350 Seiten | Weston-High-Reihe #1 | 27.04.2020 | Forever Verlag | 12,99€ | Hier kaufen
Anzeige, das Buch wurde mir von ehrlichundanders zur Verfügung gestellt
Inhalt
Eine Liebesgeschichte zum Dahinschmelzen: sexy, witzig, temporeich
Sashas sehnlichster Wunsch ist es, an der renommierten Yale University zu studieren. Dafür wagt sie sogar den Neuanfang an einer privaten High School in Boston, vier Zeitzonen und 5000 Meilen von ihrer besten Freundin Lucy und ihrer Mutter Bow entfernt. Ihre neuen Mitschüler sind das genaue Gegenteil von dem, was sie eigentlich toll findet: reich, elitär, arrogant. Aber wenn sie es hier schafft, dann ist ihr Traum von Yale zum Greifen nah. Um nicht völlig unterzugehen, sucht sie sich einen Job in einem Café, denn neben Listen für jede Lebenslage schreiben und Cupcakes nach Stimmungslage zu backen, ist Kaffee ihre große Leidenschaft. Dass ausgerechnet der angesagteste Typ der Weston High eines Tages hier auftaucht, passt ihr gar nicht. Denn eines will sie auf keinen Fall: sich verlieben …
Erster Satz
Natasha, Natasha Elisabeth!“
Meine Meinung
Das Cover und der Klappentext haben mir eine süße High School Geschichte versprochen, die Lust auf das Backen und vor allem Cupcakes machen sollte. Da ich sehr gerne solche Geschichten lese, war ich auch ganz gespannt auf die Charaktere von Emma Winter.
Sasha lebt mit ihrer Mutter eigentlich an der Westküste Amerikas, doch als ihr ein Stipendium an der renommierten Weston High in Boston angeboten wird, durchquert sie das halbe Land und wechselt die Schule. Dort fühlt sie sich einen Schritt näher an ihrem großen Ziel, in Yale Medizin zu studieren. Gleichzeitig lernt sie endlich die Familie ihres Vaters näher kennen, die in Boston leben und Sasha zu Hause aufnehmen. Und das, obwohl ihr Vater schon seit Jahren mit dem Teil der Familie zerstritten war. Dass sie damit eine 180 Grad Wendung in ihrem Lebensstil durchmachen muss, war ihr zunächst nicht klar.
Sasha ist ein junges Mädchen mit Ambitionen, denn ihr großes Ziel ist Yale. Sie plant gerne, schreibt unendlich viele Listen über sämtliche Themen, verbringt viele Stunden in der Bibliothek, ist Kaffeesüchtig und backt für ihr Leben gerne Cupcakes. Sie interessiert sich für Mode und shoppt gerne Secondhand, doch gleichzeitig wünscht sie sich, sich mehr zu trauen, wie ihre beste Freundin – an ihre sieht alles immer gut aus! Allgemein ist Lucy eine Art Vorbild für sie. Sie ist selbstbewusst, kümmert sich nicht um die Meinung anderer und ist trotzdem beliebt. Neben ihr wirkt Sasha immer wieder unscheinbar und jetzt ist sie auch noch auf sich selbst gestellt.
Ben ist der Star der Schule. Reiche und bekannte Eltern, selbst sehr gut aussehend und ein wahrer „Frauenversteher“, der schon fast jedes Mädchen der Weston High im Bett hatte. Doch in seinem Inneren brodelt es. Er will nicht den Weg einschlagen, den sein Vater für ihr geplant hat und interessiert sich für ganz andere Dinge. Um seinen Frust loszuwerden trifft er sich mit stets wechselnden Frauen und betrinkt sich trotz seiner Minderjährigkeit stets in Bars auf Karte seines Vaters. Ihn scheint nicht viel wirklich zu interessieren und allgemein wirkt er schnell gleichgültig, als sei ihm alles egal. Nur sein kleines Geheimnis ist ihm wichtig, doch ausgerechnet Sasha ist nun dahinter gekommen.
Ich bin mit beiden Charakter weder sonderlich gut, noch sonderlich schlecht zurecht gekommen. Vermutlich, weil mir beide noch zu schwammig waren, zu wenig eigene Charakterstärken hatten und allgemein sehr unbeständig waren. Ben wechselt regelmäßig zwischen dem arroganten Arschloch und dem missverstandenem Jungen. Er ist nicht begeistert von dem Plan seines Vaters und scheint aktuell ein wenig zu rebellieren, ohne dass sein Vater das wirklich mitbekommen zu scheint. Das war irgendwie nichts Halbes und nichts Ganzes, da hätte ich mir mehr Rebellion gewünscht, mehr Haltung. So war er einfach nur der Junge, der eine andere Karriere als erwünscht verfolgen möchte, aber dennoch alles von seiner Familie annimmt, besonders das Geld.
