Übersetzt von: Katarina Ganslandt | 320 Seiten | Einzelband | 13.04.2022 | „Heart Bones“ Original | dtv |15,95€ | Hier kaufen
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Inhalt
Von der Trailersiedlung in die Welt der Rich Kids: Nach dem Tod ihrer Mutter bleibt der 18-jährigen Beyah nichts anderes übrig, als zu ihrem Vater zu ziehen. Dem Vater, den sie kaum kennt und der mit seiner neuen wohlhabenden Familie auf einer Halbinsel vor der texanischen Küste lebt. Wider Erwarten birgt die Welt der Schönen und Reichen mehr Überraschungen, als Beyah je gedacht hätte. Speziell Sunny Boy Samson scheint Abgründe in sich zu tragen, die ihr gar nicht so unbekannt vorkommen …
Erster Satz
Bei uns im Wohnzimmer hängt ein Bild von Mutter Teresa an der Stelle, an der der Fernseher hängen würde, wenn wir uns einen Flachbildschirmfernseher leisten könnten oder auch nur ein Haus mit richtigen Wänden, an die man so ein Fernseher hängen könnte.
Meine Meinung
Als riesiger CoHo-Fan durfte ich mir natürlich auch ihre Neuerscheinung nicht entgehen lassen. Das Cover finde ich unglaublich schön, aber spätestens nach „Verity“ ist mir klar, was bei CoHo hinter so schönen Cover stehen könnte, also war ich super gespannt, was sie dieses Mal für uns bereithalten würde!
Als ihre Mutter stirbt hat Beyah keine große Wahl und muss zu ihrem Vater ziehen, mit dem sie nur wenig Kontakt hält. Etwas widerstrebend verlässt sie also ihr altes zu Hause den Trailerpark und startet ihr neues Leben im Beachhaus ihrer neuen wohlhabenden Familie. Dort lernt sie Beachboy Samson kennen, der ihr schnell das Herz stiehlt, doch Samson scheint ihr nicht alles zu erzählen …
Beyah hat gerade erst ihre Mutter verloren und obwohl das Leben bei ihr nicht das beste war, möchte sie das ganze auch nicht einfach so loslassen und sich bei ihrem Vater ins gemachte Nest setzen. Sie ist sehr vorsichtig und skeptisch, verhält sich manchmal auch ein wenig seltsam und öffnet sich nur ganz langsam, nach und nach. Anfangs fand ich sie ziemlich komisch und wusste nicht so recht, was ich von ihr halten soll, aber sie hat sich während des Buches ganz still und heimlich unglaublich schön weiterentwickelt, sodass ich sie am Ende wirklich lieben gelernt habe.
Und auch mit Samson ging es mir ähnlich. Er hat eine sehr mysteriöse Ausstrahlung, die irgendwie auch ein wenig melancholisch ist und ich wusste nie so recht, was er eigentlich vorhat und was er von Beyah möchte. Mein Sympathie-Level ist bei ihm immer unglaublich geschwankt und ich kann nach dem Ende zwar sagen, dass ich ihm gegenüber positiver eingestellt bin, aber es trotzdem immer noch nicht genau sagen kann.
Der Schreibstil der Autorin hat mir wie gewohnt unglaublich gut gefallen. Sie schreibt trotz schwerer Themen einfach so leicht, dass ich das Buch gar nicht aus der Hand legen kann und es in Rekordzeit beenden muss.
Die Idee dieser Geschichte fand ich unglaublich interessant, auch wenn wir als Leser:innen länger im Dunklen getappt sind. Ich habe bei einigen gelesen, dass sie so etwas bereits geahnt hätten und ich muss zugeben: ich bin ganz ganz schlecht darin, bei Büchern Plottwists und ähnliches zu ahnen und wurde deswegen absolut überrascht. Es war auf jeden Fall mal etwas anderes, etwas ähnliches habe ich definitiv noch nicht gelesen.
Insgesamt mochte ich auch besonders die Kombination aus den beachy summer-vibes und den schweren Themen, was CoHo wirklich sehr gut gelungen ist. Ich mochte es, wie wenig beides zusammen gepasst hat und wie CoHo es doch passend gemacht hat, fand ich auch ziemlich außergewöhnlich.
Ansonsten habe ich der Geschichte zwar gerne gefolgt, fand sie teilweise aber doch ein wenig langweilig. Leider hat sie mich auch emotional nicht so sehr berühren können, wie ich es von der Autorin gewohnt bin. Normalerweise bricht sie mir mit ihren Bücher absolut das Herz, schockiert mich und lässt mich als absolutes Nervenbündel zurück. Und obwohl ich die Geschichte von Beyah und Samson zwar sehr geliebt habe, blieb die emotionale Bindung ein kleines bisschen aus.
Fazit
Colleen Hoover hat es mal wieder geschafft und ein absolut einzigartig und traurig-wunderschönes Buch geschrieben. Mit den Protagonisten habe ich zwar zwischendurch ziemlich gehadert, aber gerade die Verbindung zwischen ihnen hat mir unglaublich gut gefallen. Es ist zwar nicht mein Lieblingsbuch der Autorin, aber es hat trotzdem einen besonderen Platz in meinem Herzen.
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