verlag | 12,90€ | Hier kaufen
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Inhalt
Das Vergangene ist vorbei. Wir sollten es loslassen
June hat ein Geheimnis. Eines, das sie mit aller Macht bewahren will. Deshalb hält sie jeden Mann, der an mehr als einem One-Night-Stand interessiert ist, auf Abstand. Beziehungen machen verwundbar, genauso wie die Liebe. Doch June hat nicht mit Mason gerechnet. Er ist witzig, reich und absolut planlos, was seine Zukunft angeht – aber vor allem kann er nicht genug von der temperamentvollen Studentin bekommen. Mason will weitaus mehr als nur eine Nacht mit ihr. Und June fragt sich das erste Mal, was passieren würde, wenn sie ihre Mauern einreißt …
Erster Satz
Ich habe mich in June verliebt, als sie mir mit ihrem frechen und störrischen Blick eine Ananas in die Tasche meines Designerhemdes gesteckt hat.
Meine Meinung
Nachdem mir „Truly“, der erste Teil der Reihe, nur mäßig gefallen hat, wollte ich es mir trotzdem nicht nehmen lassen, Mason und June besser kennen zu lernen. Die beiden haben mich schon im Vorgänger absolut in den Bann ziehen können, weswegen ich hohe Erwartungen an das Buch hatte. Das Cover zeigt eindeutig, dass die Teile zu einer Reihe gehören, auch wenn es mir doch ein wenig zu gleich ist. Die Farben unterscheiden sich zwar, hätten aber doch in einem größeren Kontrast zum Cover von „Truly“ stehen können.
Mason ist von Junge besessen, seitdem sie ihm einen Cocktails ins Gesicht und eine Ananas in die Hemdtasche gesteckt hat. Dass sie den Club-Besitzer abblitzen lässt, steckt er nicht gut weg und macht es sich zur Aufgabe, June dazu zu bringen, sich in ihn zu verlieben. Dass June schon längst Gefühle für ihn hegt könnte er nicht ahnen. Doch sie versteckt tagtäglich ihr größtes Geheimnis, hinter das Mason niemals kommen darf.
June wirkt aufgeweckt, fröhlich und sorglos. Dass all das nur Fassade ist und sie keineswegs so taff und selbstbewusst ist, wie es scheint, weiß kaum jemand. Sie kann sich stets gut behaupten und ist in kaum einer Situation wirklich aufgeschmissen, außer aber es geht um sie selbst und ihr großes Geheimnis. Es ist etwas, mit dem sie schon seit ihrer Kindheit kämpfen muss und die Kommentare ihrer Eltern und Mitschüler haben ihre Komplexe nur noch schlimmer gemacht. Da können sogar Andies liebevollen Worte sie nicht immer auffangen. Kurzfristig helfen können ihr nur Donuts und andere Süßigkeiten, denen sie absolut verfallen ist.
Mir war June super sympathisch, eventuell, weil ich ein bisschen was von ihr in mir selbst sehe. Ich mochte ihre Art mit Andie umzugehen und ihre frechen Sprüche Mason gegenüber. Aber besonders ihre verletzliche Seite hat mich sehr begeistern können, ich habe zwar kein ähnliches Geheimnis, aber ich kann in kleinerem Maße verstehen, wie sie sich fühlen wird.
Mason hingegen ist ein erfolgreicher Geschäftsmann, der mit seiner eigenen Bar absolut durchstartet. Dabei handelt er allerdings geschäftlich durch und durch und hat einen guten Blick für das Business. Die Frauen fliegen ihm praktisch zu, doch er hat nur Augen für eine einzige und wenn er sich etwas in den Kopf gesetzt hat, lässt er nicht mehr los. Obwohl er im Beruf einen absolut klaren Kopf hat und ein wirklicher Experte auf dem Gebiet hat, hat er privat die dümmsten Einfälle. Besonders in Bezug auf June scheint er nicht immer den Schuss zu hören.
Und obwohl er einige Dinge falsch macht, die ich unten noch aufführen möchte, hat er es irgendwie in mein Herz geschafft. Auch wenn sein Verhalten wirklich nicht okay war, habe ich mich beim Lesen wirklich in ihn verliebt.
Die Dynamik zwischen den Figuren hat mich schon im ersten Teil absolut begeistert. Man spürt wahrlich die Leidenschaft, das Feuer zwischen Mason und June, was ich wirklich fantastisch fand. Die Bindung zwischen den beiden wirkt auf jeden Fall deutlich stärker und deutlich begründeter als ich es zwischen Andie und Cooper gefühlt habe.
