431 Seiten | Was auch immer geschieht #1 | 24.02.2020 | LYX Verlag | 12,90€ | Hier kaufen
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Inhalt
Sie darf ihn nicht lieben – denn er ist ihr Stiefbruder …Als Callie nach langer Zeit in ihre Heimatstadt zurückkehrt, ist der Erste, dem sie dort begegnet, ausgerechnet Keith. Keith, der den Autounfall verursachte, bei dem ihr Vater starb. Keith, den sie nie mehr wiedersehen wollte. Sofort flammen der Schmerz und die Wut von damals wieder auf. Aber auch ein gefährliches Prickeln, das Callie völlig verwirrt. Denn Keith ist nicht nur die Person, die sie am meisten hasst. Er ist auch ihr Stiefbruder …
Erster Satz
Ich würde nie erfahren, was Meghan Trainor mit Marvin Gaye trieb, denn als ihre Stimme ertönte, zog ich mir die Kopfhörer aus den Ohren.
Meine Meinung
Als Callie in den Semesterferien nach Hause fährt, hätte sie nicht damit gerechnet, ausgerechnet Keith gegenüber zu stehen. Seit 7 Jahren haben die beiden Stiefgeschwister sich nicht gesehen und seit 7 Jahren gibt Callie Keith die Schuld an dem Tod ihres Vaters. Sie ist unglaublich wütend auf ihn und kann kaum in seiner Nähe sein, ohne dass der Hass auflodert. Doch gleichzeitig hat Keith sich ganz schön verändert und löst mittlerweile noch ganz andere Gefühle in Callie aus.
Callie studiert Medizin, obwohl das gar nicht ihr großer Traum ist, weswegen sie sich eher durchquält. Trotzdem ist sie ehrgeizig und zieht ihr Vorhaben eisern durch, ohne sich davon abhalten zu lassen. Seit sie ihren Vater verloren hat, kämpft sie immer wieder mit gedanklichen Rückblicken und ihrer tiefen Trauer, die sie einfach nicht überwinden kann.
Keith ist der Sohn der neuen Frau von Callies Vaters und somit Callies Stiefbruder. Ihm wird die Schuld an dem Tod des Vaters gegeben, weswegen er vor 7 Jahren die Stadt verlassen hat, um zu vergessen. Auch er musste den Tod und vor allem die Schuldgefühle verarbeiten, was er auf eine Art gemacht hat, als Callie.
Wie man merkt, kann ich nicht allzu viel zu den Charakteren sagen. Denn abgesehen von dem Hass zwischen ihnen, definiert sie nicht sonderlich viel. Sie sind sehr austauschbar und haben nicht genügend Tiefe, um als eigenständige Charaktere zu stehen. Callies Charakter lebt nur von der Trauer um ihren Vater und den Hass auf Keith. Und Keiths Charakter besteht eigentlich ebenfalls nur daraus. Natürlich gibt es an der ein oder anderen Stelle noch mehr Charakterzüge, wie dass Callie nicht gerne Pop hört und dass Keith handwerklich begabt ist, aber sie waren beide einfach nichts Ganzes.
Der gesamte Roman ist in der Ich-Form aus Callies Perspektive geschrieben worden und verläuft, bis auf kleine Rückblicke aus Callies Perspektive, chronologisch. Den Schreibstil der Autorin kenne ich nur aus neueren Büchern von ihr und ich muss zugeben, dass man schon einen kleinen Unterschied merkt. Es lässt sich zwar schnell und flüssig lesen, aber mir fehlte hier das Gefühl.
Was ich von der Handlung halten soll, weiß ich nicht wirklich.
Eigentlich stehe ich nicht besonders auf Stiefgeschwister-Geschichten, aber weil ich super gespannt auf den 2. Teil der Reihe bin, musste ich auch einfach den 1. zuerst lesen. Leider finde ich das Zusammenspiel hier noch seltsamer, als in anderen Geschichten dieser Art, da Keith und Callie tatsächlich miteinander aufgewachsen sind, also noch näher am echten Geschwister-Sein sind. Häufig in solchen Geschichten lernt das Stiefgeschwister-Paar sich erst im jungen Erwachsenen-Alter kennen, wenn die Eltern sich im späteren Alter ineinander verlieben. Aber hier kennen die beiden sich wirklich seit ihrer Kindheit, die sie gemeinsam, als Geschwister verbracht haben. Das war irgendwie komisch.
Zudem passiert in dem Roman an sich nicht wirklich viel. Es steht immer wieder im Vordergrund, dass Callie Keith hasst und ihm nicht verzeihen kann. Dann merkt sie, wie heiß er geworden ist und wie er mit ihr flirtet. Aber dann merkt sie wieder, dass sie ihn ja hasst. Währenddessen wird die Vergangenheit stückchenweise aufgearbeitet, sodass auch der Leser langsam erfährt, was denn damals geschehen ist.
Drumherum geschieht allerdings nicht viel… Die Charaktere drehen sich viel im Kreis, die Handlung kommt nicht voran und natürlich weiß man schon ab der ersten Seite, dass Keith und Callie sich der Leidenschaft hingeben werden. Dadurch hat sich die Handlung sehr gezogen und wurde schnell langweilig.
Es hat mich einfach nicht so sehr begeistern können, wie die anderen Romane der Autorin es immer tun. Es war zwar insgesamt nicht unbedingt schlecht und es ließ sich auch recht schnell lesen, aber es hat mich nicht umgehauen.
Fazit
Leider eine kleine Enttäuschung. Es ließ sich zwar sehr gut lesen, aber leider waren die Charaktere zu austauschbar und die Handlung etwas langweilig. Nicht so gut, wie erwartet. Den zweiten Teil werde ich dennoch lesen, auf den habe ich mich sowieso mehr gefreut!
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