Übersetzt von: Anita Nirschl | 352 Seiten | Prince of Passion #2 | 21.05.2019 | „Roally Matched“ Original | Kyss Verlag | 12,99€ | Hier kaufen
Anzeige, da Nennung
Inhalt
Mein Name ist Henry. Henry John Edgar Thomas Pembrook, Prinz von Wessco. Man sollte meinen, als Prinz könnte ich tun und lassen, was mir gefällt. Aber weit gefehlt. Neuerdings macht meine Großmutter, die Queen, mir die Hölle heiß. Ich soll verantwortungsvoller werden. Pflichtbewusster. Klüger. Mit anderen Worten: königlicher. Nach dem neuesten Skandal verbannt Großmutter mich auf einen abgelegenen Landsitz. Aber ich habe schon einen Plan, wie ich auch hier für Unterhaltung sorgen kann. Einen verführerischen Plan. Und einen, der wegen einer bücherliebenden jungen Frau, die ich einfach nicht aus dem Kopf bekomme, gehörig daneben geht …
Erster Satz
Dreck.“
Meine Meinung
Nachdem der erste Teil mich so unglaublich positiv überraschen konnte, habe ich auch direkt den zweiten Teil bestellt. Obwohl es leider über ein Jahr in meinem Regal stand und auf mich gewartet hat, war ich nun super gespannt, was Henrys Geschichte sein wird.
Nachdem Prinz Nicholas den Thron aufgegeben hat und mit seiner bürgerlichen, amerikanischen Freundin zusammen gekommen ist, ist es nun Henrys Aufgabe, den Posten als Kronprinzen zu übernehmen. Nur ist er dafür weder wirklich gut ausgebildet worden, noch ist er bereit dafür. Nach einem Skandal, der das Fass zum Überlaufen bringt, wird Henry in ein großes Anwesen auf dem Land verbannt, wo er lernen soll, Verantwortung zu übernehmen. Doch er hat ganz andere Pläne und schon bald bringen Kamera-Teams und royale Frauen das Leben von Henry durcheinander…
Henry ist zwar schon sein Leben lang ein Prinz, doch erst seit kurzem ein Kronprinz, was sein Leben komplett auf den Kopf stellt. Er war immer der Lockere, der Entspannte, der Party-Löwe der zwei Brüder, doch langsam versteht er, warum Nicholas stets so ernst und zurückhaltend gehandelt hat. Jedes Wort kann einem im Mund verdreht werden und Henry muss über mehr politische Angelegenheiten Bescheid wissen, als er sich im Traum vorstellen könnte. Die Situation überfordert ihn und besonders, dass selbst seine Großmutter, die aktuelle Queen, nicht komplett an ihn glaubt, macht ihm zu schaffen. Er kann mit der Verantwortung nicht umgehen, ist unbedarft und besonders kann er keine Anweisungen befolgen. Mit dem neuen Druck auf seinen Schultern verzapft er noch mehr Mist als zuvor schon, besonders, weil er sich nur dadurch eine kleine Pause von seinem neuen Leben kann.
Eigentlich war Henry mir sehr sympathisch. Ich habe gerne Zeit mit ihm verbracht, vor allem, weil er einem automatisch gute Laune gemacht hat. Aber gleichzeitig fand ich ihn auch sehr anstrengend. Eigentlich ist sein Verhalten zu unreif für sein Alter und die rebellische Phase zieht sich anscheinend auch schon seit Jahren durch sein Leben. Dass er nicht mal in wichtigen Momenten ruhig sein kann und sich wirklich jeder, also echt jeder, Anweisung widersetzen muss, war auf Dauer etwas nervig.
Sarah ist das absolute Gegenteil von Henry. Sie hat auch eine royale Familie, doch längst keine so angesehene, wie die Königsfamilie. Sie lebt auch in keinem Palast und lässt sich von zahlreichen Angestellten bedienen und bewachen, im Gegenteil. Sie lebt alleine in einer kleinen Wohnung und arbeitet in der Bibliothek der Stadt, um ihrer großen Liebe zu Büchern nachgehen zu können. Sie ist sehr introvertiert, kann nicht vor vielen Menschen sprechen und geht nicht gerne aus. Dennoch ist sie sehr herzlich, möchte es stets jeden Recht machen und würde besonders für ihre Schwester vermutlich alles machen.
Sarah war mir relativ sympathisch, wenn man es so nennen kann. Denn einen wirklichen Draht konnte ich einfach aufbauen. Warum nicht, kann ich ehrlich gesagt gar nicht genauer definieren. Eigentlich passt alles, sie liebt Bücher, wie ich und sie ist introvertiert, wie ich. Eigentlich sollte ich mich wunderbar mit ihr identifizieren können, war aber einfach nicht der Fall.
Der Roman wurde in der Ich-Form aus dern Perspektiven von Henry und Sarah geschrieben, wobei die Perspektiven nicht regelmäßig wechseln. Der Schreibstil ist angenehm und schnell zu lesen und auch wenn er mich nicht vollends begeistern konnte, bin ich sehr zufrieden.
Die Handlung ist etwas ganz anderes, als ich es mir nach dem ersten Teil vorgestellt habe. Das royale Flair fehlt ein wenig und stattdessen bekommen wir eine Mischung aus Bachelor-Tv-Show und Selection, aber auf ganz komische Art und Weise. Dass Henry ein Prinz ist kommt kaum noch durch, was ich super schade finde, denn genau deswegen mochte ich den ersten Teil. Hin und wieder wird natürlich aufgegriffen, wie überfordert Henry sich in seiner Rolle fühlt, aber viel mitbekommen hat man davon nicht. Da Henry hier in eine Art Zwangsurlaub geschickt wird, lernen wir den royalen Alltag nicht kennen, was ich echt schade fand. Wie gesagt haben wir hier stattdessen eine royale Casting-Show bekommen, die besonders durch zähe Dates und langweilige Dreh-Tage geprägt war.
Während Henry sich also mit den royalen Damen herumschlagen darf, trifft er auf Sarah, die nur als Begleitperson mit auf den Landsitz gekommen ist, aber natürlich erweckt ausgerechnet sie die Aufmerksamkeit des Prinzens.
Zugegebenermaßen fand ich ihr Treffen und auch ihr näheres Kennenlernen sehr süß und eigentlich ganz passend. Die beiden fallen nicht urplötzlich übereinander her, sondern entwickelt zunächst wie eine Art Verbundenheit. Man merkt wirklich, wie wohl Henry sich in ihrer Gegenwart fühlt und dass er bei ihr wirklich abschalten kann. Aber auch Sarah blüht mit ihm immer mehr auf, was ich wirklich gerne mit verfolgt habe.
Also habe ich doch die ersten zwei Drittel des Buches sehr fasziniert gelesen, obwohl das royale Feeling fehlte und die Casting-Show zugegebenermaßen sehr lachhaft war. Trotzdem habe ich Henry und Sarah einfach gerne verfolgt. Zumindest bis zum letzten Drittel, welches echt einiges kaputt gemacht hat. Es passiert nicht mehr viel, es gibt einige Sprünge, etwas übertriebenes Drama, insgesamt war es recht vorhersehbar und lief zu glatt.
Fazit
Konnte leider nicht mehr mit dem ersten Teil mithalten. Das royale Feeling gibt es nicht, eigentlich steht das ganze Königshaus sehr im Schatten der Geschichte. Die Handlung ähnelt einer lachhaften TV-Show und nur wenige gemeinsame Szenen der Protagonisten konnten mich begeistern. Dabei waren die Ansätze sehr gut und es hätte etwas wirklich schönes draus werden können.
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