Besonders zu erwähnen wäre hier zudem noch Andie, die Protagonistin aus Teil 1, die eine wunderbare Freundschaft mit June führt. Ehrlich, da kann man fast nur neidisch werden. Ich fand die Verbindung zwischen den beiden und den jeweiligen Umgang miteinander einfach schön.
Der Roman ist in der Ich-Form, abwechselnd aus den Perspektiven von Mason und June verfasst worden. Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm und locker lesen, sodass die Seiten nur so dahin fliegen. Wie im ersten Teil auch gibt es einen Prolog, der in die Zukunft greift und einen kleinen Teil einer Szene widerspiegelt, die im Laufe des Romans noch ausgeführt wird. Ansonsten verläuft die Handlung chronologisch.
Die Erwartungen an die Handlung werden schon mit dem Vorwort sehr hochgeschraubt. Das grundlegende Thema wird bereits erwähnt und die Autorin richtet ein paar liebevolle an die Leser*innen, in denen sie Mut zuspricht, sich selbst zu lieben und sich selbst schön zu finden. Ich mag es, wenn fiktive Geschichten einem bei genau so etwas helfen können, weswegen ich sehr gespannt war.
Das Geheimnis von June wird zwar schon auf den ersten Seiten gelüftet, doch ich möchte nichts vorweg nehmen, außer dass es dabei genau um das Thema Selbstliebe und Selbstakzeptanz geht. June hat genau damit nämlich große Probleme und wie gesagt machen ihre Eltern es ihr nur noch schwerer. Aufgrund von Ereignissen in den Vergangenheit verschließt sie sich komplett und traut sich nicht, Mason die Wahrheit zu sagen, weswegen sie ihn immer wieder von sich stößt, wenn er zu Nahe kommt. Die Entwicklung, die sie hier durchmacht, fand ich wunderschön. So etwas geschieht nicht plötzlich, sondern nach und nach und irgendwann ist man selbst an einem Punkt angekommen, an dem man es endlich schafft, sich zu öffnen. Die Art, wie es bei ihr geschieht, fand ich wirklich sehr gelungen. Leider hatte ich nach dem Vorwort noch etwas mehr Power hinter dem ganzen Thema gewünscht, etwas das die Leser*innen mehr dazu auffordert, mutig zu sein. Es war zwar schon echt gut und es hat mir so auch sehr gut gefallen, aber wie gesagt hat das Vorwort da einfach eine sehr hohe Erwartungshaltung geschaffen.
Kurz gesagt geht es den gesamten Roman darum, dass Mason June möchte und dass June ihn aufgrund ihres Geheimnisses abblockt. Als Mason merkt, dass er mit seiner bisherigen Strategie keinen Erfolg hat, ändert er die Taktik und versucht auf anderem Wege, June für sich zu gewinnen. Leider war das alles genau der Teil, der mir nicht sonderlich gefällt. Zunächst geht es mir darum, dass Mason einfach kein Nein akzeptiert. June sagt ihm ab, möchte nicht mit ihm ausgehen und bittet ihn um Ruhe und er. hört. nicht. auf. Dass Nein gleich Nein bedeutet, versteht er nicht und das fand ich echt schade, weil es nun wirklich nicht der richtige Weg ist. Auch seine geänderte Taktik war wirklich die beste Idee, es war als wäre da der unerfahrene Teenie in ihm durchgekommen. Aber trotzdem hat er es wie gesagt irgendwie geschafft, mich in seinen Bann zu ziehen, weswegen mir die Kritik irgendwie schwer fällt.
Insgesamt muss ich auch zugeben, dass ähnlich wie in Teil 1 nicht wirklich viel passiert. Gleichzeitig war es aber auch nicht langweilig, sondern eher ein Wohlfühlbuch, in das man gut abtauchen kann. Es gibt keine große Aufregung und kein größeres Drama, was ich so aber super angenehm fand. Es wirkt authentisch und hat für mich so nur noch mehr das wahre Leben widergespiegelt. Ich hatte Spaß beim Lesen und habe mich zwischen den Charakteren einfach nur wohl gefühlt.
Fazit
Ehrlich gesagt fällt mir die Bewertung etwas schwerer, als sonst. Madly begeistert durch seine angenehme und ruhige Handlung, die eine wirkliche Wohlfühlatmosphäre schafft. Gleichzeitig hätte ich mir an einigen Stellen noch etwas mehr Kraft gewünscht, besonders bei dem Punkt der Selbstliebe. Und obwohl ich Mason absolut verfallen bin, sind einige seiner Aktionen wirklich nicht gut gewesen. June habe ich allerdings mein ganzes Herz ohne zu Zögern schenken können.
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