Und Sasha, die sich in Boston vollkommen auf ihr künftiges Studium fokussieren wollte, verliebt sich schon am ersten Tag, ohne auch nur ein Wort mit ihrem Love Interest zu wechseln. Dafür, dass sie ziemlich besessen von Yale war, rückt das Studium schnell in den Hintergrund und Sasha schwärmt den ganzen Tag lang von Bens wunderschönen grünen Augen. Da schienen auch ihre Listen nicht zu helfen, die sie wirklich für jedes Thema anlegen muss. Auch die Cupcakes, die doch sehr wenig thematisiert wurden, können sie nicht davor retten. Auch ihre Persönlichkeit war mir zu schwach. Sie hat selbst am Anfang des Buches hinterfragt, wie viel Charakter sie ohne ihre beste Freundin eigentlich hat und das frage ich mich auch.
Die Nebencharaktere sind ebenfalls alle sehr schwammig gehalten, was für mich eigentlich nie ein großes Problem darstellt. Hier war es mir allerdings doch noch zu wenig.
Bens Familie lernen wir gar nicht wirklich kennen, aber immerhin wissen wir, dass sie reich sind.
Auch die Familie von Sashas Vater, also ihre Tante, ihr Onkel und dessen Kinder sind natürlich reich. Ihre Tante hatte viel Potential, die mochte ich ganz gerne, auch wenn das Leben mit ihrem wohlhabenden Mann ihr anscheinend einiges an Charaktereigenschaften gestohlen hat. Dennoch mochte ich sie und ihren Umgang mit Sasha wirklich sehr. Ihre Cousine tritt zunächst als eingebildetes, reiches Mädchen aus, das stets bekommt, was es will. Sie scheint eifersüchtig zu werden, wenn mal nicht die gesamte Aufmerksamkeit auf ihr ruht und hat anscheinend keine Ziele und Pläne für ihre Zukunft, im Gegensatz zu Sasha natürlich.
Ihr Onkel ist ein genauso großes Mysterium für mich geblieben, wie ihre Großmutter. Beide scheinen Sasha schon vor der ersten Begegnung absolut zu hassen und niemand erklärt jemals warum. Dass ihr Vater sich mit seiner gesamten Familie zerstritten hat, erfahren wir schon auf den ersten Seiten, warum das so ist, erfahren wir nie.
Diese ganze Geschichte, rund um ihre Familie fand ich eigentlich ziemlich interessant. Wir haben einen ganz netten Teaser erhalten, was vorgefallen sein könnte, doch mehr leider nicht. Obwohl das Thema immer wieder eine Rolle spielt, kommt die Handlung in dem Bereich nicht voran, was mich etwas enttäuscht hat.
Der Rest der Handlung widmet sich nämlich der entstehenden Liebesgeschichte zwischen Sasha und Ben. Anfangs war ich noch begeistert von der Handlung und habe mich gerne in diese reiche, abgehobene High School Welt gelesen, in die Sasha wie eine Außerirdische eindringt. Obwohl ich mit Ben nicht viel anfangen konnte, war ich sehr gespannt darauf, wie sich ihre Geschichte entwickeln würde. Aus ihrer Perspektive war es eine schnelle Teenie-Verliebtheit und aus seiner … ich weiß es nicht. Ich hatte damit gerechnet, dass er Sasha „benutzt“ um sein Geheimnis zu wahren, aber darum schien es ihm gar nicht zu gehen. Mir kam das Ganze zu sehr aus dem Nichts und auch die Entwicklung zwischen den Beiden war mir etwas zu schnell und unerklärt.
Allgemein muss ich leider sagen, dass insgesamt viel aus dem Nichts kam, vieles sehr schwammig war und Entwicklungen keine wirklich Entwicklungen, sondern plötzliche Veränderungen waren – besonders bei den Charakteren.
Und obwohl das ganze bisher sehr negativ klingt, fand ich das Buch eigentlich ganz süß. Der Schreibstil war sehr angenehm zu lesen, sodass ich das Buch sehr schnell beenden konnte. Es wurde aus den wechselnden Perspektiven von Sasha und Ben geschrieben, wobei Bens Kapitel deutlich weniger auftraten und häufig auch deutlich kürzer waren.
Und auch wenn mich das Buch hinsichtlich seiner Charaktere, trotz der süßen Handlungs-Idee nicht vollends begeistern konnte, war es auf jeden Fall eine schöne kurzweilige Unterhaltung. Den zweiten Teil werde ich vermutlich auch noch lesen, weil ich gespannt bin, wie die Figuren und die Handlung sich im weiteren Verlaufe weiter entwickeln wird.
Fazit
Nicht das herausragendste, fesselndste und best durchdachteste Buch, aber doch eine nette Unterhaltung für zwischendurch. Die Charaktere hätten etwas angepasstere Entwicklungen und gefestigtere Meinungen gebrauchen können und die Handlung war insgesamt sehr Teenie, aber das hat mir den kurzweiligen Spaß nicht geraubt.
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